Grundsätzlich finde ich, dass Kunst niemals alterspezifisch ist. Mal abgesehen von manchen Sachen, die erst ab einem gewissen Alter angemessen sind.
Gerade beim Thema Animes oder Zeichentrickfilme, welche ja in Deutschland (zumindest damals, heute glaube ich nicht mehr so) gleichgesetzt werden, herrscht(e) da so ein Irrglaube.
Bestimmte Animes die damals im deutschen TV ausgestrahlt wurden, wurden geschnitten und ins Nachmittagsfernsehen gepackt. Ich habe mir damals Dragonball Z angeschaut und dabei natürlich einige folgen verpasst. Habe die dann im Internet nachgeholt - habe einige Folgen auf Englisch gefunden - und war echt verwundert, wie ernst der Grundtonus da plötzlich ist und wie brutal die Serie im Grunde eigentlich war.
Bei DragonBall Gt wurden ja ganze Folgen bei der Austrahlung einfach weggelassen.
Einmal waren meine Eltern verwundert, warum ich mir Abends, als 20 jähriger einen "Zeichentrickfilm" ansehe. Es war das letzte Glühwürmchen von Studio Ghibli. Ich habe denen erklären müssen, dass der Film nicht für kleine Kinder ist, dass er eine ernste Story hat und einfach aus einer Kultur kommt, in der nicht alle Filme, die auch oder nur für Erwachsene gedacht sind, unbedingt real mit echten Schauspielern sein müssen. Sie haben zugesehen und waren echt ergriffen.
Nun bin jetzt 37 Jahre alt und gucke ab und zu immer noch gerne Zeichentrickserien aus meiner Kindheit. Viele Bekannte halten mich da für kindisch und vestehen das nicht. Klar, die Serien sind immer noch die gleichen, aber ich betrachte sie ja jetzt auch aus einem ganz anderen Kontext. Zum einen achte ich jetzt viel mehr auf die Werte/Philosophie die da vermittelt wurden, auf die Kultur der damaligen Zeit, die sich darin wiederspiegelt, ebenso auf die Entstehungstechniken und auf die alten Synchronstimmen, welche ich gerne zuordne.
Das ist jetzt meine Rechtferigung. Aber wenn sich zum Beispiel jemand mit 50 noch gerne die Schlümpfe ansieht, einfach nur um sie anzsehen, warum denn bitte nicht.