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Das NAS Eigenbau-Tutorial

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
3
8
die unbekannte Dimension
Hallo verehrte Forengemeinde!

Da die Frage ja nun doch schon ein paar mal aufkam, fühlte ich mich dazu bewogen, mal ein kleines Tutorial, oder eher einen Leitfaden, zum Thema: "NAS selber zusammenstellen" anzulegen.
Hier geht es also nicht um die Frage, Eigenbau oder Fertig-NAS, diese Frage habt ihr für euch, höchstwahrscheinlich, bereits beantwortet, wenn ihr hier gelandet seit.
Bei meinen Ausführungen lasse ich natürlich hauptsächlich meine eigenen Erfahrungen einfließen. Verbesserungsvorschläge sind aber selbstverständlich willkommen.

Überlegungen

Bevor ihr anfangt, nach konkreter Hardware oder Software zu suchen, solltet ihr natürlich wissen, was genau ihr von eurem NAS verlangt. Folgende Schlagwörter sollten euch dabei helfen:

Samba? DLNA Server? Netzwerk Gateway? Datenverfügbarkeit? Ausfallsicherheit? Datenschutz?

Einen einfachen Netzwerkspeicher könnt ihr schon mit einem TP-Link TL-WR1043ND und einer USB Festplatte haben.
Verlangt ihr aber mehr, zum Beispiel höhere Übertragungsraten (1 GBit Ethernet, max. ~120MiB/s) dann wird es der Router nicht mehr tun. Kommen dann noch diverse andere Anforderungen ins Spiel, z.B. ein DLNA Server evtl. sogar mit Transcoding, dann wird der kauf schnellerer, funktionellerer Hardware unerlässlich.
Der Mensch ist Jäger und Sammler und gerade hier im Forum sind, so denke ich, mehr und mehr Sammler unterwegs. Infolge dessen entsteht ja überhaupt erst der Wunsch sich einen NAS zuzulegen. Je mehr man sammelt, desto mehr Speicherplatz benötigt man. Derzeit haben HDDs mit 4TB Kapazität das beste Preis-/Leistungsverhältnis pro GB. Die 8TB SMR Festplatten von Seagate sind auf Grund nicht verfügbarer Dateisysteme mit Host Aware Implementierung erstmal außen vor zu lassen.
Bei großen Datenmengen wäre ein Verlust aller Daten, selbst Animes die man neu runterladen könnte, schon verdammt ärgerlich. Deshalb empfehle ich ganz klar einen RAID Verbund zu nutzen.

RAID0 - Striping, erhöht die Transferrate je nach Anzahl der Festplatten. Nettodatenkapazität: Anzahl HDDs x Größe einer HDD, bei Nutzung von ZFS beliebig erweiterbar
RAID1 - Mirror, erhöht die Datenverfügbarkeit. Steigt eine HDD aus, liegen die Daten auf min. einer weiteren. Nettodatenkapazität: 50% der Gesamtkapazität, bei Nutzung von ZFS beliebig erweiterbar
RAID5 - Parität, eine HDD im Verbund kann ausfallen, nach ersetzen und einem Resilvering stehen die Daten wieder zur Verfügung. Nettodatenkapazität: Anzahl HDDs x Größe einer HDD - Größe einer HDD
RAID6 - siehe RAID5, hier können bis zu 2 HDDs ausfallen. Nettodatenkapazität: Anzahl HDDs x Größe einer HDD - Summe der Größe zweier HDDs
RAIDZ1 - equivalent zu RAID5, aber mit diversen Vorteilen von ZFS
RAIDZ2 - siehe RAIDZ1, hier können bis zu 2 HDDs ausfallen.

Wer eine Vollverschlüsselung seiner Daten wünscht, sollte einen Blick auf ecryptfs werfen.
Jedem, der seinen NAS mit einer Linuxdistribution aufsetzt, lege ich ZFS als Dateisystem ans Herz. Die Vorteile sprechen für sich. Selbstreparatur von beschädigten Blöcken, sehr ausgefeiltes Cache Management, Copy on Write Semantik, RAID Funktionalitäten, Kompression uvm.

Vorschläge für die Hardware

Exemplarisch habe ich mal zwei Zusammenstellungen kreiiert.
Die erste mit AMD APU mit Sockel AM1 ist extrem günstig und für die meisten Anwender ausreichend. Beim Transcoding könnte es mit mehreren Clients allerdings zum Ruckeln der Videostreams kommen.
Wer Geschwindigkeit, Ausbaufähigkeit und Performance möchte, sollte einen Blick auf die zweite Konfiguration werfen. Besonders hervorheben möchte ich hier außerdem die Nutzung von ECC Speicher, welche ich für ZFS ausdrücklich empfehle. Natürlich ist das nur sinnvoll, wenn Mainboard und CPU den ECC Speicher unterstützen.
Selbstverständlich kann man auch immer zu Intel greifen, da weiß ich aber nicht, was zu empfehlen ist.
Je nach Anzahl der HDDs wird die Verwendung zusätzlicher SATA Controllerkarten nötig sein. Im billig Segment kann ich die Digitus DS-30104-1 empfehlen. (4 SATA Ports, 2 Lanes PCIe 2.0)
Dürfen es ein paar Ports mehr sein? Dann greift zu der IBM m1015. (2 SAS Ports bzw. 8 SATA Ports, 8 Lanes, PCIe 2.0)
Zur Wahl der Festplatten gilt, als die ersten HDDs mit NAS Label eingeführt wurden, gab es zwischen den Desktop und den NAS Modellen tatsächlich keine Unterschiede. noigel2 hat mich aber darauf hingewiesen, dass dies nun nicht mehr der Fall ist. Für weiterführende Informationen empfehle ich den storagereview Artikel in der Linksammlung. Generell kann aber gesagt werden, wer seinen NAS nicht rund um die Uhr, also 24x7, laufen lässt, der kann auch zu den Desktop Modellen greifen. Bedenkt immer, wenn ihr eure Platten ohnehin aus Gründen des Speichermangels alle 2-3 Jahre durch größere ersetzen müsst, welchen Sinn hätte es dann, eine NAS oder gar Enterprise HDD zu kaufen?
Ich empfehle hierzu auch die Ausfallstatistik von Backblaze. Die Betreiben große Server die quasi ständig unter Last laufen. Deren Favorit in punkto Preis-Leistung ist die Seagate 4TB ST4000DM000. Der zweite die Western Digital 3TB Red (WD30EFRX).


Zusammenstellung 1
Zusammenstellung 2



Software

Als OS kann im Prinzip jeder Nutzen, was er will. Ich persönlich, habe mich für Ubuntu Server entschieden. Ich bereue diese Entscheidung nicht. Es läuft seit gut anderthalbjahren, alles stabil und schnell.
ZFS ist in den offiziellen Paketquellen nicht enthalten, kann aber über PPAs installiert werden.
Als DLNA Server nutze ich MiniDLNA alias Readymedia. Sehr stabil, allerdings unterstützt MiniDLNA kein Transcoding, wer das will sollte einen Blick auf Mediatomb, Universal Media Server oder Plex werfen. Letzteres ist eine kommerzielle Lösung.
Zum Speicherbedarf von ZFS gibt es zu sagen, ja, ZFS ist sehr speicherhungrig. Im Prinzip nutzt ZFS ALLES was an RAM zur Verfügung steht, bis er voll ist. Deshalb solltet ihr unbedingt die Option zfs_arc_max nutzen, um die Größe des ARC (Adaptive Replacement Cache) zu limitieren. Beachtet auch die umfangreichen Optionen, die ZFS beim erstellen von Pools und Datasets bietet. Ich empfehle die Dateikompression lz4 für jeden Pool zu nutzen. Die CPU Belastung ist minimal, aber gerade beim Speichern von Raw Imagedateien profitiert man gewaltig davon.
Möchtet ihr ein Dataset erstellen, auf das z.B. per Samba auch von Windows aus zugegriffen wird, dann nutzt beim erstellen die Option casesensitivity=mixed.

Nennenswerte Alternativen zu Ubuntu wären:

FreeNAS
NAS4Free
OpenMediaVault

Der Vorteil an den genannten Betriebssystemen ist wohl, dass sie Standardmäßig über ein Webinterface verfügen, über welches man fast alles konfigurieren kann. FreeNAS und NAS4Free basieren auf FreeBSD und unterstützen ebenso ZFS wie das auf Debian basierende OpenMediaVault.



Laufende Kosten


Schlussendlich ist es soweit, ihr habt euren NAS euren Wünschen und eurem Budget entspreched zusammengestellt.
Nun bekommt ihr nach einem Jahr die erste Stromrechnung und mit ihr fast einen Herzinfarkt.
Tatsache ist, Computer haben keine Effizienz. Alles was unsere Halbleiterkomponenten an Leistung aufnehmen wird in Form von Wärme wieder abgegeben. P_aufnahme (elektrisch) = P_abgabe (thermisch)
Solltet ihr euch also im Winter noch darüber gefreut haben, dass ihr die Heizung kaum aufdrehen musstet, so wird euch eure Stromrechnung verraten, warum dem so war.

Vergesst also im Vorfeld nicht, auch diesen Aspekt zu berücksichtigen. Hier mal eine einfache Rechnung zur ersten Zusammenstellung mit Sockel AM1 CPU:

Zunächst wird erstmal berechnet, was die Komponenten unter Volllast an Leistung benötigen:

(Board+CPU+RAM)+(2x HDD)+Lüfter = 35W + 30W +10W = 75W
Gesamtleistungsaufnahme, unter Berücksichtigung der 19% Verluste des NTs, entspricht ~93W.

Kosten bei 0,33€/kWh:

24x7
Volllast Stromkosten ~0,74€/Tag bzw. ~269€/Jahr.


24x7 mit 8h Volllast und 16h Idle, unter Annahme von:
CPU+RAM+Board+(2x HDD)+Lüfter = 23W + 20W + 10W = 53W (+19% Verluste ~66W)
Kosten etwa 0,60€/Tag bzw. 217,-€ p.a..



So könnte eine Zusammenstellung mit Sockel AM1 umgesetzt aussehen:



AsRock AM1B-ITX
AMD Athlon 5350 @2,05Ghz
8GB RAM
2x Seagate ST4000LM016
1x Crucial M4 128GB mSATA
als OS dient OpenMediaVault
Gehäuse: Chieftec IX-01B (gerademal 197mm x 220mm x 67mm [BxTxH])




Ich hoffe, ich konnte erstmal die meisten grundlegenden Fragen klären. Solltet ihr weitere haben, dann fragt einfach in diesem Thread, ich werde dann den Leitfaden ergänzen.



Hilfreiche links:

Aaron Topince' Blog zum Thema ZFS
Achieving 450 MB/s network file transfers using Linux Bonding
Logical Volume Manager
ReadyMedia alias MiniDLNA
Computerbase Athlon 5350 Review
Zum Thema Desktop oder NAS HDD
Das ubuntuusers.de Wiki, das Repositorium für alle Ubuntu Neulinge
Das Thomas-Krenn Wiki, sehr hilfreich, vorallem bei Netzwerkproblemen
Hier erfahrt ihr wirklich alles über ZFS, die ZFS Doku von Oracle
Backblaze HDD Ausfallstatistiken

Für Leute, die in ihrem Haus keinen einzigen Desktop PC mehr haben möchten, aber dennoch die ganze Familie "versorgen" wollen, siehe hier.
 
Zuletzt bearbeitet:

noigel2

Otaku Amateur
18 Dez. 2015
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Hessen
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Danke erstmal für den Aufwand, allerdings sehe ich beim groben Überfliegen einige Flaws, die evtl. berücksichtigt werden sollten ;)
Bitte nicht zu falsch verstehen, aber ich bin ziemlich kritisch, was solche Einträge angeht: also einfach nur als Anregung verstehen.

- Stromverbrauch(!!): beide Netzteile sind zwar zur Hardware passend skaliert, aber an Jahreskosten nicht zu unterschätzen. Die Netzteile erfüllen ES6, sollten daher in Sparte 80 plus laufen, d.h. max. Verlust von 19% - selbst bei 300W gute 55W. Als NAS mit 24/7 Betrieb würde somit alleine für die Ineffizienz bei durchschn. 0,30€/kWh ein Sümmchen von rund. 140€/p.a. draufgehen (ist nicht die Menge, ich weiß). Darauf kommt dann erst der eigentliche Verbrauch: Board+CPU liegen bei max. 50 Watt (Traumwert!), dazu kommen Lüfter (ca. 2x5W) und exemplarisch 2 Platten (ca. 50W im Betrieb, ca. 20W im Idle, nach 30% Last)- ich gehe mal von durchschnittlichen 30% Aktivität aus (~ 8Std./Tag Betrieb): Peak=160W, 30%=~50W Dauerlast. Heißt in der Summe gute 100W Dauerverbrauch, was im Jahr mal schnell gute 290€ (~25€/Monat) sind. (Anm.: das ist nur für Zusammenstellung 1 mal grob durchgerechnet, ZS 2 dürfte bei ca. dem 2,5-fachen liegen)

- Festplatten: leider muss ich ganz klar sagen, dass "jede Festplatte verträgt Dauerbetrieb" Unfug ist. Es stimmt, dass den meisten Platten das anfangs nicht viel aus macht, aber ausgelegt sind die Desktop-Platten standardmäßig nur auf 8h Dauerbetrieb. Alles andere geht auf die Lager und damit - früher oder später - auf die Temperatur. Desktop-Platten vertragen nur häufigeren Spin-Up & -Down weit besser und sind etwas unempfindlicher gegen mechanische Einwirkung (Stöße, etc.). Als Randinfo: Die Standardplatten sterben im Dauerbetrieb meist nach 1-2 Jahren. NAS-Platten erst nach ca. 5-8 Jahren.

- OS-Optimierung: fehlt mir leider gänzlich das Thema. Speziell sollte auf HDD-Sleep geachtet werden. Dazu kommen die OS-spezifischen Sachen, wie beispielsweise das Journaling unter Linux und die Komprimierung/Indexierung unter Windows. Grundsätzlich ist allerdings Linux geeignet - Windows (egal ob Server oder nicht) ist nicht für Dauerbetrieb ausgelegt. Ein sehr guter DLNA, der noch genannt werden sollte, ist übrigens noch Twonky.

Auch wenn es nicht so klingt: Super Artikel von dir und danke, dass du die die Mühe gemacht hast!

Das Problem ist hauptsächlich, dass es keine pauschale Antwort auf das "Eigenbau-NAS" gibt und alle versuche, das zu pauschalisieren, bei der "eierlegenden Wollmilchsau" enden.

Ich für meinen Teil würde gerne ein bissl Support anbieten. Eventuell willst du dich da auch mit beteiligen? Ich denke, wenn wir die Vorschläge auf die Anforderungen der "Interessenten" genauer anpassen, ergibt sich eine Win-Win-Situation: zufriedene User und optimierte Hardware-Konstellationen.
 

Jisagi

Otaku Novize
1 Aug. 2013
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AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Super Zusammenfassung thor17, das mal direkt vorweg!

Ich dachte ich schildere mal meine direkte Erfahrung mit meinem Eigenbau:
Entstanden ist mir die Idee mit den Möglichkeiten die XBMC (jetzt Kodi) auf dem RaspberryPi damals geboten hat. Ich hab es ziemlich lange auch so genutzt, jedoch ist die Leistung die der RaspberryPi bietet doch leider sehr eingeschränkt. Gerade was Speichererweiterung angeht mit USB2.0 und lediglich Fast Ethernet bleiben wenig Möglichkeiten. Rein Lesitungstechnisch hat sogar mein altes Modell B ausgereicht größere Filme in BD Qualität abzuspielen, also lag hier nicht das Problem.

Konkret habe ich mich dann nach Boards umgeschaut die schon fest verbaute CPUs haben, da diese meist passiv gekühlt und damit komplett lautlos sind. Viel Leistung ist ja nicht nötig. Die Pentium und Celeron CPUs von Intel sind da ein sehr gute Wahl. Ich muss zugeben, ich habe von früher noch eine eher schlechte Meinung zu Celerons gehabt, habe diese aber mit dem Board das ich dann gekauft habe aber komplett abgelegt.

Ziel war eine kleine ITX-Box als MediaServer mit Samba und einem Webserver für alles was man auch mal außerhalb der heimischen 4 Wände braucht, eine dementsprechende Internetverbindung natürlich vorausgesetzt. Ein RAID-System war nicht vorgesehen, da ich mein Daten wo anderst gesichert habe.
Über die Samba Shares ist einerseits lokal auf anderen PCs im Netzwerk alles erreichbar wie auch für alles Geräte die Kodi unterstützen, wie z.B. Chromecast, Amazon Fire Stick, etc...

Betriebssystem ist bei mir ein Debian 8 LAMP. Das Einrichten ist für alle die mit Linux Distros zurechtkommen nicht anderst als sonst. Samba gibts über APT und Kodi über deren Website. Evtl. nötige Treiber für NICs o.Ä. gibts ebenfalls über APT oder sie sind schon in der distro enthalten.

Ergebnis ist eine rund 200€ teure Box mit einem Celeron 4-Kerner (J1900) mit 8GB RAM und einer 128GB SSD als bootdrive. Festplatten hatte ich noch genug rumliegen, daher sind diese nicht im Preis enthalten. Erreichbar ist der Server im lokalen Netzwerk über Samba mit verschiedenen Shares je nach Kategorie (Anime, Filme, etc) und damit wie schon erwähnt fähig alle Kodi fähigen Geräte mit Film-/Musikmaterial zu versorgen. Extern ist er über den Apache für alle Daten die außerhalb verfügbar sein müssen erreichbar, wie z.B. meine private Cloud (ownCloud). Gemanagt wird alles über SSH.


So weit zu mir. Nun möchte ich mich aber noch an alle richten die noch keine eigene NAS, egal für was besitzen.

Wie thor17 schon völlig richtig gesagt hat. Die erste Überlegung sollte immer sein: Was wollt ich haben/erreichen. Erst durch diese Entscheidung wisst ihr was ihr für Software braucht und sucht dann die passende Hardware dazu aus.

Wie noigel2 es schon gesagt hat, Hardware ist immer so eine Sache, gerade wenn sie im Dauerbetrieb läuft. Ich will hier mal nicht tiefer darauf eingehen da schon die Wichtigsten Sachen erwähnt wurden auf die man achten sollte.
Hilfreich sind hierbei immer Erfahrungsberichte. Wenn ihr euch Hardware aussucht oder noch bei der Suche seid, nutzt google, sucht in Foren nach Hardware die schon mit euren gewählten Programmen getestet wurde oder genrell Hardware die mit anderer Hardware und eurer gewählten Distro läuft. Gutes Beispiel sind NICs (Netzwerkkarten) die nicht alle mit bestimmten Distros laufen. Darauf also achten, da ihr sonst mit theortisch lauffähiger Hardware da sitzt aber irgendwas nicht miteinander laufen möchte.

Daher hier auch kurz von mir meine getestete Hardware:
CPU: Intel Celeron J1900
RAM: 8GB RAM G.Skill DDR3-1333 (F3-10600CL9D-8GBNT)
Board: ASRock Q1900M (CPU schon verbaut und passiv gekühlt)
SSD: SanDisk Z400s 128GB
NIC: ntel 82574L/82574IT (läuft mit degiab8 ohne Anstand)

Es ist zu achten auf:
Prozessor: Man sollte hier die Leistung und damit auch den Verbrauch darauf anpassen was man braucht. Eine dicke CPU ist unnötig und produziert zu viel Abwärme die gekülht werden muss. Weniger ist manchmal eben mehr.
RAM: Orientiert euch am Board das ihr kauft. Schaut beim Hersteller in die Liste von unterstütztem RAM, die gibt es bei jedem Hersteller auf der Website bei den einzelnen Boards als pdf zum Runterladen. Größenmäßig einfach schauen was ihr braucht. 2GB sollten es dann schon sein, da der Preisunterschied zu noch kleinerem RAM imemr geringer wird.
Board: Sucht euch eins das zu eurern Wünschen passt. Wenn ihr einen MediaServer wollt reichen die passiv gekühlten Boards mit verbauter CPU locker aus, da diese mittlerweile für reines Filme abspielen etc. locker ausreichen. Wollt ihr eine reine NAS zur Datensicherung sucht was mit genug Anschlussmöglichkeiten für Festplatten oder ggf. Baords mit der Möglichkeit auf Erweiterung durch PCI-RAID-Controller o.Ä..
SSD: Es lohnt sich eine kleinere SSD als Systemplatte einzubauen ist aber kein Muss. Die Preise sind so dermßen gesunken, dass mich meine 128GB Variante für ~40€ bekommen habe.
HDD: HDDs solltet ihr abhängig davon kaufen was ihr machen wollt. NAS Systeme mit RAID sollten dementsprechende Hardware besitzen um langfristig der Belastung standzuhalten (siehe noigel2's Post).
Gehäuse: Sucht euch eins aus in das alles reinpasst. Der Formfaktor des Boards muss passen, die SSDs/HDDs müssen alle reinpassen und evtl. noch Erweiterungskarten wie NICs oder jegliche erdenklichen Art von PCI-Controller für RAID-Systeme oder Ähnliches. Scahut ob das Netzteil die nötige Leistung liefern kann. Auch heir wieder, sucht Erfahrungberichte!


Zum Schluss möchte ich auch hier meine Hilfe anbieten für alle die gerne was bauen möchten und das nötige Wissen mitbringen oder den Wille es sich anzueigenen.
 

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
3
8
die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Es ist ja so, wie ich bereits im ersten Beitrag erwähnte, dass sich von vornherein jeder selbst die Frage stellen muss, wofür er den NAS brauch. Klar will jeder die eierlegende Wollmilchsau, aber nicht jeder braucht sie. Darüber muss man sich einfach im klaren sein.
Wie Eingangs erwähnt, begrüße ich berechtigte Kritik. Deine Stromkostenrechnung ist allerdings, wie soll ich sagen, etwas stark aufgerundet^^
Du berücksichtigst nicht, dass das Netzteil zwar 300W Ausgangsleistung liefern kann, aber das niemals der Fall sein wird, außer man knallt die Kiste mit zig HDDs zu. Meine derzeitige Zusammenstellung ist ähnlich der zweiten, mit 10 Seagate ST4000, ner Intel NC364T, einer IBM m1015, einem Opteron 3350 HE und ner Radeon R5 230. Wenn die Pools mal exzessiv ausgelastet sind, liegt die Leistungsaufnahme des gesamten Systems bei etwa 220W. Im Leerlauf sind es 140W.
Die 50W, die du für die erste Zusammenstellung veranschlagt hast, sind tatsächlich nur Träumen entsprungen^^
Ich möchte dabei mal auf folgenden Computerbase Artikel verweisen. Dort benötigt das gesamte System, inkl. SSD keine 40W unter Last.
Ich selbst kann bestätigen, dass AM1 sehr sparsam ist, ich hab nen Desktop damit ausgestattet, die Werte sind realistisch. Für die Lüfter 10W zu veranschlagen, halte ich auch für ziemlich fett. Aber das hängt von den verwendeten Lüftern ab. Eine HDD zieht beim Anlaufen ca. 2-3A, abhängig davon, wie schnell der Spindelmotor beschleunigt. Aber im Leerlauf 20W zu veranschlagen is schon etwas übertrieben. Ich denke, aufgerundet, kann man für ne HDD im Leerlauf 10W veranschlagen und unter Last 15W.
Das wären dann (Board+CPU+RAM)+(2x HDD)+Lüfter = 35W + 30W +10W = 75W bei Volllast. Rechnet man dann die Gesamtleistungsaufnahme, unter Berücksichtigung der 19% Verluste des NTs ein, so kommen wir auf ca. 93W.
Bei einem Strompreis von 0,33€/kWh hätten wir so unter Volllast Stromkosten von ~0,74€/Tag bzw. ~269€/Jahr. Dabei würde die Kiste nur 24x7 unter Last laufen.
Bei 24x7 mit 8h Volllast und 16h Idle wären wir dann, unter Annahme von: CPU+RAM+Board+(2x HDD)+Lüfter = 23W + 20W + 10W = 53W (+19% Verluste ~66W)
bei etwa 0,60€/Tag bzw. 217,-€ p.a..

Ok, was das mit den HDDs angeht, da habe ich gerade folgenden Artikel gelesen. Sehr bedauerlich diese Entwicklung, das war früher anders.
Da bin ich schon schwer enttäuscht von Seagate, sicherlich ein Resultat mangelnder Konkurrenz, es gibt ja nur noch WD und Seagate.
Unnötigerweise ein Schrottsegment einzuführen, was für ein Unfug. Das werde ich dann gleich mal im Tut korrigieren.

Ja was die Sache mit den OS Einstellungen angeht, hast du recht. Das hab ich weggelassen, da ich zwar Linux empfehle, aber nicht davon ausgegangen bin, dass es auch jeder für den NAS nutzen wird. HDD Sleep abzuschalten würde ich generell jedem empfehlen.
Wenn du dazu was ausführliches schreiben möchtest, sehr gern, das würde ich dann oben hinzufügen. Obwohl mir etwas unklar ist, warum du am Journaling etwas ändern würdest. Das Jounral wird doch nur nur zum Schreiben geöffnet, wenn eine Datei geschrieben wird.

Jeglicher Support in diesem oder einem Parallel- (Support-)Thread im Hardware Unterforum wäre ok. Das würde ich unterstützen, so wie ich kann.
 

noigel2

Otaku Amateur
18 Dez. 2015
6
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0
Hessen
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Strom ist so eine Sache bei Netzteilen. Ich verstehe deine Einwände. Wir haben mehr oder weniger kleine Abweichungen in unseren Zahlen :D Zum Einen bin ich immer von Maxaufnahme ausgegangen, desweiteren von 0,3€/kWh und zum anderen gelten die 19% Verlust ja auch nur in einem bestimmten Auslastungsbereich und können daher noch schlimmer sein. Aber ich denke, im Großen und Ganzen sind wir uns einig, dass die Kosten so oder so nicht unbeachtet bleiben sollten ^^

Kleines Missverständnis beim Journaling: nicht abschalten - optimieren. Bestes Beispiel: Raspi mit ext4. Das Ding dödelt sich dumm und dämlich. Beim NAS hat man jetzt nicht ständig ändernde Daten, daher wäre eine permanentes Journaling nur unnütze Abwärme.

Sobald sich mal ein Fall ergibt, bei dem ich das selber umsetze/aushelfe, gebe ich gerne eine Doku davon hier mit ab. Will doch nicht irgendwelche ungetesteten Tuning-Vorschläge verbreiten. Alles andere weiter oben ist nur aus dem Gedächnis zusammengefasst, daher keine Quellenbelege. ;)

Thema Seagate... persönlich rate ich von deren Platten - insbesondere die Barracudas - ab. Bei mehreren unabhängigen Systemen (7 Stück: 2 NAS, 4 Tower, 1 BPi) in einem Jahr sind 3 Platten "verstorben" und weitere 3 spammen mit SMART-Fehlern herum. Aber das muss jeder selbst wissen. Solange mir keiner mit Toshibas ankommt...

Allerdings verwundert mich im Nachgang eins... warum eine GraKa in nen NAS? Kann verstehen, dass das Stichwort "Transkodierung" naheliegend ist, doch soweit ich weiß, nutzen die DLNA-Server die GPU gar nicht. Wenn ich veralteten Stand habe, bitte aufklären. Aber freut mich, dass ziemlich fix 3 Leute sich für direkten Hardware-Support bereit erklärt haben. Hoffe das wird auch genutzt :D
 

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
3
8
die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Die Graka war nötig, da mein Board, wie die meisten anderen auch, ohne nicht bootet. Wenn sich ein ordentliches Board mit integrierter Grafik finden würde, könnte man sich da einen Slot frei machen. Aber ich bin eigentlich soweit gut ausgerüstet, einen Slot hätte ich ja noch, wenn ich doch noch 6 HDDs nachrüsten möchte und noch ne m1015 brauche :D
 

rmax67

Otaku Experte
12 Feb. 2016
125
65
28
Norddeutschland
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Villeicht hättest du noch Diverse alternativen zu Ubuntu Server erwähnen sollen. Nicht jeder der einen PC Zusammenschrauben kann, wenn auch als NAS, kann sofort mit Ubuntu Server im CLI Modus ZFS installieren und einen Samba und UPNP Medienserver mit Mediathomb aufsetzen. Es sei denn du erklärst den Usern hier im Detail wie sie ein solches System aufsetzen.

Nagut hier dann mal meine Empfehlungen für User, die sich nicht so gut mit Linux und BSD auskennen:

Dann wäre zuerst einmal FreeNAS: FreeNAS Project - Open Source Storage - FreeNAS Project

FreeNAS basiert auf FreeBSD und lässt sich ganz einfach auf einen USB Stick installieren und dann von diesem Booten. So muss dafür im NAS keine extra Festplatte oder SSD für FreeNAS herhalten. Über eine Webgui lässt sich FreeNAS dann ganz einfach konfigurieren und die vorhanden Platten zu einem ZPool zusammenfassen. Und dann Verzeichnisse von diesen im Netzwerk freigeben.

Als zweites wäre hier NAS4Free: HomeNAS4Free - The Free Network Attached Storage Project

NAS4Free wurde ins Leben gerufen nach dem FreeNAS von iXSystems übernommen wurde. Nas4Free basiert ebenfalls auf FreeBSD und lässt sich wie FreeNAS auch über eine Webgui konfigurieren. Allerdings ist der Ansatz von NAS4Free ein anderer als der von FreeNAS und so untersützt Nas4Free neben ZFS auch normales Software-Raid mit UFS.

Als drittes und letztes NAS OS nenne ich hier mal OpenMediaVault - The open network attached storage solution . Openmediauvault basiert auf Debian Linux und lässt sich ebenfalls über eine Webgui konfigurieren. Allerdings unterstüzt OpenMediavault kein ZFS, sondern nur normales Softwareraid (MDRaid). ZFS lässt sich allerdings auch hier über Plugins nachrüsten.

Beste Grüße
rmax67
 

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
3
8
die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Villeicht hättest du noch Diverse alternativen zu Ubuntu Server erwähnen sollen. Nicht jeder der einen PC Zusammenschrauben kann, wenn auch als NAS, kann sofort mit Ubuntu Server im CLI Modus ZFS installieren und einen Samba und UPNP Medienserver mit Mediathomb aufsetzen. Es sei denn du erklärst den Usern hier im Detail wie sie ein solches System aufsetzen.

Das habe ich bewusst nicht getan, da es zu diesen Themen genügend Anleitungen im Netz gibt, nicht zuletzt das ubuntuusers.de Wiki, die Bibel für jeden Ubuntu Neuling.


Deine Empfehlungen habe ich dem ersten Beitrag hinzugefügt.
 

rmax67

Otaku Experte
12 Feb. 2016
125
65
28
Norddeutschland
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Das habe ich bewusst nicht getan, da es zu diesen Themen genügend Anleitungen im Netz gibt, nicht zuletzt das ubuntuusers.de Wiki, die Bibel für jeden Ubuntu Neuling.


Deine Empfehlungen habe ich dem ersten Beitrag hinzugefügt.

Achso das du das deshalb extra nicht erwähnt hast wusste ich nicht. Ich setze persönlich auf FreeNAS, da ich dort momentan ohne viel "gefrickel" zumindest das SMB Protokoll 2 bekomme. Was in Verbindung mit meiner Windows 8.1 Workstation weitaus besser skaliert als Omnios mit SMB1. Auch wenn Samba nur Single Threaded ist, bekomme ich mit FreeNAS trotzdem höhere Transferraten was wohl auch an dem Prozessortakt von 3.5 GHz liegen dürfte. Den Turbo Modus des Prozessors habe ich allerdings deaktiviert, da das NAS kein Videotranscoding macht lohnt sich der dort auch nicht wirklich. Falls es von interesse ist FreeNAS verwaltet bei mir im RAID1(mirror) 90TB Speicher, also rund 180TB RAW Kapazität, bei 32 GB RAM und 256GB L2ARC ReadCache.

Das ist allerdings auch nicht mein Privates sondern mein Gewerblich genutztes System.

Privat liege ich weitaus darunter und komme gut mit momentan 15 TB aus.
 
Zuletzt bearbeitet:

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
3
8
die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Unterstützen deine NICs Jumboframes? Wenn ja, dann solltest du die Paketgröße so groß wie möglich einstellen, je nachdem, was deine NICs unterstützen.
Über LACP könntest du auch nachdenken, wenn du mehr Geschwindigkeit möchtest. Zwar nutzt Samba zur Übertragung einer Datei nur eine TCP Verbindung, aber wenn du mehrere Schreib/Lese Zugriffe auf eine Freigabe hast, werden die Verbindungen auf mehrere NICs verteilt.
 

noigel2

Otaku Amateur
18 Dez. 2015
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Hessen
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Unterstützen deine NICs Jumboframes? Wenn ja, dann solltest du die Paketgröße so groß wie möglich einstellen, je nachdem, was deine NICs unterstützen.
Über LACP könntest du auch nachdenken, wenn du mehr Geschwindigkeit möchtest. Zwar nutzt Samba zur Übertragung einer Datei nur eine TCP Verbindung, aber wenn du mehrere Schreib/Lese Zugriffe auf eine Freigabe hast, werden die Verbindungen auf mehrere NICs verteilt.

Ich möchte kein Miesepeter sein, allerdings glaube ich nicht wirklich, dass wir hier mit LAG/LACP anfangen brauchen. So wie ich das einschätze hier, richten wir uns doch eher an Anfänger auf dem Gebiet. Da heute Gbit-Netze überwiegend Standard sind und wir mehr auf "einfache, kostengünstige" Konstellationen setzen, macht es IMHO keinen Sinn soweit zu gehen. Gbit ist annähernd das Level was eine übliche SATA-Platte bringt (SSD mal außen vor gerade), daher würde es effektiv nur in Raid 0, 5 und 6 was bringen, welche aber bei sinniger Nutzung immer mehr als 2 Platten vorraussetzen. Mit "sinniger Nutzung" meine ich das, was für Nutzer auch Vorteile bringt (bspw. Datensicherheit). Abgesehen von den erhöhten Kosten für passende Switches.

Es ist durchaus korrekt, dass es eine Optimierung ist, aber ich glaube, hier etwas zu hoch gegriffen ^^
 

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
3
8
die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Das muss ja nicht heißen, dass man die Leute nicht ein wenig fordern kann^^
Außerdem kann das auch für Anfänger hilfreich sein, wenn sie nach einer Lösung suchen, Netzwerktransfers zu beschleunigen, so wie ich vor zwei Jahren, bis ich dann auf das Thema NIC Bonding kam.
 

rmax67

Otaku Experte
12 Feb. 2016
125
65
28
Norddeutschland
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Das Problem bei LACP oder auch LAG ist doch das dort nur auf OSI L2 die Verbindungen auf zwei oder mehr NICs aufgeteilt werden. Eine Bandbreitenerhöhung wie bei SMB3 Multichannel oder iSCSI findet da nicht statt. Geht ja Konzeptbedingt auch nicht.

Ich muss bei mir hier in meinen Arbeitsräumen 10GB/s fahren(mit dem 8 Port Switch von Netgear, den würde ich allerdings kein zweites mal kaufen, da mir der schon 2 mal abgeraucht ist), zwischen NAS, meiner Workstation, und den beiden Renderservern, da alle Projekt und Kundendaten auf dem Produktiv FreeNAS liegen. Zudem arbeite ich während der gesamten Medienproduktion in Premiere, After Effects und Cinema 4D in Lossless UtVideo. Erst nach dem die Projekte Fertig sind kommen diese in Komprimierter Form auf den Archiv Pool von meinem FreeNAS Speicher (90TB).

Dieses ganze System ist immer noch billiger als FibreChannel, damit habe ich nie angefangen da es mir auch für meine Arbeit hier zu teuer gewesen ist. Allerdings war mein 1GB Netzwerk vorher zu langsam für all das Lossless Material. Bei 10 GB fahre ich aus Prinzip 9K JumboFrames um die Netzwerkkarten und die Proezssorkerne hier etwas von den Interrupts zu entlasten.

Zudem Plane ich sowiso, demnächst villeicht wenn es die Geldbörse erlaubt den FreeNAS Produktiv Server mit 90 TB nur noch als Speicherablage für fertige Projekte zu nutzen. Und den zweiten Pool den das FreeNAS als mein Arbeitspool bereitstellt davon abzutrennen und diesen mit einem separaten System auf Omnios umzustellen. Allerdings erst wenn dort SMB 2 unterstüzt wird.

Villeicht noch eine Platteneinkaufsempfehlung für Nas Eingebauer(Achtung eigene Erfahrungswerte):

WD5001FXYZ (Western Digital RE 5TB mit 128MB Cache 7,2KRPM) - Hab ich in meinem 90 TB Speicher drin, hat sehr geringe Ausfallraten bis jetzt. Alles läuft und es sind bisher keine Fehler augetreten. Zudem verwende ich diese auch auf meinem 2. 30 TB Pool in diesem System wo die aktuellen bearbeitenden Projekte gespeichert sind.

WD50EFRX (Western Digital Red 5TB mit 64MB Cache und InteliPower Drehzahlmanagement) - In meinem Heimnas, dort ebenfalls sehr gute Werte bisher keine Ausfälle.

HGST 3.5 5TB 7200RPM Deskstar NAS v2 4Pack EMEA 128MB - Habe ich in meiner Video Workstation und in beiden Renderservern im RAID-10 in Betrieb. Bisher nur 1 Ausfall, da war die Platte wohl ab Werk schon Defekt.


Für "Homeuser" empfehle ich allerdings nur die WD Red und WD Red Pro reihe, da dort wegen der anfallenden Mwst. das Preis Leistungsverhältnis am besten gehalten ist.

Beste Grüße
rmax67
 

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
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die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Mit dem noch nicht implementierten Multichannel feature hat das nichts zu tun.
SMB2 startet für den Transfer einer Datei auch nur eine TCP Session, ergo müsste man beim Transfer mehrerer Dateien eine höhere Transferrate erzielen, da bei 802.3ad die TCP Sessions auf die Verfügbaren NICs verteilt werden. Getestet hab ich das allerdings noch nie, da ich round-robin für die Verbindung zwischen meinem NAS und dem Desktop PC benutze. Mit round-robin ist es möglich, auch einzelne TCP Sessions zu beschleunigen. Bedauerlicherweise kann ich trotz 4 NICs bei Samba nicht mehr als 200MiB/s rausholen. Mit NFS aber kann man durchaus 400MiB/s erreichen (bei meiner Konfig.).
Da du aber ohnehin schon 10GBit/s Ethernet nutzt, ist das für dich wohl unerheblich.
 

let_me_in

Otaku Amateur
26 Aug. 2015
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AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Hallo,
da es hier ums NAS Zusammenschrauben geht, wollte ich auch mal meine Hardware vorstellen.

Angefangen habe ich mit einer fertigen Synology-Box, bei dir mir die oberste der 4 Bays kaputt gegangen ist, da ich meine Daten gerne redundant haben möchte und ich als Student kanpp bei Kasse bin musste schnell Ersatz her.

Die Hardware die ihr vorstellt, besteht aus neuen Teilen, die viel Performance bringen und dafür konzipiert wurden - ich denke jedoch nicht, dass es viele User gibt die viel Performance benötigen, sodnern eher wie ich ihr NAS als Datenhort nutzen.

Darum möchte ich euch das krasse Gegenteil präsentieren: ultra-low cost (nutze nur zeug was bei mir herum lag).

Die "Kiste" die ich euch presentiere kostet: 0€
Komponenten:
das nächste Mainboard mit min 4 SATA schnittstellen und 1GBit Netzwerkkarte.
das nächst beste Netzteil, das ~200W bereitstellt.
RAM: was grad so herumliegt.
Platten: 4, würde hier WD Red empfehlen - da das Software-Raid nicht allzuviel damit anfängt kann hier auch WD Green genommen werden.

Als Gehäuse: eine Getränkekiste

---

Und so wirds gemacht:
CPU und RAM ins Mainboard einbauen. Dann kommt ein wenig Puzzle-Spielen:
Das Mainboard kommt senkrecht rein, 2 Festplatten tielen sich immer 2 slots, das Netzteil muss auch noch irgendwo platz haben. Beachtet, dass die Stecker des Mainboards nach oben zeigen müssen.

Ich habe hierfür eine Club-Mate-Kiste benutzt.
Danach wird übstehendes Plastik weggeschnitten/durchgeschnitten. Das Plastik ist übrigens sehr weich. Bei mir hat eine Raspel/Gertenschere gereicht zum Bearbeiten.

Zur Befestigung kann sollte man Abstandhalter ins MB schrauben (ein kleies Loch mit Zirkel oder so stechen, dann schrauben)

photo_2016-05-01_19-03-05.jpg

Der CPU Lüfter kann auch einfach in die Kühlrippen geschraubt werden:

photo_2016-05-01_19-03-18.jpg

So kann zum Beispiel das Netzteil "eingebaut" werden:

photo_2016-05-01_19-03-38.jpg

Das Gesamt-Ergebnis kann in etwa so aussehen:

photo_2016-05-01_19-03-31(1).jpg

Als Betriebssystem Setzte ich Ubuntu-Server ein, dass auf einem USB-Stick läuft. AN sich kann die Software die die Vorposter erwähnt haben zum Einsatz gebracht werden.

Das ganze richtet sich hauptsächlich an Leute die so wie ich gerne was basteln, denen relativ egal ist wie laut/Platzsparend/Stromsparend das Gerät ist aber ein lustig aussehndes Zuhause für ihre Daten suchen.

Mit rsync bekomme ich über das Teil (hat einen PentiumD mti 2 Kernen und 2GB RAM) bis zu 70MB/s über das LAN (Serien hin und herschieben geht ja zum glück recht leicht). Zum Anzeigen nutze ich meinen Raspi Modell2.

Bis jetzt funktioniert das super :)

Wünsche viel Spaß beim basteln!
 

thor17

Otaku Experte
17 Juli 2013
55
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die unbekannte Dimension
AW: Das NAS Eigenbau-Tutorial

Also prinzipiell bin ich für die Wiederverwertung von alt-Teilen :-)
Ob ich mir, angesichts der Auswahl und Preise aktueller Gehäuse, allerdings die Mühe machen würde, selbst eines zu bauen, denke ich nicht, aber das kann ja jeder für sich entscheiden.
Die vorgeschlagenen Systeme waren eher für Leute, die keine Teile für nen Zweitrechner daheim rumliegen haben, solche Leute soll's geben, und somit sowieso neu/gebraucht kaufen müssten.
Prinzipbedingt geht es immer billiger, und teurer sowieso, wie man hier sehen kann:

https://www.pugetsystems.com/labs/articles/Multi-headed-VMWare-Gaming-Setup-564/