AW: Der Tod - Wie geht ihr damit um
Das einscheidenste was ich bisher erlebt habe ist der Tod meines Schachtrainers. Klingt son bissl komisch, aber bei den übrigen verdächtigen war es nie jemand der mir nahe stand. Es war eine dieser Persönlichkeiten, die einen Raum mit Leben füllen konnten, ein Mensch der es verdient hat zu leben, weil er die Welt für viele zu einem besseren Ort gemacht hat.
Bei einem einwöchigem Schachturnier war ich mit im Orga-team und habe unsere Jugendlichen/Kinder betreut. Das macht dann so 18 Stunden Stress am Tag und ich war völlig alle. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm an einem Spaß-Nebenturnier als 2er-Team für ~~3 Stunden teilnehmen möchte. Ich habe abgelehnt, da ich mich lieber 2 Stunden schlafen legen wollte. Etwa eine Woche später, bevor ich ihn nochmals sehen konnte, ist er gestorben. Uns wurde nicht gesagt, wie er gestorben ist, aber ich vermute Selbstmord.
Bis heute kann ich heulen, schreien und will mir ins gesicht schlagen, wenn ich daran denke und es für wahrscheinlich halte, dass er schon wuste, dass er sterben wird. Und ich verdammter scheißkerl bin zu erschöpft und leg mich lieber schlafen.
Wie ich damit umgehe? Ich kann nichts mehr daran ändern, mache mir aber immernoch manchmal Vorwürde und versuche das nächste mal der zu sein, der sich den kopf in kaltes wasser taucht, um für die 3 Stunden wieder wach zu sein und noch eine schöne Erfahrung zu schaffen.
versteht es nicht falsch, es ist weniger der Tod, der mich betrübt, sondern mein Verhalten. Wenn eine gute Freundin von mir sich irgendwann doch entschließt sich das Leben zu nehmen und es keine Kurzschlussreaktion ist, würde ich bei ihr sein und ihr den Weg leichter machen wollen (auch wenn man damit in Deutschland zumindest tief in einer Grauzone ist - aber das ist mir gleich).