Tribe Cool Crew
Studio: Sunrise
Genre: Tanzen, Shonen/Shojo
Episoden: Unbekannt
Premiere: 28.09.2014
From my corner of the world,
Over the darkness,
I send to you...
The moves of the soul!
Dieser anmutige Satz eines gewissen Herren Jay El, der nicht, wie man meinen könnte, ein Kryptonier, sondern ein Sänger und Tänzer ist, wie eine knappe Google Recherche ergab, gibt den Takt für Tribe Cool Crew vor.
Die Show fasst Tanzen als eine Form von Ausdruck auf, die in der Lage ist die tiefsten Gefühle des Tänzers oder der Tänzerin auszudrücken. Entsprechend wird in dieser Show sehr viel getanzt. Wer mit Tanz gar nichts anfangen kann, wird wohl in Tribe Cool Crew keinen Mehrwert sehen, der ihn oder sie über das Tanzen hinaus an den Anime fesseln könnte.
Die Story der ersten Folge ist schnell erzählt. Der Protagonist heisst Haneru und ist ein Schüler der 7. Klasse. Seine Kleidung verrät schnell, dass er seine ganze Freizeit dem Tanzen verschrieben hat. Seinen Tanzstil kann ich als Leihe nicht richtig verordnen, aber es geht in Richtung Breakdance mit leichten Hip Hop Einflüssen. Haneru muss ausserdem erstaunlich aufgeschlossene Eltern haben, denn er trägt, als 7.-Klässler, ein Tatoo auf seinem Gesicht, was ein J abbildet und als Reminiszenz an sein grosses Idol, Jay El – ich bin mir immer noch nicht sicher, wer das ist –, zu verstehen ist.
Hanerus Spezialität scheint das Springen zu sein, denn wenn er auf einer Strasse läuft, umgeht er Hindernisse, indem er über sie hinweg springt. Jeden Tag geht er zu einem verlassenen Hochhaus, wo ihn ein freundlicher Sicherheitsmann Üben lässt. Es ist sein geheimer Trainingsort.
Doch auch Kanon, die weibliche Hauptfigur des Animes, geht jeden Tag an denselben Ort, um ebenfalls zu Tanzen. Sie ist ein Mädchen, was an ihrer Kleidung unschwer zu erkennen ist, denn diese trägt die Farbe Pinkt. Wie sollte man auch merken, dass es ein Mädchen ist, wenn ihre Kleider nicht pink wären? Wie es sich herausstellt, lädt Kanon Tanzvideos von sich ins Internet und sorgt damit in der Szene für viel Aufsehen. Ihr Tanzstil ist natürlich von Ballett geprägt, das ist selbst für mich erkennbar.
Da beide an demselben Ort trainieren, kommt es zur schicksalhaften Begegnung. Nachdem Haneru zum ersten Mal Kanons Video im Internet gesehen hat, ist er hin und weg von ihrem Tanz und versucht ihn zu imitieren. Dabei beobachtet er sich in der Spiegelreflexion der Fenster des Hochhauses, wo er täglich trainiert. Durch die Sonne, die direkt dorthin scheint, sieht er aber nicht, wer sich hinter der Scheibe befindet, ihm zuschaut und sogar mit ihm mittanzt, nämlich Kanon. Als es Abend wird, sieht er sehr wohl, wie Kanon auf der anderen Seite der Scheibe tanzt. Als sie dann auch bemerkt, dass sie aufgeflogen ist, läuft sie natürlich im ersten Moment weg. Weil das halt Mädchen in dieser Situation tun…oder? Nach kurzem hin und her beschliessen beide ein Tanzteam zu gründen, da ihr Tanzstil so gut miteinander harmoniert.
Somit fällt die Handlung von Tribe Cool Crew ziemlich dünn aus, was aber nicht weiter stört, denn das Zielpublikum des Animes besteht aus jüngeren Zuschauern. Myanimelist gibt eine Altersfreigabe ab 13 Jahren an, was für mich aber etwas zu hoch gegriffen ist. Der Animationsstil, die wirklich leichtfüssige Handlung, die stereotypischen Charaktere und die lockere Atmosphäre lassen diesen Anime für Kinder geeignet erscheinen. Dafür spricht auch die Besetzung des Animationsteams, das durchwegs aus Leuten besteht, die an Kodomo Serien wie Draemon oder Pokemon (u.a.) mitgewirkt haben.
Warum habe ich mich also spontan entschlossen ein Preview zu Tribe Cool Crew zu schreiben, obwohl der Anime zu unspektakulär zu sein scheint? Er hat mich durchaus überrascht. Zunächst müsste man den einzigartigen Zeichenstil erwähnen, den man in einem Anime gar nicht erwarten würde. Die Charackterzeichnungen haben durchaus einige Stilmerkmale, die typisch für Anime- und Mangazeichnungen sind, allerdings weist der Rest des Zeichenstils eher westliche Merkmale auf, die diesen Anime als Cartoon verordnen liessen.
Die Szenenzeichnungen, Hintergründe und Kompositionen sind aber selbst für Cartoons einzigartiger Natur, sodass ich wirklich sagen kann, ich habe noch nie so einen Zeichenstil, der westliche und östliche Stilelemente dermassen verschmilzt, gesehen.
Während mich der Zeichenstil ins Schwärmen versetzt, hinterlässt die Animation einen bitteren Nachgeschmack. Ich will sie keineswegs als schlecht bezeichnen, aber die Charakterzeichnungen wechseln zwischen 2D und 3D Figuren hin und her. Normalerweise verwendet man klassische 2D Zeichnungen, um die Charaktere und Hintergründe zu animieren. Die Frameraten sind soweit gut, da habe ich keinen Grund zur Beschwerde. Wenn es aber an das Kerngeschäft des Animes geht, das Tanzen, mutiert Haneru zum 3D Objekt, um uns seine Moves zu zeigen. Die Tanzchoreographien sehen soweit ganz gut aus und lassen ebenfalls wenig Raum für Kritik, doch die Tanzbewegungen werden sehr gewöhnungsbedürftig animiert. 3D CGI sieht per se nicht schlecht aus, allerdings sind 3D animierte Bewegungen immer etwas hölzern und verleihen den Figuren ein roboterähnliches Bewegungsmuster. Man kann sich daran durchaus gewöhnen, allerdings weiss ich nicht, ob es die beste Idee war, den wichtigsten Teil dieses Animes in 3D zu animieren, obwohl man weiss, dass 3D Bewegungen immer etwas holprig wirken. Holprige Tanzmoves können für einen Tanzanime verheerend sein.
Fazit
Für wen lässt sich dieser Anime empfehlen? Um es nochmals klar zu sagen, er ist nicht schlecht. Eine tiefgründige Geschichte oder spannende Charaktere werden einem hier nicht geboten, allerdings ist das auch nicht Sinn und Zweck einer solchen Serie. Zielpublikum sind in erster Linie tanzbegeisterte, jüngere Menschen, aber auch Erwachsene, die offen sind für neues und sich auch für Animation und den künstlerischen Aspekt von Anime interessieren, könnten bei Tribe Cool Crew auf ihre Kosten kommen. Trotzdem ist diese Show kein massentaugliches Produkt, sondern eher als Nischenanime zu verstehen, das auf ein ganz bestimmtes Publikum abzielt. Wer sich also von dieser Prämisse nicht abschrecken lässt, sollte rein schauen. Es ist gut möglich, dass dieser Anime eine unterhaltsame Angelegenheit wird, wenn man ihn auf die richtige Art betrachtet.
Auch zu lesen auf: http://animereviews.ch/tribe-cool-crew/
Studio: Sunrise
Genre: Tanzen, Shonen/Shojo
Episoden: Unbekannt
Premiere: 28.09.2014
From my corner of the world,
Over the darkness,
I send to you...
The moves of the soul!
Dieser anmutige Satz eines gewissen Herren Jay El, der nicht, wie man meinen könnte, ein Kryptonier, sondern ein Sänger und Tänzer ist, wie eine knappe Google Recherche ergab, gibt den Takt für Tribe Cool Crew vor.
Die Show fasst Tanzen als eine Form von Ausdruck auf, die in der Lage ist die tiefsten Gefühle des Tänzers oder der Tänzerin auszudrücken. Entsprechend wird in dieser Show sehr viel getanzt. Wer mit Tanz gar nichts anfangen kann, wird wohl in Tribe Cool Crew keinen Mehrwert sehen, der ihn oder sie über das Tanzen hinaus an den Anime fesseln könnte.
Die Story der ersten Folge ist schnell erzählt. Der Protagonist heisst Haneru und ist ein Schüler der 7. Klasse. Seine Kleidung verrät schnell, dass er seine ganze Freizeit dem Tanzen verschrieben hat. Seinen Tanzstil kann ich als Leihe nicht richtig verordnen, aber es geht in Richtung Breakdance mit leichten Hip Hop Einflüssen. Haneru muss ausserdem erstaunlich aufgeschlossene Eltern haben, denn er trägt, als 7.-Klässler, ein Tatoo auf seinem Gesicht, was ein J abbildet und als Reminiszenz an sein grosses Idol, Jay El – ich bin mir immer noch nicht sicher, wer das ist –, zu verstehen ist.
Hanerus Spezialität scheint das Springen zu sein, denn wenn er auf einer Strasse läuft, umgeht er Hindernisse, indem er über sie hinweg springt. Jeden Tag geht er zu einem verlassenen Hochhaus, wo ihn ein freundlicher Sicherheitsmann Üben lässt. Es ist sein geheimer Trainingsort.
Doch auch Kanon, die weibliche Hauptfigur des Animes, geht jeden Tag an denselben Ort, um ebenfalls zu Tanzen. Sie ist ein Mädchen, was an ihrer Kleidung unschwer zu erkennen ist, denn diese trägt die Farbe Pinkt. Wie sollte man auch merken, dass es ein Mädchen ist, wenn ihre Kleider nicht pink wären? Wie es sich herausstellt, lädt Kanon Tanzvideos von sich ins Internet und sorgt damit in der Szene für viel Aufsehen. Ihr Tanzstil ist natürlich von Ballett geprägt, das ist selbst für mich erkennbar.
Da beide an demselben Ort trainieren, kommt es zur schicksalhaften Begegnung. Nachdem Haneru zum ersten Mal Kanons Video im Internet gesehen hat, ist er hin und weg von ihrem Tanz und versucht ihn zu imitieren. Dabei beobachtet er sich in der Spiegelreflexion der Fenster des Hochhauses, wo er täglich trainiert. Durch die Sonne, die direkt dorthin scheint, sieht er aber nicht, wer sich hinter der Scheibe befindet, ihm zuschaut und sogar mit ihm mittanzt, nämlich Kanon. Als es Abend wird, sieht er sehr wohl, wie Kanon auf der anderen Seite der Scheibe tanzt. Als sie dann auch bemerkt, dass sie aufgeflogen ist, läuft sie natürlich im ersten Moment weg. Weil das halt Mädchen in dieser Situation tun…oder? Nach kurzem hin und her beschliessen beide ein Tanzteam zu gründen, da ihr Tanzstil so gut miteinander harmoniert.
Somit fällt die Handlung von Tribe Cool Crew ziemlich dünn aus, was aber nicht weiter stört, denn das Zielpublikum des Animes besteht aus jüngeren Zuschauern. Myanimelist gibt eine Altersfreigabe ab 13 Jahren an, was für mich aber etwas zu hoch gegriffen ist. Der Animationsstil, die wirklich leichtfüssige Handlung, die stereotypischen Charaktere und die lockere Atmosphäre lassen diesen Anime für Kinder geeignet erscheinen. Dafür spricht auch die Besetzung des Animationsteams, das durchwegs aus Leuten besteht, die an Kodomo Serien wie Draemon oder Pokemon (u.a.) mitgewirkt haben.
Warum habe ich mich also spontan entschlossen ein Preview zu Tribe Cool Crew zu schreiben, obwohl der Anime zu unspektakulär zu sein scheint? Er hat mich durchaus überrascht. Zunächst müsste man den einzigartigen Zeichenstil erwähnen, den man in einem Anime gar nicht erwarten würde. Die Charackterzeichnungen haben durchaus einige Stilmerkmale, die typisch für Anime- und Mangazeichnungen sind, allerdings weist der Rest des Zeichenstils eher westliche Merkmale auf, die diesen Anime als Cartoon verordnen liessen.
Die Szenenzeichnungen, Hintergründe und Kompositionen sind aber selbst für Cartoons einzigartiger Natur, sodass ich wirklich sagen kann, ich habe noch nie so einen Zeichenstil, der westliche und östliche Stilelemente dermassen verschmilzt, gesehen.
Während mich der Zeichenstil ins Schwärmen versetzt, hinterlässt die Animation einen bitteren Nachgeschmack. Ich will sie keineswegs als schlecht bezeichnen, aber die Charakterzeichnungen wechseln zwischen 2D und 3D Figuren hin und her. Normalerweise verwendet man klassische 2D Zeichnungen, um die Charaktere und Hintergründe zu animieren. Die Frameraten sind soweit gut, da habe ich keinen Grund zur Beschwerde. Wenn es aber an das Kerngeschäft des Animes geht, das Tanzen, mutiert Haneru zum 3D Objekt, um uns seine Moves zu zeigen. Die Tanzchoreographien sehen soweit ganz gut aus und lassen ebenfalls wenig Raum für Kritik, doch die Tanzbewegungen werden sehr gewöhnungsbedürftig animiert. 3D CGI sieht per se nicht schlecht aus, allerdings sind 3D animierte Bewegungen immer etwas hölzern und verleihen den Figuren ein roboterähnliches Bewegungsmuster. Man kann sich daran durchaus gewöhnen, allerdings weiss ich nicht, ob es die beste Idee war, den wichtigsten Teil dieses Animes in 3D zu animieren, obwohl man weiss, dass 3D Bewegungen immer etwas holprig wirken. Holprige Tanzmoves können für einen Tanzanime verheerend sein.
Fazit
Für wen lässt sich dieser Anime empfehlen? Um es nochmals klar zu sagen, er ist nicht schlecht. Eine tiefgründige Geschichte oder spannende Charaktere werden einem hier nicht geboten, allerdings ist das auch nicht Sinn und Zweck einer solchen Serie. Zielpublikum sind in erster Linie tanzbegeisterte, jüngere Menschen, aber auch Erwachsene, die offen sind für neues und sich auch für Animation und den künstlerischen Aspekt von Anime interessieren, könnten bei Tribe Cool Crew auf ihre Kosten kommen. Trotzdem ist diese Show kein massentaugliches Produkt, sondern eher als Nischenanime zu verstehen, das auf ein ganz bestimmtes Publikum abzielt. Wer sich also von dieser Prämisse nicht abschrecken lässt, sollte rein schauen. Es ist gut möglich, dass dieser Anime eine unterhaltsame Angelegenheit wird, wenn man ihn auf die richtige Art betrachtet.
Auch zu lesen auf: http://animereviews.ch/tribe-cool-crew/