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Ein kleines Märchen

Izanuela

Otaku Amateur
12 Aug. 2013
19
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Zu allen Zeiten und an jedem Ort gehen Gerüchte über Einige um, die sich auf abenteuerliche Suche begeben. Eine jener Geschichten, die sich Strauch und Baum, Stromschnelle und Meereswelle als auch die Dünen in den Wüsten in klaren Sternennächten zuraunen, soll heute hier erzählt werden.

Es begab sich, dass die Welt ein Mädchen gebar - gesund und wie es vielen Neugeborenen eigen ist, von unschuldig anmutenden Liebreiz. Doch missversteht mich nicht: Es war nicht schöner oder klüger als Andere, noch vermochte das Mädchen den Lauf der Sonne oder des Mondes zu verändern. Es wuchs heran sowohl unter besseren aber auch schlechteren Bedingungen, die Kinder ihr Aufwachsen lang begleiten. Doch wie jedes Kind arrangierte sich das Mädchen, bis es eines Morgens aus einem Traum erwachte.

Leicht benommen und verwirrt machte das Mädchen sich auf seinen gewohnten Weg. Einige Zeit unterwegs vernahm es plötzlich eine warm klingende Stimme, die ihm zuflüsterte:
„Wenn du dich erinnern willst, so musst du lernen zu sehen.“
„Wer bist du?“ frug das Mädchen.
„Ich bin der Sonnenstrahl, der deine Nasenspitze kitzelt und mir wurde gewahr, dass du auf der Suche bist.“
Das Mädchen erwiderte: „Bin ich das?“
„Bist du es nicht, so habe ich mich wohl geirrt.“ antwortete der Sonnenstrahl.

Das Mädchen wischte achselzuckend den Sonnenstrahl von der Nase und nahm seinen Weg wieder auf. Es überquerte gerade eine kleine Brücke als erneut eine Stimme zu ihm sprach, die sagte:
„Wenn du dich erinnern willst, so musst du lernen zu hören.“
„Wer bist du?“ frug das Mädchen.
„Ich bin der Strom, der soeben unter deinen Füßen das Bett des Baches entlang schnellt und ich wurde gewahr, dass du auf der Suche bist.“
„Wonach soll ich denn auf der Suche sein?“ erkundigte sich das Mädchen.
„Weißt du es nicht, so habe ich mich wohl geirrt.“ gluckerte die Stromschnelle und sauste davon.

In Gedanken versunken setzte das Mädchen seinen Weg fort. Während es einen Hügel erklomm, hörte es abermals eine Stimme, die wisperte:
„Wenn du dich erinnern willst, so musst du lernen zu fühlen.“
„Wer bist du?“ frug das Mädchen.
„Ich bin der Lufthauch, der deine Wange streift und mir wurde gewahr, dass du auf der Suche bist.“
„Nach meinen Erinnerungen?“ erkundigte sich das Mädchen.
„Bist du dir nicht sicher, so habe ich mich wohl geirrt.“ gab der Lufthauch zur Antwort.

Statt seinen Weg erneut aufzunehmen, setzte sich das Mädchen auf den Hügel und betrachte die im Takt des Windes wiegenden Gräser, lauschte dem Rauschen des in der Ferne brandenden Meeres und berührte die Erde mit seinen Fingerspitzen. So saß es, bis der Mond aufging. Eher in Gedanken als an jemanden gerichtet frug das Mädchen in die Weite der unter ihr liegenden Ebene: „Was geschieht mir?“
„Deine Erinnerungen erwachen.“ entgegnete eine Stimme voll Fürsorge. Das Mädchen erhob sich und erblickte unweit von ihm ein silbriges Flimmern, das zunehmend die Silhouette einer Frau annahm. Ihr Haar war schneeweiß und wallte in weichen Wellen um ihre schlanke Gestalt.
„Wer seid ihr?“ erkundigte sich das Mädchen.
„Ich bin die Mutter allen Lebens, aber auch seine Schnitterin.“ erwiderte die Frau freundlich lächelnd.
„Ihr sagtet, meine Erinnerungen würden erwachen. Welche Erinnerungen?“ frug das Mädchen.
„Dies gilt es für dich herauszufinden, wenn du gewillt bist. Der Wind, das Wasser, das Feuer und die Erde werden dir ständige Begleiter sein, so dass du nie wieder allein sein wirst. Jedoch wirst du dich von Zeit zu Zeit einsam und fehl unter deinen Mitmenschen fühlen. Du wirst beginnen Ereignisse derart zu sehen, zu hören und zu fühlen, dass kein Wort der Welt in irgendeiner Sprache zu vermitteln vermag, was du durchlebst. Es mag gar sein, dass du um dein Leben bangen musst. Willst du die abenteuerliche Suche dennoch wagen?“ schloss die Frau und schaute das Mädchen fragend an.
Das Mädchen nickte.

Und es begab sich, dass die Welt eine Hexe gebar.
 
Zuletzt bearbeitet:

I3reaker

馬鹿は死ななきゃ直らない。
Otaku Amateur
15 Mai 2013
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0
Bei Reo-chan
AW: Ein kleines Märchen

Rein vom Text her ist das Top :) Aber was definitiv noch verbessert werden kann ist die Glidererung. Der Text ist extrem schwer so zu lesen, vlt machst du an bestimmten Punkten Absätze o.Ä. rein.
 

Izanuela

Otaku Amateur
12 Aug. 2013
19
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AW: Ein kleines Märchen

Das mit der Lesbarkeit sehe ich ähnlich, aber zum formatieren und nacheditieren (der Text war in einer lesbaren Version) hatte ich einfach keine Zeit und zugegebener Maßen auch keine Lust mehr. Ich glaube, beim reinkopieren sind mir auch Zeichen flöten gegangen. Wenn ich mal wirklich absolute Langeweile habe, werde ich den Text nochmal anpassen... Aber da sieht's momentan eher schlecht bei mir aus. *träum udn seufz* - Laaaangeweile
 

Sirvamp

Der Winter naht.
Otaku Experte
9 Juni 2013
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AW: Ein kleines Märchen

Inhaltlich wirklich top. Allerdings ist es echt an manchen Stellen eine Qual, das geschriebene zu lesen. q_q :D
 

TheRaven1

Otaku Experte
27 Nov. 2013
69
9
8
Erzgebirge/Sachsen
AW: Ein kleines Märchen

Ich fand das ganz akzeptabel, sicher nicht leicht so etwas zu schreiben. Auf jeden fall interessant und
ich empfehle, mach weiter. Dennoch bin ich auch der Meinung, wie meine Vorredner schon sagten,
mehr Absätze würden gut tun.
 

Feaky

Otaku König
5 Jan. 2014
157
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18
Kassel
AW: Ein kleines Märchen

So viel zu fragte oder frug:

Fragte oder frug er? Die Frage nach der richtigen Vergangenheitsform von „fragen“ gehört zu den Klassikern der Orthografielehre. Hier die Antwort in Form eines Sonetts, ebenfalls ein Klassiker.
Der Unverbesserliche
Man fragte mich: »Heißt’s fragte oder frug?«
Ich sagte drauf: »Ich wähle immer fragte,
Da man ja auch statt sagte nicht spräch’ sug,
Was schlecht dem Ohr und Sprachgebrauch behagte.«
Der andre sprach: »Ich werde draus nicht klug,
Man sagt doch auch nicht schlagte oder tragte?«
Ich sprach: »Ausnahmen sind nur schlug und trug;
Doch tug, rug, zug und wug noch keiner wagte.
Nun wird der Zweifel, der bisher Sie nagte
Und plagte – und nicht etwa nug und plug –
Behoben sein, ob richtig frug, ob fragte?«
Der andre sprach: »Sie haben recht«, und schlug
Sich an die Stirn, als ob ihm Licht nun tagte.
»Verzeihen Sie, dass ich so töricht frug.«

Tatsächlich gilt heute nur die schwache Konjugation von fragen als standardsprachlich: Er / sie / es fragte, hat gefragt. Oft wird an dieser Stelle die These vertreten, dass sich die Form von einem älteren „frug“ zum heutigen „fragte“ entwickelt habe – nicht selten mit einem lamentierenden Unterton, dass die deutsche Sprache eben immer weiter verarmen würde. Tatsächlich ist aber die Form „fragte“ die ältere Form, während die Form „frug“ ein aus dem Niederdeutschen stammendes Intermezzo darstellte, gewissermaßen eine „Modeform“, der sich viele Dichter des 19. Jahrhunderts gerne bedienten. Hierbei galt die starke Form „frug“ nie ausschließlich, sondern hatte stets den Charakter einer (literarischen) Nebenform, die auch heute noch regionalsprachlich vorkommt.
 

AniPANDA

Otaku Novize
29 Jan. 2014
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AW: Ein kleines Märchen

Ich habe gerade zum ersten Mal hier im Unterforum einen Text gelesen und war echt super überrascht , der Text ist super geschrieben , die Formatierung passt für mich als späterer Leser ja auch und ich hoffe einen weiteren Teil lesen zu dürfen , für mich wirkt das irgendwie wie ein Prolog und ich habe ein gewisses verlangen mehr zu erfahren :P !
 

famoon

in love with the moon
Seelenverkäufer
7 Okt. 2013
355
21
18
East Blue
etwas schwer zu lesen, aber ganz okay ^^ inhaltlich sehr schön, kannst aber auch gerne etwas mehr schreiben :3 mach weiter so, toi toi toi!!


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