AW: Free-To-Play Trend
Ich bin ein Befürworter für den Free-To-Play-Trend, aber unter sehr kritischen Gesichtspunkten... es muss auch wirklich Free 2 Play sein und bezahlen für das Spiel sollte nur jemand müssen, der wirklich möchte, ohne Vorteile daraus zu ziehen.
Zunächst unterscheide ich zwischen "Free 2 Play" und "Pay 2 Win" Spielen. Gerade die hartgesonnenen "Pay 2 Win" Spiele vermarkten sich gerne als "Free 2 Play", was sie eigntlich nicht sind. Sobald sich ein Spieler Vorteile kaufen kann, ist es kein echtes "Free 2 Play" Spiel mehr. Diese Masche ist legitim, weil der Spieler sich kostenlos einloggen und spielen kann, er wird sich aber mit der Konkurrenz nicht auf Augenhöhe messen können, wenn er nicht bezahlt. Dabei ist aber zwischen passiven Vorteilen, die Gewinne fördern, die Entwicklung beschleunigen und einen schnelleren Aufstieg ermöglichen und somit je nach Spielprinzip keine echte Beanchteiligung der Konkurrenz darstellen (z.B. Erfahrungs-Boosts), und aktiven Vorteilen, die den Spieler im gegenseitigen Kräftemessen auf gleichen Niveau einen ausstattungstechnischen Vorsprung verleihen und somit eine echte Beanchteiligung der Konkurrenz darstellen (z.B. bezahlter Schadensbonus auf Waffen), zu unterscheiden. Ersteres finde ich gerechtfertigt und legitimiert die Bezeichnung "Free 2 Play". Ich bin in solchen Momenten bereit Geld für das Spiel auszugeben (z.B. für Skins) und sei es nur um die Spielfirma zu fördern, wenn das Spiel mir Spaß macht. Zweiteres ist "Pay 2 Win" und veranlasst mich das Spiel schnell wieder zu canceln. Inzwischen sind solche Spiele schon von vornherein unattraktiv für mich. Sie sind als rein profitorientiert zu sehen und nicht daraus aus den Spieler qualitativ zu unterhalten, sondern durch ein ausgeklügeltes Aufstiegssystem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wer zu viel Geld dafür ausgibt, würde wohl dem Niveau eines Spielsüchtigen in einem Glücksspielcassino entsprechen. Ich habe schon Leute erlebt, die mehrere hundert Euro im Monat in solche Spiele reinstecken, aber dann kein Geld für "unnötiges" Essen etc. ausgegben wollen, wo ich mir einfach nur an den Kopf greife. Teilweise verpufft das Geld größtenteils an Glücksrädern, bei dem Versuch Waffen beim Schmied nach dem Glücksprinzip aufzuwerten (z.B. in Fiesta). "Pay 2 Win" Spiele nötigen den Spieler gezielt zum Kauf teurer Cash-Shop-Items, um mit der Konkurrenz mitzuhalten können. Wer das erkennt, sollte schnell die Reißleine ziehen. In einigen Spielen gibt es sogar Spieler, die darauf angesetzt werden, schwache Spieler mit ihrer CS-Ausstattung zurückwerfen, um Sie zum Kauf der virtuelle Währung oder zu einem Ausstieg aus dem Spiel zu bewegen, denn wer nicht zahlt, hat kein echtes Interesse am Spiel und klaut nur Bandbreite auf den Servern... traurig, dass dieses System auch noch funktioniert (Dark Orbit ist hierfür das optimale Paradebeispiel, ob es sich mittlerweile geändert hat weiß ich jedoch nicht).
Ich denke jeder Spieler sollte vorher das Spiel objektiv genau unter die Lupe nehmen, denn der Teufelskreis ist schneller da, als einem lieb ist. Ich habe mich gut im Griff und gebe nie mehr als 10 Euro monatlich dafür aus, aber ich sehe nur meinen kleinen Bruder und andere "Erwachsene", die sich gerne in sowas reinziehen lassen und alle verfügbaren Mittel hineinstecken, um die beste Ausstattung zu bekommen. Nur was ist sie am Ende wert, wenn man Sie erstmal hat? Wenn 20 Euro monatl. nicht ausreichen, um sich in dem Spiel mit allen Spielern seiner Klasse gleichstellen zu können, dann sollte einem doch klar werden, dass es hier nicht um den Spielspaß sondern um den Profit geht... aber irgendwie begreifen das viele trotzdem nicht und verlieren den Sinn zur Realität.