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Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ist Suizid eine Hilfe, oder doch nur ein erbärmlicher Fluchtversuch?


  • Umfrageteilnehmer
    27
  • Umfrage geschlossen .

Infi

Gesperrt
Abtrünniger
Otaku König
20 Okt. 2013
302
36
0
Milchstraße
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ich denke persönlich das Suizid kein weg ist, es ist für mich eine Flucht vor der Wirklichkeit. Wo ich suizid allerdings verstehe und auch akzeptiere und mir auch wünschen würde das es in Deutschland so wäre, wenn eine Person 100% unheilbar krank ist, das er selbst entscheiden darf ob er dagegen ankämpfen möchte oder nicht.

Gesendet von Klein, den grössten Spion aller Zeiten
 

Wildkatz

Otaku Novize
1 Nov. 2014
32
10
0
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

*nimmt sich eine Schaufel und gräbt mit*

Nachdem meine Schwester einen Versuch hinter sich hat und ich selbst auch auf gutem Weg dahin war, meine Mutter auch schon mit solchen Gedanken ernsthaft spielte, kann ich aus ihrer und meiner Erfahrung sagen:

Ja, es ist Situationsabhängig, allerdings sehe ich Sterbehilfe nur bei einer verschwindend kleinen Gruppe von Menschen als angebracht an. Oft genug ist es einfach nur die Flucht vor vermeintlich unüberwindbaren Lebensumständen, oder, nur auf den Versuch an sich bezogen, ein Hilferuf. Sterbehilfe sollte das aller-, aller-, allerletzte Mittel und mit strengen Auflagen versehen sein. Denn in der Regel sind die Dinge nicht so aussichtslos, wie sie scheinen.

Mütterlicherseits kann man in meiner Familie wohl eine genetische Veranlagung zu Depressionen unterstellen. Großmutter war da nach Aussagen meiner Mutter wohl auch betroffen. Nett ist, dass von der väterlichen Seite her dann noch die Veranlagung zu Krebs dazukommt und ich damit wohl den Jackpot geknackt habe. xD Mein Onkel hat seine Chemo fast hinter sich und mein Vater fängt gerade an.

Nach vielen, vielen Therapien (und während dieser Kontakt zu vielen anderen Selbstmordkandidaten) bin ich nun froh, dass ich noch lebe und nicht den Suizid gewählt habe. Egal wie schlecht es mir psychisch geht, so hat das Leben, zumindest hier in Deutschland, so unglaublich viel zu bieten, dass ich blöd wäre es nicht genießen zu wollen, so lang ich das kann. *schmeißt mit Kommata um sich* Schließlich lebe ich nur ein mal und das ist meine einzige Chance, das zu tun. Allerdings brauche ich Tabletten (eine jeden Morgen), damit ich das kann, denn ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ohne diese recht starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Auch wenn ich mich nun nicht mehr umbringen würde, so lässt es sich doch besser leben, wenn man nicht von jedem Scheiß kleinen Ereignis emotional aus der Bahn geworfen wird.

Übrigens sind Animes eines der Dinge für die es sich lohnt, noch ein wenig länger am Leben zu bleiben. :D Auch hier helfen mir meine "Arschloch"-Tabletten, denn ohne die kam ich, nach dem ich SAO geguckt habe, tagelang nicht mehr klar und war am Boden zerstört. Ich konnte nicht mal Nonsense-Komödien gucken, ohne dass mich da irgendwas runtergezogen hätte. Klingt merkwürdig, aber daran sieht man, wie stark man von der Chemie im eigenen Gehirn abhängig ist.

Muttern ist mittlerweile ausgewandert und damit recht glücklich, meinem Schwesterherz geht es auch ganz gut.

Falls das hier jemand liest, der an Suizid denkt: Hol dir Hilfe. Die Situation erscheint nur für den Moment aussichtslos und es ist sehr wahrscheinlich, dass du es über den Berg schaffst und dann froh bist, es nicht getan zu haben. Und selbst mit dauerhaft widrigen Lebensumständen kannst du lernen umzugehen und glücklich werden. Das sagt dir der Typ, der bei dem ganzen Text hier einiges ausgelassen hat.


Okay, soviel zu meinem Beitrag zur Hintergrundbeleuchtung.
 
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Reaktionen: Infi

llll

ヴァストローデ
Administrator
Animes.so Staff
Otaku Gott
16 Juli 2014
1.475
1.401
113
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ich bin der Meinung das jeder das Recht hat selber über seine Existenz zu entscheiden. Kein anderer hat das Recht dies in Frage zu stellen. Ich verachte jedes Gesetz was Suizid "verbietet". Solange keine anderen Lebewesen physisch geschädigt werden ist sowas vollkommen okay, ganz gleich was Freunde und Familie dazu sagen.

Ich würde wählen: [Es kommt ganz auf die Situation an]
Man sollte sich nicht gleich umbringen wenn man mal einen schlechten Tag hatte oder wenn eine Kindergartenbeziehung in die Brüche geht. Man sollte es sich gut überlegen, ein zurück gibt es nicht mehr. Trotzdem ist es die Entscheidung von jedem Selbst. Ich nenne hier keine Situationen als Beispiel weil diese je nach Person sehr unterschiedlich sein können, das spar ich mir.

Ich lese hier von Verantwortung, Flucht aus der "Wirklichkeit" [die btw. auch relativ ist, mMn], Schwäche und sonst was. Diese Punkte mögen eurer Meinung nach zutreffen nur ist es für die betroffene Person irrelevant. Warum sollte man sich als Individuum darum scheren ob andere etwas schwach finden oder als "Flucht" sehen? Jeder der Suizid begeht hatte seine persönlichen Gründe, und wenn sie für uns noch so lächerlich erscheinen waren diese für diese Person unerträglich. Jede Person ist im inneren anders, wenn auch nur geringfügig und deshalb kann sich ein Außenstehender niemals vorstellen wie es für den betroffenden wirklich war.

Was ändert es für uns wenn jemand, den wir nicht kennen, Suizid begeht? Nichts, es ist irrelevant. Warum sollten wir das Recht haben einzugreifen? Warum sollte ein Suizidgefährdeter in eine Psychatrie eingewiesen werden? Selbst wenn es jemanden hilft, niemand sollte gezwungen werden. Denjenigen überreden, manipulieren alles noch oaky, aber Zwang, womöglich noch staatlich? Das ist wahrlich ein Verbrechen.


Ich möchte niemanden dazu ermutigen Suizid zu begehen, dies ist meine eigene Meinung zu dem Thema, es gibt für mich in der hinsicht kein richtig und kein falsch. Jeder hat das Recht über sich und seine Existenz zu entscheiden, denn danach ist alles irrelevant. Wie bereits erwähnt sollte sich jeder lange überlegen ob er diesen Schritt wirklich geht, er ist endgültig.
 

Sherry

Momoiro no Hime 桃色の姫
Seelenverkäufer
28 Okt. 2014
439
73
33
NRW
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Hm
Hm
Hm
Schwierig.
Jeder hat natürlich seine eigene Meinung dazu. Aber ich lese mit bitterem Beigeschmack hier "Schwäche".
Für Leute die mit so etwas nichts zu tun haben, eine weit hergeholte Aussage wie ich finde.
Ich bin weder für noch gegen Suizid. Es kommt drauf an. Jeder Suizid ist tragisch und traurig. Für die Hinterbliebenen ist es das schwerste den Verlust zu verkraften. Da muss man natürlich immer dran denken.
Nur sind wir ehrlich, die Menschen die schon so weit sind, an Suizid denken, werden erst an zweiter Stelle an Ihre Mitmenschen denken. Oder vielleicht gibts es ja auch garkeine.
Natürlich sollte man sich zuerst Hilfe suchen und einen Ausweg aus den Depressionen finden. Aber was, wenn man selbst dafür zu schwach ist?
Man muss alles von zwei Seiten betrachten. Viele Menschen können garnicht nachvollziehen was in einer Person vorgeht, der es wirklich schlecht geht.
Ich rede bewusst von "schlecht gehen". Ich mag das Wort Depression nicht. Kann ich nicht begründen, aber ich kann mich mit dem Wort nicht anfreunden.

Mir fällt grade nicht wirklich mehr ein. Da ich nicht auf meine Persönlichkeit zurückgreifen möchte.

Hm, oh man. Ich glaube der Post ist vll etwas pessimistischer geworden als er sollte.
 

Wildkatz

Otaku Novize
1 Nov. 2014
32
10
0
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

"Was ändert es für uns wenn jemand, den wir nicht kennen, Suizid begeht?"

Für uns selbst auf den ersten Blick direkt nichts, ja. Allerdings steigert Gleichgültigkeit die Akzeptanz und verursacht so auf lange Sicht mehr Versuche, und... "Erfolge". Das kann dann auch die eigene Verwandtschaft betreffen. Es mag belanglos scheinen, aber dennoch hat es Auswirkungen. Und wenns der Chef ist, der die Firma in den Ruin führt, weil sich seine Tochter umgebracht hat und er dementsprechend fertig ist. So betrifft mich der Suizid eines Fremden dann doch wieder direkt.

"Warum sollten wir das Recht haben einzugreifen? Warum sollte ein Suizidgefährdeter in eine Psychatrie eingewiesen werden?"

Opferschutz. Ich sehe Menschen, die sich umbringen wollen, als Opfer ihrer Selbst und/oder ihrer Umwelt an. Sie machen das ja nicht, weil sie es unbedingt freiwillig wollen und es toll finden, sondern aus Verzweiflung. Sie sehen keinen anderen Ausweg (obwohl es den idR gibt) und sind auf diese Weise ebenso gezwungen so zu handeln. Lieber setze ich sie dem Zwang einer Einweisung aus, die ihnen eine Chance gibt umzudenken und teilweise sogar neu zu beginnen, als sie durch einen anderen Zwang, den ebenfalls höchstwahrscheinlich "Die Gesellschaft" ausgelöst hat, sterben zu lassen. In meinem Fall hätte ich mich im Grunde nur umgebracht, weil ich genetisch die Veranlagung zu dem ganzen Mist habe. Sinnlos, deshalb zu sterben.

Ein Recht selbst, über die eigene Existenz zu entscheiden, halte ich nur bedingt für sinnvoll. Gerade weil alles nur subjektiv und in vielen Fällen nur scheinbar ausweglos ist. Ausnahmen bestätigen die Regeln. Das sind keine objektiven Entscheidungen und daher nicht im Sinne des Betroffenen, denn im Grunde will JEDER leben.

"Ich rede bewusst von "schlecht gehen". Ich mag das Wort Depression nicht. Kann ich nicht begründen, aber ich kann mich mit dem Wort nicht anfreunden."

Vieleicht magst du das Wort nicht, weil es einfach zu häufig verwendet wird. Neuerdings bezeichnet sich jeder, der mal traurig ist, als depressiv. Ich hab mit sowas auch Probleme, aber das Wort hat schon seine Bedeutung. Geht nur leider immer mal wieder unter.
 

llll

ヴァストローデ
Administrator
Animes.so Staff
Otaku Gott
16 Juli 2014
1.475
1.401
113
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

@Wildkatz:
Die relevanten Firmen, die für mich von Bedeutung sind, sind groß genug so das es Vertretung für den Chef gibt, kein Problem es ändert nichts für mich. Es gibt im übrigen auch nur noch eine einzige Person dessen Tod für mich eine Bedeutung hat, danach nicht mehr, und diese wird sich nicht das Leben nehmen. Mag jeder anders sehen, das ist meine Meinung zu dem Punkt.

Gute Argumente aber ich gebe dir ein Beispiel, ich wäre dir dankbar wenn du darauf antworten würdest Wildkatz.
Nehmen wir an Person X hat zu sich selbst gefunden und erkannt wer er ist. Person X hat keinen Grund zum leben, ist Verzweifelt, Hasserfüllt und hat niemanden, ncihtmal im Ineternet wirklich niemanden. Nun wird Person X eingewiesen unter Medikamente gesetzt und so beeinflusst das er sein wahres Ich "vergisst" und in einer Illusion lebt. Eine "falsche" Person X die Medikamente benötigt um klar zu kommen und durch diese Veränderungen nicht mehr er selbst ist. Findest du das okay? Ist das deine Vorstellung von einer "Rettung"? Ich bin gespannt!



Ein Recht selbst, über die eigene Existenz zu entscheiden, halte ich nur bedingt für sinnvoll. Gerade weil alles nur subjektiv und in vielen Fällen nur scheinbar ausweglos ist. Ausnahmen bestätigen die Regeln. Das sind keine objektiven Entscheidungen und daher nicht im Sinne des Betroffenen, denn im Grunde will JEDER leben.

Es gibt leider gravierende Unterschiede zwischen leben, existieren, vegitieren und überleben. Sicher wollen die meisten leben aber viele müssen überleben oder existieren einfach nur, ich kenne ein paar Leute die sich am liebsten umbringen würden. Das Gehirn hat da allerdings einen Schutz drinne mMn. Wenn du keinen Sinn in deiner Existenz erkennst, keine Motivation hast, keine Hoffnung, keine Freude, nur Verzweiflung, vl. noch trauer oder hass dazu, das nimmt jeder anders wahr und jeder reagiert darauf anders. Und wenn du meinst du kannst das aushalten dann ist dein Geist stark, viele zerbrechen daran. Wenn man keine Möglichekeit sieht und keine Hoffnung hat jemals wirklich zu "leben", wie soll man den Ausweg finden?


Hm, ziemlich viel geschrieben, ist aber auch ein interessantes Thema.
 

KawaiiCookie

Otaku Novize
6 Nov. 2014
24
1
3
Nordrhein Westfalen
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ob Fluchtversuch oder Lösung kommt auf verschiedene Dinge an...Ich teile das wie viele andere zwischen Körperlich und Psychisch auf
Bei einer körperlichen Krankheit wo man Schmerzen hat und nur noch kurze Zeit zu leben hat sollte man selbst nachdenken ob es sich lohnt dass man diese schmerzen aushalten will um das letzte bischen noch zu leben. Dabei kommt es halt auch drauf an ob man nur noch im krankenhaus liegen muss und nichts tun kann oder ob man noch irgendwo hin gehen kann.
Das andere körperliche wäre dann eine Behinderung durch einen Unfall zum Beispiel. Wenn ich mir selber vorstelle dass ich meine arme und beine verlieren würde oder komplett gelähmt werden würde und man mir sicher sagen könnte dass ich sie nie wieder bewegen kann würde ich glaub ich nicht mehr leben wollen. Ich will nicht dass man 24/7 bei mir sein muss und ich einfach gar nichts machen kann. Man müsste mich waschen, füttern ins bett bringen einfach alles. Was soll man im Leben dann noch machen? Wenn man von geburt an so eine behinderung hat ist das was anderes weil man es nicht anders kennt aber ich bin es gewohnt alles alleinbe zu können, schließlich kann man schreiben,zocken,lesen und alles vergessen und das wärs mir nicht wert.

Beim psychischen Teil muss man dann die Situation sehen. Natürlich weiß man nie was die Zukunft bringt und ich denke dass das der punkt ist warum ich sagen würde man sollte sich wegen psychischen problemen besser nicht umbrigen. Aber das kommt natürlich zunächst darauf an warum man solche gedanken hat. Ich persönlich kann sagen dass mein leben auch nicht gerade so toll ist wie bei anderen. Leider kann ich nicht von mir behaupten ich hätte noch nie drüber nachgedacht...
Leute die überlegen sich umzubringen nur weil der freund schluss gemacht hat und man gerade schlechte noten hat und man gerade streit mit freunden hat ist blödsinn. Sowas ist nur temporär und geht vorrüber und das weiß man auch.
Anders ist das dann wenn man sich mit den Eltern nicht versteht und man ihnen egal ist und man auch keine freunde hat. Natürlich kann sich dies auch ändern aber das weiß man halt nicht. Ich selber weiß wie es ist keine freunde zu haben da ich in meiner klasse immer als freak galt da ich animes mag und meine mutter hat nie gewirkt als wäre ich ihr wichtig (ich will jz keine kommentare wie jede mutter liebt ihre kinder denn ich glaube ich weiß etwas besser was sie gemacht und gesagt hat). Um ehrlich zu sein war mein vater der einzige gedanke weswegen ich suizid immer ausgeschlossen habe (Meine eltern sind seit ich ein baby war getrennt). Denn egal aus welchem grund wenn es auch nur einen einzigen menschen gibt der einen liebt ist es teilweise egoistisch sich umzubringen. Man selber hat sich damit vielleicht erlöst aber ein anderer leidet dadurch vielleicht umso mehr.

Ich hab seit zwei jahren viele leute gefuden mit denen ich gut auskomme und deshalb würde ich nie voreilige schlüsse ziehen weil irgendwann die zeit kommt und man nicht mehr alleine ist.
 

llll

ヴァストローデ
Administrator
Animes.so Staff
Otaku Gott
16 Juli 2014
1.475
1.401
113
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Man selber hat sich damit vielleicht erlöst aber ein anderer leidet dadurch vielleicht umso mehr.

Ich hab seit zwei jahren viele leute gefuden mit denen ich gut auskomme und deshalb würde ich nie voreilige schlüsse ziehen weil irgendwann die zeit kommt und man nicht mehr alleine ist.

Es ist irrelevant wer darunter leidet da man selber nicht mehr existiert. Und wenn man niemanden hat kann niemand leiden womit wir zum nächsten Punkt kommen. Die Zeit kann kommen das man nicht mehr alleine ist, aber ob sie wirklich kommt ist ungewiss, das weiß man nicht. Und in dem Moment wo man keine Hoffnung mehr hat dann hat man das bereits realisiert. Es soll gut überlegt sein, dennoch ist es die Entscheidung die jeder selber treffen muss, berechtigt.
 

KawaiiCookie

Otaku Novize
6 Nov. 2014
24
1
3
Nordrhein Westfalen
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Es ist irrelevant wer darunter leidet da man selber nicht mehr existiert.

So seh ich das nicht. Vermutlich ist es den meisten die selbstmordgedanken haben, egal ob dadurch jemand leidet aber mir ist sowas nicht egal. Wie gesagt zu der Zeit als ich, wie du auch erwähnt hast, niemanden hatte hab ich auch darüber nachgedacht und im grunde war der punkt, dass ich das meinem vater nicht antun kann der einzig wichtige punkt der dagegen sprach. Irgendwelche wichtigen Freunde die groß trauern würden hatte ich schließlich nicht. Ich hab die schule immer gehasst und war froh wenn ich weg von denen alleine in meinem zimmer war
Wenn man aber halt diese eine person weswegen man sich dagegen entscheidet nicht hat dann kann es sehr gut sein, dass man es macht. Ob wirklich jemand kommt kann man nie wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wildkatz

Otaku Novize
1 Nov. 2014
32
10
0
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

@Wildkatz:
Die relevanten Firmen, die für mich von Bedeutung sind, sind groß genug so das es Vertretung für den Chef gibt, kein Problem es ändert nichts für mich. Es gibt im übrigen auch nur noch eine einzige Person dessen Tod für mich eine Bedeutung hat, danach nicht mehr, und diese wird sich nicht das Leben nehmen. Mag jeder anders sehen, das ist meine Meinung zu dem Punkt.

Das war nur ein Beispiel. Gibt noch unzählige andere Wege, wie aus soetwas dann Konsequenzen für einen selber folgen. Zum Beispiel wenn einer mit dem Leben abgeschlossen hat und auf die tolle Idee kommt sich vor ein Auto zu werfen. Doof, dass in dem Auto die Person saß, die dir noch etwas bedeutet, der Fahrer vor schreck erstmal gegen einen Baum ist, die Person schwer verletzt wird oÄ. Oder ein Kollege wurde gemobbt, hat nun keine Lust mehr und will noch so viele der Arschlöcher wie möglich mitnehmen. Der rennt dann erstmal mit ner Pistole oder dem Küchenmesser durchs Büro.

Mag etwas weit hergeholt klingen, aber ich will nur verdeutlichen, dass nie ausgeschlossen ist, dass einen sowas am Ende doch betrifft.

Gute Argumente aber ich gebe dir ein Beispiel, ich wäre dir dankbar wenn du darauf antworten würdest Wildkatz.
Nehmen wir an Person X hat zu sich selbst gefunden und erkannt wer er ist. Person X hat keinen Grund zum leben, ist Verzweifelt, Hasserfüllt und hat niemanden, ncihtmal im Ineternet wirklich niemanden. Nun wird Person X eingewiesen unter Medikamente gesetzt und so beeinflusst das er sein wahres Ich "vergisst" und in einer Illusion lebt. Eine "falsche" Person X die Medikamente benötigt um klar zu kommen und durch diese Veränderungen nicht mehr er selbst ist. Findest du das okay? Ist das deine Vorstellung von einer "Rettung"? Ich bin gespannt!

Es gibt leider gravierende Unterschiede zwischen leben, existieren, vegitieren und überleben. Sicher wollen die meisten leben aber viele müssen überleben oder existieren einfach nur, ich kenne ein paar Leute die sich am liebsten umbringen würden. Das Gehirn hat da allerdings einen Schutz drinne mMn.

Zuerst mal glaube ich an kein "wahres Ich". Was soll das sein? Das Ich ist keine Konstante. Du kommst nicht auf die Welt und hast eine auf ewig festgeschriebene Persönlichkeit. Es ist die Summe unserer Erfahrungen mit dem Hintergrund der Prozesse in unserem Gehirn. Wir hören nie auf, Erfahrungen zu sammeln. Vielen passiert es sogar, dass sie sich aufgrund eines einzelnen Ereignisses völlig verändern -> Sie haben eine stark negative oder positive Erfahrung gemacht. Hier kann ich sogar auf die Evolution verweisen: Wer sich anpasst, überlebt. Wer sich nicht anpasst, stirbt. Der "Natur" sind Befindlichkeiten egal. Anpassung, also Veränderung, ist essentieller Bestandteil des Lebens. Wir passen uns nicht nur körperlich, sondern auch geistig an (bzw ist der Geist im Grunde auch etwas physisches). Wäre das nicht so, dann wäre niemand von uns hier. Die Erfahrungen, die wir machen, können wir uns in den seltensten Fällen aussuchen. Die Person die du da beschreibst konnte es sich auch nicht aussuchen so zu sein, oder in der Situation zu stecken. Sie kann sich jetzt aber aussuchen, ob sie weiter darin steckenbleiben, oder etwas daran verbessern will.

Und ja, so einer Person würde ich Medikamente verabreichen und eine Therapie empfehlen. Natürlich ist es kein schönes Leben, wenn man niemanden hat. Allerdings darf man da die Schuld nicht nur bei der Umwelt suchen, sondern auch bei sich selbst. Keine Schuld im Sinne von "Das und das hast du falsch gemacht", es ist eher als eine Art Ursache wie "Möglicherweise stimmt was mit deiner Hirnchemie nicht, oder du musst Traumata verarbeiten" zu sehen. Das klingt mir insgesamt nach jemandem mit schweren psychischen Problemen. Ich empfinde da Mitleid und habe das Bedürfnis, etwas für diese Person zu verbessern. Und ja, da war "leben" schon richtig, denn Therapie und Medikamente sollen am Schluss dazu führen, dass diese Person das auch kann. Übrigens kann man während so einer Therapie gut Kontakte knüpfen. Die Leute haben immerhin oft ähnliche Probleme. Da spreche ich aus Erfahrung.

Beispiel Ich: Hab jetzt seit vier Tagen meine Tabletten nicht genommen und ich merke, wie mich langsam wieder jeder Mist runterzieht. Wie ich zu viel nachdenke und kaum was richtig genießen kann. Wie die Stimmung droht ins eine oder andere Extrem zu kippen. Am Ende mach ich wieder irgendwas, für das ich mich danach schämen muss. Ich bin zwar keiner, aber ein Extrembeispiel hier wären diese nackten "Flitzer" beim Fußball. Die rennen nackt über den Rasen, weil sie manisch sind, weil sie eine Störung haben und nicht, weils normale Leute wären die sich einen Scherz erlauben. Auf so ein "Ich" kann ich gut verzichten. Da nehm ich lieber meine Tabletten und bin damit ausgeglichener, kann das Leben genießen. Ich kann nicht mit der puren Kraft meines Willens mein Gehirn dazu veranlassen, andere Botenstoffe auszuschütten. Darauf habe ich schlicht und ergreifend keinen direkten Einfluss. Ich bin dem, ohne Medikamente, ausgeliefert. Da bin ich froh zumindest auf diese Weise Einfluss nehmen zu können.

Btw hab ich im Thread, in dem es um "Schicksal" geht, auch was zur Illiusion (wo du es gerade erwähnt hast) des freien Willens geschrieben. Letztendlich gibt es den nicht, denn Gedanken, Gefühle und Wünsche haben immer eine Ursache, auf die wir selbst keinen Einfluss haben/hatten. Ein Beispiel dafür habe ich gerade schon geschrieben: Die Regulation von Botenstoffen und der Signalübertragungen im Gehirn.

Wenn du keinen Sinn in deiner Existenz erkennst, keine Motivation hast, keine Hoffnung, keine Freude, nur Verzweiflung, vl. noch trauer oder hass dazu, das nimmt jeder anders wahr und jeder reagiert darauf anders. Und wenn du meinst du kannst das aushalten dann ist dein Geist stark, viele zerbrechen daran. Wenn man keine Möglichekeit sieht und keine Hoffnung hat jemals wirklich zu "leben", wie soll man den Ausweg finden?


Hm, ziemlich viel geschrieben, ist aber auch ein interessantes Thema.

Nach der Verzweiflung kommt irgendwann Resignation und es ist einfach nur belanglos, ob man lebt oder stirbt. Alles dicht, maximal Nahrung kaufen ist noch drin. Ansonsten einfach nur Leere und das Warten darauf, dass man irgendwann auf der Straße landet, bis man an dem Punkt ist, an dem man kommentarlos irgendwo runterspringt.

Natürlich sieht man da selber keinen Ausweg. Das hab ich ja auch geschrieben. Ich hab auch geschrieben, dass das oft täuscht. Leider braucht man andere Menschen dazu, die einem das zeigen. Wer die nicht hat, hat ein echtes Problem. Deshalb ist es doch gerade wichtig einzugreifen, bevor jemand daran "zerbricht". Denn so wie in diesem Moment wird er die Welt nicht immer sehen. Er wird irgendwann wieder Freude haben, nur sieht er das jetzt noch nicht. Lässt man ihn einfach machen, verwehrt man ihm die Chance darauf. Krisen durchlebt jeder. Der eine kommt damit klar, der andere nicht. Doch jemanden deswegen sterben zu lassen und ihm nicht zu helfen... da kann man ihm auch gleich selbst ne Kugel zwischen die Augen jagen.

Mich hat btw auch einfach jemand eingesackt und ins Krankenhaus gefahren, weil er sich Sorgen gemacht hat. War das einzige mal, dass ich auf ner Station war, wo ich die Türen nicht einfach öffnen konnte. An den ersten Tag da kann ich mich nicht mal erinnern, weils ne Übergangsstation war und die im Standardverfahren erstmal alle Neuzugänge mit der Keule runtergebracht haben. Da war aber auch alles dabei, mein lieber Schwan. *rolleyes* Ein freiwilliger Aufenthalt ist dem eindeutig vorzuziehen, aber immernoch besser, als auf dem nächsten Friedhof zu enden.

Ja es ist schwer, für manche sogar unmöglich, allein den Ausweg zu finden. Dennoch gibt es ihn. Und die Meds sind auch eher nicht als Dauerlösung gedacht, sondern sollen den Betroffenen erstmal auf ein Level bringen, auf dem man wirkungsvoll mit ihm arbeiten, bzw ihn überhaupt ansprechen kann. Kreisende Gedanken und Verzweiflung lassen idR kaum noch objektive Schlussfolgerungen und Entscheidungen zu. Abhängig vom Therapieerfolg und Krankheitsbild werden die Pillen irgendwann auch wieder reduziert. Schritt für Schritt, um auf dem nächsten Level weiterarbeiten und stabilisieren zu können.

Ich verlier bei so viel Text immer den Überblick und vergesse, ob ich irgendwas schon geschrieben hab. Ich lese mir das beim Schreiben zur Kontrolle zwar immer wieder durch, aber dennoch bitte nicht über doppelte Inhalte wundern...^^
 

hundekuchen

Otaku Novize
7 Nov. 2014
21
1
0
31
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ich würde ja sagen Suizid ist keine Lösung, weil man so nur von seinen Problemen davon läuft und sich ihnen nicht stellt. Aber das hängt immer von der Situation und dem Problem ab. Wenn es wirklich keinen Ausweg mehr geben würde, würde ich glaube ich auch an Suizid denken, aber dann im letzten Moment würden mir wieder all die Leute einfallen, die ich mit meinem Tod damit im Stich lassen würde und sie nur mit meinem Tod belasten würde. Fals man aber das ganze Leben lang unglücklich ist und nicht aus dieser Situation heraus herauskommt, würde man sich dann nicht umbringen? Wahrscheinlich ja. Beispiel: Man wurde entführt und jetzt unter sehr schlechten Bindingungen zur Arbeit oder gar zu Prostitution. Es geht einem schlecht und mein hat keinen Ausweg. Was macht man? Augeben und seinen Leiden ein Ende setzten oder kämpfen und hoffen das man gerettet wird bzw. sich selber irgendwie rettet? Mann weiß es nicht. Man muss es selbst entscheiden.
 

SianTangKing

Otaku Novize
5 Nov. 2014
20
0
0
Hamburg
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ich finde Suizid einfach nur bemitleidenswert, wenn man einfach nur vor Problemen weg läuft . Man muss der Realität in die Augen schauen. Nicht immer hoffen, dass sich die Probleme selbst lösen. Es ist genauso, wie bei Glück. Man hofft, dass das Glück von selber kommt, aber warum sollte man sich auf andere verlassen, wenn man es selbst nicht mal hinkriegt.
 

llll

ヴァストローデ
Administrator
Animes.so Staff
Otaku Gott
16 Juli 2014
1.475
1.401
113
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Zuerst mal glaube ich an kein "wahres Ich". Was soll das sein? Das Ich ist keine Konstante. Du kommst nicht auf die Welt und hast eine auf ewig festgeschriebene Persönlichkeit. Es ist die Summe unserer Erfahrungen mit dem Hintergrund der Prozesse in unserem Gehirn. Wir hören nie auf, Erfahrungen zu sammeln. Vielen passiert es sogar, dass sie sich aufgrund eines einzelnen Ereignisses völlig verändern -> Sie haben eine stark negative oder positive Erfahrung gemacht. Hier kann ich sogar auf die Evolution verweisen: Wer sich anpasst, überlebt. Wer sich nicht anpasst, stirbt. Der "Natur" sind Befindlichkeiten egal. Anpassung, also Veränderung, ist essentieller Bestandteil des Lebens. Wir passen uns nicht nur körperlich, sondern auch geistig an (bzw ist der Geist im Grunde auch etwas physisches). Wäre das nicht so, dann wäre niemand von uns hier. Die Erfahrungen, die wir machen, können wir uns in den seltensten Fällen aussuchen. Die Person die du da beschreibst konnte es sich auch nicht aussuchen so zu sein, oder in der Situation zu stecken. Sie kann sich jetzt aber aussuchen, ob sie weiter darin steckenbleiben, oder etwas daran verbessern will.

Ich weiß sehr wohl was mein "wahres" Ich ist, sicher kann sich das noch verändern aber ich kenne mein aktuelles ich, mein Wesen meine Art. Es kann sich passiv ändern das ist der Lauf der Dinge, das kann ich auch nicht verhindern. Nur werde ich mein Wesen nicht krampfhaft bzw. aktiv ändern nur um mich anzupassen, da sterbe ich lieber. Jeder der mein Wesen ändern will ist Abschaum und kann von mir nichts anderes als Verachtung oder nach einiger zeit Gleichgültigkeit erwarten. Temporär eine "Maske" aufsetzen und anderen etwas vorspielen ist zwar anstrengend aber auch interessant und im Endeffekt einfacher las sich selbst zu zeigen z.B. in der Schule. Bevor ich meinen Körper zusätzlich noch mit Medikamenten vergifte und dadurch meine Prinzipien verrate bleibe ich lieber so.


Beispiel Ich: Hab jetzt seit vier Tagen meine Tabletten nicht genommen und ich merke, wie mich langsam wieder jeder Mist runterzieht. Wie ich zu viel nachdenke und kaum was richtig genießen kann. Wie die Stimmung droht ins eine oder andere Extrem zu kippen. Am Ende mach ich wieder irgendwas, für das ich mich danach schämen muss. Ich bin zwar keiner, aber ein Extrembeispiel hier wären diese nackten "Flitzer" beim Fußball. Die rennen nackt über den Rasen, weil sie manisch sind, weil sie eine Störung haben und nicht, weils normale Leute wären die sich einen Scherz erlauben. Auf so ein "Ich" kann ich gut verzichten. Da nehm ich lieber meine Tabletten und bin damit ausgeglichener, kann das Leben genießen. Ich kann nicht mit der puren Kraft meines Willens mein Gehirn dazu veranlassen, andere Botenstoffe auszuschütten. Darauf habe ich schlicht und ergreifend keinen direkten Einfluss. Ich bin dem, ohne Medikamente, ausgeliefert. Da bin ich froh zumindest auf diese Weise Einfluss nehmen zu können.

Das würde ich niemals machen. Ich sehe es als Selbstbetrug aber das ist deine Entscheidung die auch vollkommen okay ist. Ich habe keine Recht dies in Frage zu stellen und will es auch gar nicht, wenn das dein Weg ist dann ist dem so.


Mich hat btw auch einfach jemand eingesackt und ins Krankenhaus gefahren, weil er sich Sorgen gemacht hat. War das einzige mal, dass ich auf ner Station war, wo ich die Türen nicht einfach öffnen konnte. An den ersten Tag da kann ich mich nicht mal erinnern, weils ne Übergangsstation war und die im Standardverfahren erstmal alle Neuzugänge mit der Keule runtergebracht haben. Da war aber auch alles dabei, mein lieber Schwan. *rolleyes* Ein freiwilliger Aufenthalt ist dem eindeutig vorzuziehen, aber immernoch besser, als auf dem nächsten Friedhof zu enden.

Würde das jemand mit mir machen sollte diese Person mir kein zweites mal begegnen. Je nachdem wie schlimm dieser Aufenhalt für mich wäre würde diese Person beim nächsten mal körperliche Schäden davon tragen die lange in Erinnerung bleiben. Wenn nicht sogar permanent, Hass kann Blind machen und in Rage ist man zu Dingen fähig die man sonst nicht machen würde.


Ja es ist schwer, für manche sogar unmöglich, allein den Ausweg zu finden. Dennoch gibt es ihn. Und die Meds sind auch eher nicht als Dauerlösung gedacht, sondern sollen den Betroffenen erstmal auf ein Level bringen, auf dem man wirkungsvoll mit ihm arbeiten, bzw ihn überhaupt ansprechen kann...

Wenn der Körper nicht abhängig von den Medikamenten wird. Suizid wäre auch ein Ausweg egal wie man dazu steht. Ich kenne z.B. jemanden der nicht psychisch krank oder sowas ist. Er hat einfach keine Motivation zu leben, kein Ziel und keine Freuden in seiner Existenz. Diese Person ist schon immer so gewesen und da er keine Hoffnung hat soziale Kontakte zu knüpfen wird sich bei dieser Person nichts ändern. Man kann ihm nciht helfen.
 

Wildkatz

Otaku Novize
1 Nov. 2014
32
10
0
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Suizid wäre auch ein Ausweg egal wie man dazu steht. Ich kenne z.B. jemanden der nicht psychisch krank oder sowas ist. Er hat einfach keine Motivation zu leben, kein Ziel und keine Freuden in seiner Existenz. Diese Person ist schon immer so gewesen und da er keine Hoffnung hat soziale Kontakte zu knüpfen wird sich bei dieser Person nichts ändern. Man kann ihm nicht helfen.

Bevor ich auf alles andere eingehe, dies zum letzten Absatz vorweg:

Allein diese Beschreibung reicht aus um mir zu zeigen, dass dieser Mensch eben doch ein ziemliches Problem hat und sich Unterstützung suchen sollte. Du suggeriest hier, dass er ein völlig gesunder Mensch wäre und sein Selbstmord dadurch meinen Ausführungen folgend eine freie Entscheidung und damit okay. Das ist aber nicht der Fall. Auch hier liegt diesen Gedankengängen ein behandlungswürdiges Problem zugrunde. Keine Freude am Leben empfinden zu können ist doch wohl ein eindeutiges Zeichen, dass da was nicht stimmt.

"Wahres Ich" steht nicht für ein veränderliches Wesen, sondern für ein Pseudo-Selbst, das unveränderlich die eigene Person ausmacht. Die Verwendung dieses Begriffes, deine Wortwahl, eigentlich dein ganzer Text, sind ein einziger Schutzmechanismus. Deine Art, andere von dir fern zu halten (um am Ende nicht verletzt zu werden?). Du speist Gift und Galle, redest von irgendwelchen Prinzipien, Selbstbetrug und dass Leute, die dir helfen wollen, Abschaum wären. Ja, du drohst ihnen sogar mit körperlicher Gewalt und redest von echtem Hass. Du willst dich nicht selbst betrügen, dabei ist genau diese Argumentation der größte Selbstbetrug von allen. Diese ganze Abwehr und Abneigung ist eine Fasade, eine "Maske" für und gegen dich selbst. Klar macht es Sinn, nicht jeden an sich ranzulassen, aber das hier ist extrem. Du pochst darauf, dass Medikamente Gift sind (was erwiesener Maßen nicht stimmt), dass dich bloß keiner zu einer Veränderung zwingen soll (dabei ist jeder quasi permanent diesem und anderen Zwängen unterworfen und das, was du geschrieben hast, geschah unter dem Zwang deiner bisherigen Erfahrungen und den Vorgängen in deinem Kopf) und versuchst darzustellen, dass das alles so in Ordnung sei (was es offensichtlich nicht ist, denn ein Selbstmord bedeutet vor allem eines: Flucht). Das ist die Flucht davor, sich intensiv und kompromisslos ehrlich mit sich selbst beschäftigen zu müssen, denn das ist sehr anstrengend und erforderlich für eine positive Veränderung.

Alle, mit denen du kommunizierst, haben Einfluss auf dich. Egal, ob du das nun willst oder nicht. Ich beeinflusse dich zu diesem Thema zum Beispiel gerade negativ oder positiv, abhängig vom Blickwinkel. Jeder Psychologe/Psychiater bescheinigt dir mit diesem Text ein psychisches Problem und du gibst mir mit all dem ein gutes Beispiel für das, was ich bisher so geschrieben habe: Die Gefangenschaft in sich selbst, aus die ohne Hilfe nicht auszubrechen ist. Den Weg, der da ist, nicht sehen zu können. Eine Einstellung, die das eigene Glück verhindert. Ein vermeidbarer Tod.

Sich eine Maske aufzusetzen ist im übrigen nichts besonderes. Selbstverständlich ist man nicht zu jedem Fremden so, wie zu seiner Geliebten. Das liegt in der Natur der Sache und die meisten Menschen machen das. Das als eine besondere persönliche Eigenschaft hervorzuheben zeugt eher von einer "schaut was ich kann, ich blende euch alle und bin damit intelligenter als ihr"-Mentalität. Ein Versuch sich einen Wert abzugewinnen, der sicher da ist, den man aber selbst nicht sieht und deshalb auf soetwas zurückgreift. Unterschätze deine Mitmenschen nicht, denn die zeigen dir auch alle ein anderes Gesicht als zB ihrer Familie.

Wer sich Hilfe selbst sucht, der hat die freie Wahl ob er Medikamente nehmen will, oder nicht. Auch verschreiben die Ärzte die nicht pauschel jedem, der reinplatzt. Gibt sogar Leute, denen sie das erstmal ausreden müssen. Bei manchen ist es angebracht, bei anderen reichen Einzelsitzungen die Probleme, Emotionen und Gedanken im Gespräch thematisieren. Dort wird niemandem eine fertige Lösung präsentiert, sondern das Ziel der behandelnden Ärzte ist es, die richtigen Denkanstöße zu geben, der Patient soll möglichst mit ihrer Hilfe eigene Lösungen entwickeln. Sie zeigen nur Wege auf und geben Hinweise. In einer Tagesklinik oder stationären Behandlung gibt es eine Vielzahl von therapeutischen Angeboten, darunter Gruppengespräche, Sport, Ergotherapie, Musik, Entspannung, Rollenspiel (Nein, kein Cosplay. Das ist für problematische Alltagssituationen gedacht), Gedächtnistraining, Gruppenaktivitäten, usw. Auch die Pfleger und Schwestern dort handeln oft auf Anweisung der Ärzte, haken nach, provozieren wenn nötig, etc. Alles Möglichkeiten der Einflussnahme von Therapeuten, ohne auf Medikamente zurückgreifen zu müssen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen bei denen diese dennoch erforderlich sind, um überhaupt gescheit mit der Person arbeiten zu können. Aber es bindet einen niemand an einen Stuhl und verabreicht eine Gehirnwäsche. Es geht Schritt für Schritt über Monate und Jahre, abhängig von der Behandlungsform. Die Entscheidungen und Gedanken sind zum großteil die eigenen. Ich behaupte wohlgemerkt nicht, dass das alles immer zum Erfolg führt, allerdings stehen die Chancen dafür gut.

Klar entkommt man mit einem Suizid seinen Problemen. Und nebenbei auch gleich allem anderen. Allerdings ist es ein schwerer Fehler anzunehmen, dass das die einzige Lösung sei und dass das Leben nie besser wird.

Selbstverständlich hast du das Recht die Gedankengänge und Entscheidungen anderer in Frage zu stellen. Darfst dabei nur nicht diskriminieren. Das ohne Angst vor ernsten Konsequenzen tun zu können ist etwas, dass sich die Menschen hier im Lauf der Jahrhunderte hart erarbeitet und erkämpft haben. Anders kämen auch nie Diskussionen zustande.^^

Edit: Hoffe ich bin nicht zu persönlich geworden. Hatte den Eindruck, dass sich das alles auf dich bezieht und dementsprechend geschrieben. Tut mir leid, falls ich das gerade falsch auffasse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Cadomura

Strohhutpirat
Otaku König
20 Feb. 2015
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nrw
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ich denke jeder hat das Recht über seine eigene Existenz zu entscheiden, sonst niemand.
Als Optimist bin ich jedoch der Meinung, dass es immer einen Ausweg gibt und es immer besser wird, egal wie schlecht es einem vorkommen mag!
Es gibt jedoch Beispiele wo ich es irgendwie nachvollziehe.. Wenn man todkrank ist und sowieso nur mehr leidet anstatt zu leben. Leute die ihr ganzes Leben eingesperrt und misshandelt worden sind etc..
Bei psychischen Problemen bin ich jedoch der festen Auffassung dass sich der Zustand immer verbessern kann, egal wie trostlos alles einem vorkommen mag. Auch wenn man denkt, man hat schon alles versucht, hat man es zu 100% nicht wirklich. Niemand hat das Recht über Wege zu urteilen die einen glücklich machen. Wenn jemand den ganzen Tag zockt oder sein Glück im Reisen findet, dann gerne! Aber es gibt für jeden etwas das einem am Leben hängt. Ich finde Suizid immer einfach nur traurig und schade.. Jedes Wesen, egal ob Tier oder Mensch ist etwas besonderes und hat die Geburt als Geschenk bekommen. Das sollte man nicht einfach "wegwerfen".
Es gibt immer einen Ausweg. Egal wie schlimm heute, morgen oder auch 10 Jahre sind. Es kann immer besser werden, nur nie aufgeben!
 

syth

Damn Daniel
Otaku König
27 Jan. 2016
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Schweiz in Basel
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

14626 schrieb:
,
11814 schrieb:
,
14810 schrieb:
sehr spannende Diskussion, möchte aber noch gerne dazu zwei Berichte schreiben. (ich weiss, sie ist sehr alt :) )

Mein Vater ist Psychiater (kein Psychologe) und ist somit auch Arzt. Dh er kann den Patienten rezeptpflichtige Medikamente verschreiben. Von ihm habe ich zwar noch keine detaillierte Berichte, wegen der Schweigepflicht, erhalten. Doch was ich sagen kann, ist, dass er bis jetzt sehr wenige Selbstmordfall hatte (die exakte Zahl habe ich vergessen und fragen will ich ihn selbstverständlich nicht, doch ich habe es mal gehört). Doch er hatte schon etliche Patienten, welche an Selbstmord gescheitert sind oder kurz davor waren und von einem Psychiatrie entlassen wurden. Leute die an Selbstmord gescheitert sind, jedoch nach einer Behandlung einfach nur froh waren, daran gescheitert zu sein. Das Gleiche gilt bei Leute die kurz davor waren, die waren froh ihrem Leben noch eine Chance gegeben zu haben. Wie man sehen kann, kann man einen Menschen wieder auf den richtigen Weg weisen.

Als zweitens berichte ich über eine bekannte Person, mit der ich die, zusammen mit der Familie, Ferien verbrachte. Nach 3 Tagen war diese Person einfach down. Sie mochte nicht mehr mit ihrem jungen Sohn (2 Jahre alt ) spielen. Wollte nicht mehr an den Strand und war einfach nicht fröhlich (was man doch in Sardinien am Strand ist oder?) Als Jugendlicher kam ich schnell zum Schluss, dass sie ihre Antidepressiva (wie der Namen sagt, ein Medikament gegen Depressionen) zu Hause vergessen hat. Dieser Person habe ich nie etwas angemerkt, bis sie ihre Medis vergass. Sie reiste früher ab und Zuhause ging wieder alles gut.

Zum Thema:
Eine heikle Frage, doch sie wurde schon von den meisten Usern beantwortet. Es kommt ganz auf die Situation an. Ich weiss ja nicht wie es bei euch war, aber manchmal lief alles schief (Ärger mit Eltern oder Schule bei mir) und man hatte Suizid Gedanken.....für 30min :D. Bei kurzen Phasen sollte man einfach mit einem Freund reden oder mit einem Psychologe. Bei extremeren Fällen, sollte man sich überlegen zu einem Psychiater zu gehen. Auch wenn man zT zum Leben gezwungen wird durch künstlich hervorgerufene Hormone/Botenstoffe. Nur damit ihr mich nicht falsch versteht, das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn zT sind es halt lösbare Probleme. Der Patient wird dir danach dankbar sein, diese Medikamente gegeben zu haben. Falls man aber wirklich keinen Ausweg sieht (körperliche Behinderung) ist Suizid zwar eine Flucht, doch flüchten muss ja nicht schlecht sein, sondern kann auch ein natürlicher Instinkt sein. Auch wenn Flüchten meistens fürs Überleben gedacht ist. Was für eine Ironie... vor dem Leben zu flüchten.
Um das Ganze zusammen zu fassen: es kommt vollkommen auf die Situation an. Zwar ist Suizid eine Flucht vor dem Leben, doch keine feige.
 

Sora

Romantiker
Nolife
19 Apr. 2015
662
353
28
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Suizig, oder auch Selbsmord, ist immer ein Fluchtversuch. Sei es, weil man nicht mehr mit der Realität zurecht kommt oder sei es, weil man unter furchtbaren Schmerzen leidet. Suizid hat so viele Gründe, dass es unmöglich wäre sie alle aufzuzählen. Menschen sind schwache Wesen, die bei den kleinsten Kriesen bereits abschließen wollen.
Ich finde es verstörend, wenn beispielsweise ein Mädchen im zarten Alter von 16 Suizid begeht, weil sie von jedermann gemobbt wird. Es ist doch schade, wenn jemand sein ganzes Leben verpasst nur weil er flüchtet. Doch diese Option ist in jedem Menschen "eingespeichert." Viele haben bereits zumindest 1 Mal daran gedacht, auch wenn es danach innerlich verdrängt wurde, mit dem Grund, dass das lächerlich wäre. Es gibt nämlich fast immer diese Phase im Leben. So denke ich zumindest.
Jetzt gibt es die Frage, ob es bei Todkranken oder Leidenden in Ordnung wäre.

Niemand sollte flüchten, denn das Leben besteht nicht nur aus guten Dingen. Schmerz gehört ebenso dazu. Natürlich will kein Angehöriger sehen, wie eine für Ihn wichtige Person leidet. Die einzige Ausnahme, die ich sehr kritsich behandle, ist, wenn Jemand kurz davor steht. Falls diese Person es wirklich wollen würde und seine letzten 4 Tage im Krankenhaus unter schlimmen Schmerzen leidend verbringen müsste... dann ist das ausnahmsweise gerechtfertigt. Doch ich würde eher dazu raten, dass man mit Hilfe von Medikamenten die letzten Tage auf Erden mit Angehörigen genießt. Letzte Gespräche, bis die Organe Stück für Stück versagen und mit einem friedlichem Lächeln einschlafen. Ich habe diese Erfahrung nicht, aber von einer Person habe ich einmal gehört, dass man langsam einschläft.

Endworte: Suizid ist ein jämmerlicher Fluchtversuch. Wenn man Probleme hat, hilft es meist mit jemandem zu reden oder eben die professionelle Hilfe. Nach der erfolgreich besiegten Kriese wird man froh sein, weitergemacht zu haben.
 

piqchiq

Otaku Amateur
4 Juni 2014
20
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AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Suizid ist ein Versuch aus der Realität zu fliehen, helfen Tut es der Situation eher wenig. Auch wenn die Person es so gewollt hat, fügt man dadurch seinem Umfeld sehr viel Leid zu und die aus dem Umfeld werden sich fragen was deren Fehler war. Falls man solche Gedanken hat sollte man viel mit anderen Leuten reden, das hilft am ehesten. Ich denke auch, dass die meisten Leute die Selbstmord begehen, einfach gar nicht über deren Probleme und Gedanken gesprochen haben und dadurch auch keine Hilfe bekommen haben.
 

Reira

Otaku Amateur
17 Mai 2016
1
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0
AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ich muss sagen, dass ich recht zwiegespalten bin.
Ich sehe es allerdings weder als Lösung noch als Flucht. Wenn jemand beispielsweise sehr lange unter Depressionen leidet und ihm nichts geholfen hat, bin ich pro Selbstbestimmung. Oder auch bei jemanden, der nurnoch physische Schmerzen hat und sehr langsam aber qualvoll sterben wird, bin ich ebenso pro Selbstbestimmung. Bei einer kranken Person, der man definitiv noch helfen kann, bin ich ganz klar nicht für die Selbstbestimmung, sondern eher für die Therapie. Im Endeffekt darf jeder selbst über sein Leben entscheiden. Ein damaliger Kumpel von mir hatte Suizidgedanken. Ich habe mich eingemischt. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, würde ich es heute nicht mehr machen. Wer gehen will, soll gehen.
 

unknownmask

Otaku Amateur
20 Mai 2016
8
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AW: Ist Suizid eine Lösung, oder doch nur ein Fluchtversuch?

Ehrlich gesagt glaube ich, dass viele Menschen viel zu früh Suizid begehen. Zum Beispiel bei Liebeskummer. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und bin für mich selber zum Schluss gekommen, dass es kaum Sachen gibt, die Selbstmord rechtfertigen. Klar, gibt es extreme Situationen, bei denen das eine ernsthafte Option wäre, aber ich bin mir zu 99,9% sicher, dass niemand hier jemals in so einer Situation sein wird. Man kann immer etwas ändern und etwas verbessern. Ich kenne Menschen, die mir das bewiesen haben. Trotzdem brauchen einige die Hilfe von ihren Freunden um überhaupt erstmal etwas machen zu können.

Also wenn ihr jemanden kennt, der Probleme hat, steckt denjenigen nicht gleich in die "Aufmerksamkeits"-Schublade, sondern versucht ihn zu helfen! :)