Kimi no na wa. ist ein Film von Makoto Shinkai aus dem Jahr 2016, der in den Kinos weltweit für mehr Einspielergebnisse gesorgt hat als der bisherige Anime-Spitzenreiter Chihiros Reise. In Deutschland lief er nur an zwei Tagen im Januar 2018, bevor er im Mai auch auf DVD mit deutscher Synchronisierung erscheinen soll.
Zum Inhalt erwähne ich lediglich, dass es um eine Liebesgeschichte zwischen Taki, einem Jungen in Tokyo, und Mitsuha, einem Mädchen auf dem Land geht. Je weniger man vorher über ihn weiß, desto gewaltiger wird das Filmerlebnis sein! Und diese Chance, sich unbedarft auf dieses Meisterwerk einlassen zu können und nur noch staunend im Kino zu sitzen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Stattdessen gehe ich kurz darauf ein, dass der Film unwahrscheinlich viele Ebenen hat, die es einem erlauben, auch beim mehrfachen Anschauen immer wieder neue Details zu entdecken:
Formal haben wir klassisch gezeichnete Zeichentrickfiguren vor oftmals äußerst relitätsnahem Hintergrund, seien es Landschaftsdarstellungen, Naturdetails oder Aufnahmen von Tokyo, die wie gefilmt wirken. Tatsächlich existieren alle gezeigten Bilder Tokyos in der Wirklichkeit, während die Kleinstadt Itomori (und ihre Darstellung) frei erfunden ist (wenngleich angelehnt an bestehende Orte im Hida-Gebirge). Überhaupt muss man sich in Erinnerung rufen, dass man in einem Anime ausschließlich das sieht, was die Regie einen sehen lassen will. Das zeigt sich hier an unwahrscheinlich vielen Details, die immer wieder eingeblendet werden wie die Laufschiene/Führungsleiste der unterschiedlichen Arten von Schiebetüren: Manche laufen zwischen zwei Außenleisten oder nur an einer entlang, andere haben nur eine dünne innere Schiene und manche eine sehr breite. Meinem Verständnis nach symbolisiert das die Handlungsmotivation der entsprechenden Person, ob sie aus innerem Antrieb oder im Rahmen dessen handelt, was das Umfeld ihr vorgibt. Genauso bewusst werden Linien im Film verwendet, sei es als Parallen (zwei Geraden, die sich niemals treffen) oder Kreuze (zwei Geraden, die sich in einem Punkt schneiden), die wir in Eisenbahnschienen, Bodenfliesen oder einer langen Dehnungsfuge inmitten einer ansonsten glatten Betonfläche auf einer Brücke sehen. Ebenso die Sterne: Sie können als Punkte oder Kreuze dargestellt werden. Achtet auf dem Vulkankrater mal darauf, wann die eine und wann die andere Darstellung gewählt wird. Sehr oft werden auch Ahornblätter gezeigt, manche im Wind. Ich kenne mich leider nicht mit der japanischen Mythologie aus, aber zumindest heißt Mitsuha übersetzt 3 Blätter, ihre jüngere Schester Yotsuha 4 Blätter, ihre Mutter 2 Blätter und die Großmutter 1 Blatt. Es gibt noch so viel mehr Details zu erwähnen (wie die Tanzszene, für die ein Choreograph traditioneller Zeremonien engagiert wurde; der soll eine Inhaltsangabe des gesamten Films sein), aber da würde ich dann ins Spoilern geraten, deshalb stoppe ich hier.
Manches lässt sich leider nicht übersetzen, wie das Wort ich, das im Japanischen watashi (verwendet von Frauen), Watakushi (frau), boku (Mann) oder ore (Mann im Freundeskreis?) heißt. Daher empfehle ich unbedingt, eine Untertitelfassung zu nutzen, die auf all solche Details hinweist.
Die Musik von Radwimps wurde mir vor dem Film als großartig beschrieben. Empfand ich nicht so. Zumindest nicht nach dem ersten mal anschauen. Jetzt, nach dem sechsten mal, bekomme ich sie nicht mehr aus dem Kopf und bin von ihr sehr angetan (insbesondere, weil die Liedtexte tatsächlich haargenau für die einzelnen Filmszenen geschrieben wurden).
Daher mein Fazit: 10/10 in allen Bereichen, bis auf die Musik (8/10).
Vielen Dank für die Zeit, die Du Dir für meine Zeilen genommen hast, und viel Spaß beim Film!
Zum Inhalt erwähne ich lediglich, dass es um eine Liebesgeschichte zwischen Taki, einem Jungen in Tokyo, und Mitsuha, einem Mädchen auf dem Land geht. Je weniger man vorher über ihn weiß, desto gewaltiger wird das Filmerlebnis sein! Und diese Chance, sich unbedarft auf dieses Meisterwerk einlassen zu können und nur noch staunend im Kino zu sitzen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Stattdessen gehe ich kurz darauf ein, dass der Film unwahrscheinlich viele Ebenen hat, die es einem erlauben, auch beim mehrfachen Anschauen immer wieder neue Details zu entdecken:
Formal haben wir klassisch gezeichnete Zeichentrickfiguren vor oftmals äußerst relitätsnahem Hintergrund, seien es Landschaftsdarstellungen, Naturdetails oder Aufnahmen von Tokyo, die wie gefilmt wirken. Tatsächlich existieren alle gezeigten Bilder Tokyos in der Wirklichkeit, während die Kleinstadt Itomori (und ihre Darstellung) frei erfunden ist (wenngleich angelehnt an bestehende Orte im Hida-Gebirge). Überhaupt muss man sich in Erinnerung rufen, dass man in einem Anime ausschließlich das sieht, was die Regie einen sehen lassen will. Das zeigt sich hier an unwahrscheinlich vielen Details, die immer wieder eingeblendet werden wie die Laufschiene/Führungsleiste der unterschiedlichen Arten von Schiebetüren: Manche laufen zwischen zwei Außenleisten oder nur an einer entlang, andere haben nur eine dünne innere Schiene und manche eine sehr breite. Meinem Verständnis nach symbolisiert das die Handlungsmotivation der entsprechenden Person, ob sie aus innerem Antrieb oder im Rahmen dessen handelt, was das Umfeld ihr vorgibt. Genauso bewusst werden Linien im Film verwendet, sei es als Parallen (zwei Geraden, die sich niemals treffen) oder Kreuze (zwei Geraden, die sich in einem Punkt schneiden), die wir in Eisenbahnschienen, Bodenfliesen oder einer langen Dehnungsfuge inmitten einer ansonsten glatten Betonfläche auf einer Brücke sehen. Ebenso die Sterne: Sie können als Punkte oder Kreuze dargestellt werden. Achtet auf dem Vulkankrater mal darauf, wann die eine und wann die andere Darstellung gewählt wird. Sehr oft werden auch Ahornblätter gezeigt, manche im Wind. Ich kenne mich leider nicht mit der japanischen Mythologie aus, aber zumindest heißt Mitsuha übersetzt 3 Blätter, ihre jüngere Schester Yotsuha 4 Blätter, ihre Mutter 2 Blätter und die Großmutter 1 Blatt. Es gibt noch so viel mehr Details zu erwähnen (wie die Tanzszene, für die ein Choreograph traditioneller Zeremonien engagiert wurde; der soll eine Inhaltsangabe des gesamten Films sein), aber da würde ich dann ins Spoilern geraten, deshalb stoppe ich hier.
Manches lässt sich leider nicht übersetzen, wie das Wort ich, das im Japanischen watashi (verwendet von Frauen), Watakushi (frau), boku (Mann) oder ore (Mann im Freundeskreis?) heißt. Daher empfehle ich unbedingt, eine Untertitelfassung zu nutzen, die auf all solche Details hinweist.
Die Musik von Radwimps wurde mir vor dem Film als großartig beschrieben. Empfand ich nicht so. Zumindest nicht nach dem ersten mal anschauen. Jetzt, nach dem sechsten mal, bekomme ich sie nicht mehr aus dem Kopf und bin von ihr sehr angetan (insbesondere, weil die Liedtexte tatsächlich haargenau für die einzelnen Filmszenen geschrieben wurden).
Daher mein Fazit: 10/10 in allen Bereichen, bis auf die Musik (8/10).
Vielen Dank für die Zeit, die Du Dir für meine Zeilen genommen hast, und viel Spaß beim Film!
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