Erklärung: Dieses Review basiert auf dem Release von [CBM] (mit der japanischen Tonspur) und ist Spoilerfrei. Was Spoilerfrei im Kontext meiner Reviews bedeutet, könnt ihr hier nachlesen. Kritik ist gern gesehen.
Zusammenfassung
Bei Kokoro Connect dreht sich die Handlung um 5 Oberstüfler, die im Student Cultural Society (StuCS) Klub zusammengefasst wurden, nachdem sie es aus unterschiedlichen Gründen nicht versucht oder geschafft haben, einem anderen Klub beizutreten. Im Laufe der Serie werden die Mitglieder des StuCS Opfer verschiedener übernatürlicher Phänomene die sich um ihr Bewusstsein und ihren Körper drehen. Beim ersten Phänomen dieser Art tauschen beispielsweise zufällige Klubmitglieder zu unvorhersehbaren Zeiten ihre Körper, manchmal mitten im Satz. Die Hauptthemen der Serie sind die so zu Tage geförderten Bruchstellen in den Persönlichkeiten der Klubmitglieder und ihr Einfluss auf die Beziehungen zwischen ihnen.
Charaktere
Obwohl bei diesem Anime übernatürliche Ereignisse eine Rolle spielen, dreht sich die Handlung zum Großteil um die Charaktere. Die sind allesamt bodenständig. Obwohl jeder von ihnen eine eigene Persönlichkeit hat die sie vom Rest der Gruppe unterscheidet, sind es im Grund plausible, facettenreiche Personen, die nicht den gewohnten eindimensionalen Stereotypen entsprechen. Taichi ist eindeutig der langweiligste unter ihnen, er hat keinen eigenen Antrieb, außer Leuten bei ihrem Problemen zu helfen. Dennoch ist er unser Quasi-Protagonist, einen Großteil der Story erleben wir durch ihn. Der Drehbuchautor schreckt aber nicht davor zurück, die Perspektive zwischenzeitlich auf einen der anderen Charaktere zu verlagern, wenn es die Handlung gerade nahelegt. Da wären Aoki, der sorgenlose Schwärmer, der von Kopf bis Fuß in Yui verknallt ist, die ihn immer etwas runter macht und abweist, und Iori, die immerfrohe Schulschönheit. Zu guter Letzt haben wir noch Inaba, die mit ihrer ernsthaft-coolen Art die Truppe auf Kurs hält. Sie ist der Stützpfeiler des StuCS und der inoffizielle Star des Animes. Zum Einen macht sie die Geschichte dadurch interessant, dass sie den anderen StuCS-Mitgliedern immer wieder den Spiegel vorhält und sie dazu zwingt, ihre Probleme offen zu konfrontieren, und zum Anderen sind ihre Sorgen gerade deswegen um so effektvoller, weil sie auf den ersten Blick so abgezockt und cool ist. An dieser Stelle muss ich den Hut vor ihrer japanischen Sychronsprecherin, Sawashiro Miyuki (Iwasawa aus Angel Beats, Dalian aus Dantalian no Shoka, Kanbaru aus Bakemonogatari), ziehen. Sie trifft mit ihrer Performance den Nagel auf den Kopf und verleiht Inabas Führungspersönlichkeit mit der unterdrückten Unsicherheit genau den richtigen Tonfall.
Die Besetzung wird über die Mitglieder der StuCS hinaus nicht wesentlich erweitert. Ein paar weitere Charaktere tauchen ab und zu auf, aber der einzige, der wirklich eine Erwähnung verdient ist Heartseed. Heartseed ist das nicht-menschliche Wesen das offenbar hinter den Vorkommnissen steckt die den Klub plagen. Er hat die Fähigkeit, von Menschen Besitz zu ergreifen und setzt diese Kraft hauptsächlich bei Klubaufseher Gotou ein, einem leichtlebigen Lehrer. Heatseed taucht immer nach Beginn einer neuen Art von Phänomen auf, um die Rahmenbedingungen zu erklären und taucht dann weitestgehend ab. Der Monotonie seiner Sprache und dem Mangel an Gestik und Mimik nach zu Urteilen handelt es sich hierbei um eine komplett emotionslose Form von Intelligenz. Dennoch behauptet er, die StuCS-Mitglieder nur zu seiner Belustigung mit diesen Phänomenen zu belasten.
Story
Bei Prämissen wie Körpertausch würde man vermuten, dass der Anime voll von Fanservice wäre und jegliche Situation möglichst pervers macht, um daraus billige Witze zu schlagen. Dass Anisearch und MAL die Serie als Comedy klassifizieren tut hier sein übriges. Das ist aber weit gefehlt, denn auch wenn es ein paar lustige Momente gibt, ist Kokoro Connect vorrangig ein ernsthaftes Charakterdrama. Da Heartseed ein körperloses Wesen ist, sind die Klubmitlieder ihm hoffnungslos ausgeliefert. Die Situation wird also von vorn herein ausweglos konstruiert, damit sich die Handlung plausiblerweise darum drehen kann, wie die Klubmitglieder mit den so hervorgerufenen Problemen auf emotionaler Ebene zurechtkommen, anstatt darum, wie sie dem ganzen zu entkommen versuchen.
Das spielt auch schon ein wenig auf die größte Schwäche der Serie an: Den Phänomenen, die auf den ersten Blick den zentralen Konflikt darstellen, mangelt es komplett an Ursächlichkeit. Heartseed die Verkörperung eines Deus Ex Machina, alles was er tut ist unvermittelt und unerklärt. Der Autor nimmt also die symbolische Brechstange in die Hand und macht passend, was sonst nicht passt, oder zumindest eine viel bessere Erklärung erfordern würde. Der Anime hat kein Problem damit die Rahmenbedingungen mit einem Monolog von Heartseed zu etablieren und das als Ausgangslage zu nehmen.
Ein zu starkes Gefühl der Willkür seitens des Autors vermeidet die Serie aber, indem sie ihre Energie und Zeit auf den Bereich konzentriert, wo sie mit ihrer Spitzenleistung hervorsticht. Die Phänomene enthüllen auf clever geschriebene Weise die innersten Gedanken und geheim gehaltene Charakterzüge aller Klubmitglieder vor den Anderen. Das löst nacheinander bei jedem der Charaktere einen Zusammenbruch aus, einige verfallen in Depressionen, andere Distanzieren sich von der Gruppe oder versuchen ihre Probleme zu leugnen. Die Dialoge mit denen diese Zusammenbrüche und die Reaktionen der Anderen rüber gebracht werden sind einfühlsam geschrieben und überzeugen durch ihre gelungene Wortwahl. Das macht es dem Betrachter leicht, sich mit den Problemen jedes Charakters zu identifizieren und ihre Angstgefühle und Leiden nachzuempfinden, was den großen Unterhaltungswert von Kokoro Connect ausmacht. Im Laufe der Geschichte nehmen auch Liebe und eine Dreiecksbeziehung eine prominentere Rolle ein, die vorher nur hin und wieder aufgeflackert sind. Die übernatürlichen Ereignisse haben hierauf natürlich einen starken Effekt, der die Charaktere dazu zwingt, sich sehr viel Ehrlicher mit ihren Gefühlen auseinander zu setzen, als sie es sonst tun würden. "Schade ich dem anderen vielleicht, wenn ich mit ihm ausgehe?", "Kenne ich die Person, die ich liebe wirklich?", dass sind die Art von Fragen, die hier aufgeworfen werden. Die Gruppe versucht, diese Probleme zu lösen, oftmals gegen den Widerstand dessen, der am meisten darunter leidet.
Umsetzung
Kokoro Connect stammt aus dem Jahr 2012 und basiert auf einer Lightnovel von Anda Sadanatsu. Die Serie wurde von Silver Link als TV-Serie mit 17 Folgen animiert, wobei die letzten 4 technisch gesehen Specials sind die später Übertragen wurden, sie schließen allerdings nahtlos an die anderen Folgen an. Die Animation ist für 2012 eher mittelmäßig, gut genug um das Sehvergnügen nicht zu beeinträchtigen. Herausragend ist dagegen die Regie von Oonuma Shin (Ef Dilogie) und Kawatsura Shin`ya (Durarara), welche die dramatischsten Momente mit passenden Kamerawinkeln, die die Emotionen und die Stimmung perfekt rüber bringen, in Szene setzt. Musikalisch hat Kokoro Connect nicht viel zu bieten, die dramatische Szenen werden von langatmigen Saiteninstrumenten und einem Klavier begleitet, die ausgelasseneren mit leisem Pop, und unaufdringlichen Rock-Tönen. In beiden Fällen ist die Musik aber eher inspirationslos, stört aber wenigstens nicht.
Fazit
Kokoro Connect ist ein Anime, der seine Ausgangslage überraschend ernst nimmt und damit der Schulkulisse eine willkommene frische Brise bringt. Er schafft es, aus persönlichen Problemen und Einzelschicksalen eine mitreißende Geschichte zu stricken. Seine Stärke liegt ganz klar in dem Fingerspitzengefühl, mit welchem stückweise die Puzzelteile enthüllt werden, die der Betrachter für das Verständnis der Gefühlswelt der Charaktere benötigt. Dazu nutzt die Serie einige der besten Dialoge und inneren Monologe die ich bisher in Anime gesehen habe. Unterstützt wird das ganze durch die realistischen Persönlichkeiten der Charakteren und ihrer Darstellung, bei der jede Gefühlsregung wird mit viel Ausdruckskraft rüber gebracht wird. Mit diesen Mitteln bietet Kokoro Connect einen interessanten Einblick darin, wie drastisch sich die Dynamik in einer Gruppe ändert, wenn den Leuten die Masken herunter gerissen werden.
Die Schwachpunkte der Serie liegen auf der technischen Seite. Weder Animation noch Soundtrack sind etwas Besonderes, stehen dem Genuss aber zumindest nicht im Wege. Da der Anime sehr dialogintensiv ist, sind aufwendige Animationen entbehrlich. Mit einem guten Soundtrack hätte man aber aus der einen oder anderen Szene sicher noch etwas mehr Gefühl rausholen können. Der Anime schafft es recht gut, die wackelige Prämisse aus dem Scheinwerferlicht zu rücken, aber man muss ich darauf einlassen und bereit sein, die Prämisse einfach so zu akzeptieren.
Ich kann den Anime also jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem Alltagsdrama mit realistischen, mehrschichtigen Charakteren ist. Auch Freunde von konflikthaltigen Liebesgeschichten werden hier auf ihre Kosten kommen. Wer hingegen eine Komödie mit vielen anstößigen Witzen erwartet, der möchte sich vielleicht nach was anderem umsehen.
Zusammenfassung
Bei Kokoro Connect dreht sich die Handlung um 5 Oberstüfler, die im Student Cultural Society (StuCS) Klub zusammengefasst wurden, nachdem sie es aus unterschiedlichen Gründen nicht versucht oder geschafft haben, einem anderen Klub beizutreten. Im Laufe der Serie werden die Mitglieder des StuCS Opfer verschiedener übernatürlicher Phänomene die sich um ihr Bewusstsein und ihren Körper drehen. Beim ersten Phänomen dieser Art tauschen beispielsweise zufällige Klubmitglieder zu unvorhersehbaren Zeiten ihre Körper, manchmal mitten im Satz. Die Hauptthemen der Serie sind die so zu Tage geförderten Bruchstellen in den Persönlichkeiten der Klubmitglieder und ihr Einfluss auf die Beziehungen zwischen ihnen.
Charaktere
Obwohl bei diesem Anime übernatürliche Ereignisse eine Rolle spielen, dreht sich die Handlung zum Großteil um die Charaktere. Die sind allesamt bodenständig. Obwohl jeder von ihnen eine eigene Persönlichkeit hat die sie vom Rest der Gruppe unterscheidet, sind es im Grund plausible, facettenreiche Personen, die nicht den gewohnten eindimensionalen Stereotypen entsprechen. Taichi ist eindeutig der langweiligste unter ihnen, er hat keinen eigenen Antrieb, außer Leuten bei ihrem Problemen zu helfen. Dennoch ist er unser Quasi-Protagonist, einen Großteil der Story erleben wir durch ihn. Der Drehbuchautor schreckt aber nicht davor zurück, die Perspektive zwischenzeitlich auf einen der anderen Charaktere zu verlagern, wenn es die Handlung gerade nahelegt. Da wären Aoki, der sorgenlose Schwärmer, der von Kopf bis Fuß in Yui verknallt ist, die ihn immer etwas runter macht und abweist, und Iori, die immerfrohe Schulschönheit. Zu guter Letzt haben wir noch Inaba, die mit ihrer ernsthaft-coolen Art die Truppe auf Kurs hält. Sie ist der Stützpfeiler des StuCS und der inoffizielle Star des Animes. Zum Einen macht sie die Geschichte dadurch interessant, dass sie den anderen StuCS-Mitgliedern immer wieder den Spiegel vorhält und sie dazu zwingt, ihre Probleme offen zu konfrontieren, und zum Anderen sind ihre Sorgen gerade deswegen um so effektvoller, weil sie auf den ersten Blick so abgezockt und cool ist. An dieser Stelle muss ich den Hut vor ihrer japanischen Sychronsprecherin, Sawashiro Miyuki (Iwasawa aus Angel Beats, Dalian aus Dantalian no Shoka, Kanbaru aus Bakemonogatari), ziehen. Sie trifft mit ihrer Performance den Nagel auf den Kopf und verleiht Inabas Führungspersönlichkeit mit der unterdrückten Unsicherheit genau den richtigen Tonfall.
Die Besetzung wird über die Mitglieder der StuCS hinaus nicht wesentlich erweitert. Ein paar weitere Charaktere tauchen ab und zu auf, aber der einzige, der wirklich eine Erwähnung verdient ist Heartseed. Heartseed ist das nicht-menschliche Wesen das offenbar hinter den Vorkommnissen steckt die den Klub plagen. Er hat die Fähigkeit, von Menschen Besitz zu ergreifen und setzt diese Kraft hauptsächlich bei Klubaufseher Gotou ein, einem leichtlebigen Lehrer. Heatseed taucht immer nach Beginn einer neuen Art von Phänomen auf, um die Rahmenbedingungen zu erklären und taucht dann weitestgehend ab. Der Monotonie seiner Sprache und dem Mangel an Gestik und Mimik nach zu Urteilen handelt es sich hierbei um eine komplett emotionslose Form von Intelligenz. Dennoch behauptet er, die StuCS-Mitglieder nur zu seiner Belustigung mit diesen Phänomenen zu belasten.
Story
Bei Prämissen wie Körpertausch würde man vermuten, dass der Anime voll von Fanservice wäre und jegliche Situation möglichst pervers macht, um daraus billige Witze zu schlagen. Dass Anisearch und MAL die Serie als Comedy klassifizieren tut hier sein übriges. Das ist aber weit gefehlt, denn auch wenn es ein paar lustige Momente gibt, ist Kokoro Connect vorrangig ein ernsthaftes Charakterdrama. Da Heartseed ein körperloses Wesen ist, sind die Klubmitlieder ihm hoffnungslos ausgeliefert. Die Situation wird also von vorn herein ausweglos konstruiert, damit sich die Handlung plausiblerweise darum drehen kann, wie die Klubmitglieder mit den so hervorgerufenen Problemen auf emotionaler Ebene zurechtkommen, anstatt darum, wie sie dem ganzen zu entkommen versuchen.
Das spielt auch schon ein wenig auf die größte Schwäche der Serie an: Den Phänomenen, die auf den ersten Blick den zentralen Konflikt darstellen, mangelt es komplett an Ursächlichkeit. Heartseed die Verkörperung eines Deus Ex Machina, alles was er tut ist unvermittelt und unerklärt. Der Autor nimmt also die symbolische Brechstange in die Hand und macht passend, was sonst nicht passt, oder zumindest eine viel bessere Erklärung erfordern würde. Der Anime hat kein Problem damit die Rahmenbedingungen mit einem Monolog von Heartseed zu etablieren und das als Ausgangslage zu nehmen.
Ein zu starkes Gefühl der Willkür seitens des Autors vermeidet die Serie aber, indem sie ihre Energie und Zeit auf den Bereich konzentriert, wo sie mit ihrer Spitzenleistung hervorsticht. Die Phänomene enthüllen auf clever geschriebene Weise die innersten Gedanken und geheim gehaltene Charakterzüge aller Klubmitglieder vor den Anderen. Das löst nacheinander bei jedem der Charaktere einen Zusammenbruch aus, einige verfallen in Depressionen, andere Distanzieren sich von der Gruppe oder versuchen ihre Probleme zu leugnen. Die Dialoge mit denen diese Zusammenbrüche und die Reaktionen der Anderen rüber gebracht werden sind einfühlsam geschrieben und überzeugen durch ihre gelungene Wortwahl. Das macht es dem Betrachter leicht, sich mit den Problemen jedes Charakters zu identifizieren und ihre Angstgefühle und Leiden nachzuempfinden, was den großen Unterhaltungswert von Kokoro Connect ausmacht. Im Laufe der Geschichte nehmen auch Liebe und eine Dreiecksbeziehung eine prominentere Rolle ein, die vorher nur hin und wieder aufgeflackert sind. Die übernatürlichen Ereignisse haben hierauf natürlich einen starken Effekt, der die Charaktere dazu zwingt, sich sehr viel Ehrlicher mit ihren Gefühlen auseinander zu setzen, als sie es sonst tun würden. "Schade ich dem anderen vielleicht, wenn ich mit ihm ausgehe?", "Kenne ich die Person, die ich liebe wirklich?", dass sind die Art von Fragen, die hier aufgeworfen werden. Die Gruppe versucht, diese Probleme zu lösen, oftmals gegen den Widerstand dessen, der am meisten darunter leidet.
Umsetzung
Kokoro Connect stammt aus dem Jahr 2012 und basiert auf einer Lightnovel von Anda Sadanatsu. Die Serie wurde von Silver Link als TV-Serie mit 17 Folgen animiert, wobei die letzten 4 technisch gesehen Specials sind die später Übertragen wurden, sie schließen allerdings nahtlos an die anderen Folgen an. Die Animation ist für 2012 eher mittelmäßig, gut genug um das Sehvergnügen nicht zu beeinträchtigen. Herausragend ist dagegen die Regie von Oonuma Shin (Ef Dilogie) und Kawatsura Shin`ya (Durarara), welche die dramatischsten Momente mit passenden Kamerawinkeln, die die Emotionen und die Stimmung perfekt rüber bringen, in Szene setzt. Musikalisch hat Kokoro Connect nicht viel zu bieten, die dramatische Szenen werden von langatmigen Saiteninstrumenten und einem Klavier begleitet, die ausgelasseneren mit leisem Pop, und unaufdringlichen Rock-Tönen. In beiden Fällen ist die Musik aber eher inspirationslos, stört aber wenigstens nicht.
Fazit
Kokoro Connect ist ein Anime, der seine Ausgangslage überraschend ernst nimmt und damit der Schulkulisse eine willkommene frische Brise bringt. Er schafft es, aus persönlichen Problemen und Einzelschicksalen eine mitreißende Geschichte zu stricken. Seine Stärke liegt ganz klar in dem Fingerspitzengefühl, mit welchem stückweise die Puzzelteile enthüllt werden, die der Betrachter für das Verständnis der Gefühlswelt der Charaktere benötigt. Dazu nutzt die Serie einige der besten Dialoge und inneren Monologe die ich bisher in Anime gesehen habe. Unterstützt wird das ganze durch die realistischen Persönlichkeiten der Charakteren und ihrer Darstellung, bei der jede Gefühlsregung wird mit viel Ausdruckskraft rüber gebracht wird. Mit diesen Mitteln bietet Kokoro Connect einen interessanten Einblick darin, wie drastisch sich die Dynamik in einer Gruppe ändert, wenn den Leuten die Masken herunter gerissen werden.
Die Schwachpunkte der Serie liegen auf der technischen Seite. Weder Animation noch Soundtrack sind etwas Besonderes, stehen dem Genuss aber zumindest nicht im Wege. Da der Anime sehr dialogintensiv ist, sind aufwendige Animationen entbehrlich. Mit einem guten Soundtrack hätte man aber aus der einen oder anderen Szene sicher noch etwas mehr Gefühl rausholen können. Der Anime schafft es recht gut, die wackelige Prämisse aus dem Scheinwerferlicht zu rücken, aber man muss ich darauf einlassen und bereit sein, die Prämisse einfach so zu akzeptieren.
Ich kann den Anime also jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem Alltagsdrama mit realistischen, mehrschichtigen Charakteren ist. Auch Freunde von konflikthaltigen Liebesgeschichten werden hier auf ihre Kosten kommen. Wer hingegen eine Komödie mit vielen anstößigen Witzen erwartet, der möchte sich vielleicht nach was anderem umsehen.
Zuletzt bearbeitet: