Ich hoffe ich mache mich hier nicht unbeliebt, aber ich selbst habe mit japanisch lernen aufgehört, bevor ich angefangen habe. Zu hören, dass es das mit Abstand schwierigste Sprach-Schriftsystem der Welt ist, hat mich zuerst noch nicht abgeschreckt. Da ich einige Connections nach Japan habe und auch viele Menschen aus Deutschland kenne, die in Japan ihre kurz- und langfristigen Erfahrungen gemacht haben, habe ich etwas Einblick bekommen, was man mit der nachträglich gelernten japanischen Sprache in Japan so alles anstellen könnte. Wir stellen uns vor, dass ich als Deutsche nun perfekt japanisch sprechen würde und nach Japan gehen würde. Es gibt genau 2 Orte in denen ich mir das Japanischlernen etwas nützen würde: einerseits Freunde, die meine japanische Sprache tolerieren, da sie Freunde sind, und andererseits Metropolregionen / Regionen, in denen man auf Touristen eingestellt ist, wo man meine japanische Sprache tolerieren würde, da ich Tourist bin. Wenn man als Ausländer mit gebrochenem Japanisch aufs Land geht und dort mal einige Tage/Wochen/Monate/Jahre versucht, in einer beliebigen japanischen Landgesellschaft Fuß zu fassen und Wurzeln zu schlagen, dann wird man schnell merken, dass von der japanischen Höflichkeit außer Oberflächlichkeit nicht viel übrig ist und auch der krasse, japanische Nationalismus der Vergangenheit präsenter ist als man je gedacht hat. Also, wenn man Glück hat, unter Freunden und in touristischen Knotenpunkten, wird man sicherlich überall hochgelobt für wie toll man das gemacht hat, n bisschen so wie ein Hund, wenn er geplatzt ist. Süß, aber nicht auf Augenhöhe. Als Integrationswerkzeug taugt das Japanischlernen bei dem Aufwand und dem wenigen Ertrag auf gar keinen Fall. Bleibt also noch das Lernen für sich selbst, als Intelligenztest oder weil man gerne selbst das selbst Gesprochene hört. Und das ist mir der Aufwand, dieses komplexe System zu lernen, wirklich nicht wert. Da les ich lieber n paar englische oder deutsche Mangas oder guck Anime. Oder lern eine romanische Sprache.