Speziell wie am besten den Buchrücken wegschneiden
Mache ich gar nicht, ich gehe da entweder mit dem Bügeleisen ran oder ziehe den Einband einfach mit ein klein wenig Kraftaufwand ab. Braucht beides ein wenig Übung, schnapp dir am besten vorher ein paar Preview-Hefte von Carlsen, die gibt's kostenlos. Oder ein-zwei Softcover-Taschenbücher vom Flohmarkt. Die Carlsen-Previews eignen sich besser zum Üben des Von-Hand-Rausziehens, an den Taschenbüchern kann man bügeln bzw. fönen üben. Mikrowelle geht anscheinend auch:
Sieht mir aber nach einer potentiellen Sauerei und verbrannten Händen aus, Fönen ist da viel angenehmer:
Habe jetzt fürs Bügeleisen kein Video zur Hand, aber am einfachsten legt man ein Blatt Papier zwischen Buchrücken und Bügeleisen, bügelt gleichmäßig, bis der Leim aufgeschmolzen ist und zieht dann den Einband ab. Je nach Art des Leims muss man dann noch mal ein Blatt Papier nehmen und noch ein-zwei mal bügeln, um den Restleim abzuschaben. Das kann man sich auch einfacher machen: Einband von Hand abziehen, dann den Blätterstapel bügeln. Da aber aufpassen, dass der Leim nicht zwischen die Seiten läuft, passiert, wenn man zu stark aufdrückt.
Ohne Hitze Einband und Seiten abziehen ist trivial: mit ein klein wenig Kraftaufwand ziehen, bis sich die Seite ablöst. Nachdem man den Einband entfernt hat, schält man am besten die Leimschicht mit Tapetenmesser so gut es geht ab, dann zieht sich's leichter.
Musst du ausprobieren. Grundsätzlich je höher die DPI, desto mehr Details, desto besser sieht der Scan nachher aus. Auf dem hier zensierten Konkurrenzboard scannt man mit 300 DPI, das ist in meinen Augen inakzeptabel (vor allem Rasterfolien (diese
Punktgitter) verlaufen zu Matsch). 400 sehen besser aus, ich persönlich tendiere aber zu 600 dpi. Gibt einen Grund, der ist mit
ein bisschen Physik und ein bisschen Raten verbunden. Reicht fürs Lesen auf Tablets, viel größer werden Lesegeräte eher nicht.
Gibts noch etwas worauf man sonst achten sollte?
Vor allem drei Dinge:
- Manga-Papier ist in Deutschland recht minderwertig, unter anderem scheint da gerne die Rückseite durch. Kann man meistens verhindern, indem man gegen einen schwarzen Hintergrund scannt, also im einfachsten Fall ein Blatt schwarzes Papier oben drauflegen. Kann man beliebig ausbauen: aus Papier wird Pappe. Oder Moosgummi. Ich nehme eine Leichtschaumplatte, damit lässt sich die Seite gut zentrieren.
- Die meisten Scanner scannen nicht bis zum Flachbettrand, wenn du also die Seiten an den Glasrändern ausrichtest, damit sie möglichst gerade liegen, werden dir ein paar Millimeter bis zu über einem Zentimeter abgeschnitten. Die Seiten sollten daher möglichst in der Mitte des Glasbetts aufliegen. Deswegen nutze ich auch die Schaumplatte, wenn ich sie über die Seite lege, leicht aufdrücke und ziehe, dann wird die Seite gleichmäßig mitgezogen, so kann ich sie komplett scannen und brauche sie nicht umständlich geradezurücken.
- Die Seiten sollten möglichst flach aufliegen. Flach bedeutet dabei, dass jede Stelle der Seite das Glas berührt, das erreicht man durch Druck von oben (mittelschweres Buch auflegen, Duden oder Wörterbuch oder so). Auch deswegen nutze ich die Leichtschaumplatte, sie fängt den Druck von oben ab und verteilt ihn gleichmäßig.
Ansonsten vielleicht noch:
Die Scanqualität steuert man am effektivsten durch die richtige Vorbereitung. Wenn die Seite also sauber abgetrennt wurde und frei von Staub und Dreck ist, kann nur wenig schiefgehen. Und es ist besser, alle Zusatzfunktionen, die der Scanner bietet, abzuschalten, also weg mit der Entrasterung, weg mit der automatischen Belichtung, weg mit dem automatischen Schärfen. Das bekommt man besser in einer Bildbearbeitung wie Photoshop oder GIMP oder Paint Shop Pro hin.