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Motivation für Japanisch Lernende

ch1w4y

Otaku Experte
7 Feb. 2014
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Thüringen
Hallo Leute
Ich würde euch, den japanisch Lernenden, gerne ein paar Motvationen mit auf euren Weg geben.
Es gibt viele Gründe, gerade auch hier im Forum, warum Leute japanisch lernen wollen. Dazu zählt die Hauptgruppe natürlich zu den Anime fans, die sich vielleicht denken "Japanisch zu können und Anime ohne Untertitel zu schauen wäre schon cool", oder so etwas in der Art.
Das ist in erster Linie schon mal ein guter Ansatz dafür diese Sprache zu lernen, doch scheitern dann viele daran, weil sie lesen/hören, dass man Ewigkeiten braucht um überhaupt etwas zu verstehen.
Man liest es eigentlich überall: "Wie lange muss man Japanisch lernen, um in Animes was zu verstehen". Wenn man dann jedoch liest, dass manche nach über 3 Semester (1,5 Jahre) immer noch nichts verstehen, ist das eine ziemlich krasse Demotivation.
Doch sollte das eigentlich keine Demotivation sein, sondern eher eine realtische Aussage von dem was man lernen möchte. Jedoch sollte man solchen Aussagen auch wenig Vertrauen schenken, da es immer an einem selber liegt wie schnell man eine Sprache lernt.

Erst mal muss man natürlich wissen worauf man sich bei Japanisch einlässt.
Japanisch ist für Deutsche eine sehr schwierige Sprache, da die Aussprache, die Schriftzeichen und dann noch die Kanjis etwas komplett Neues sind.
Wenn man jetzt also denkt, "ja ich lerne jetzt mal Japanisch einfach weil ich gerade Lust habe", der sollte lieber voher sich erkündigen was alles auf ihn zu kommt.
Denn diesen Fehler machen viele und ich war einer davon.
Als ich vor vielen Monaten umbedingt die Sprache lernen wollte, habe ich ohne Vorkenntnisse direkt angefangen und habe mich ein wenig erkundigt. Ich habe also gelesen, dass man erst mal die Hiragana und Katakana Schriftzeichen lernen sollte. Ich war voll motiviert und habe stundenlang am Tag gelernt, weil ich dort schon dachte "Wenn ich das lesen kann, boah wie cool wäre das". Ich hatte während dieser Zeit Urlaub und nichts zu tun also war es für mich eigentlich eine gute Sache meine Zeit für etwas sinnvolles zu investieren. So habe ich dann während des Urlaubs die Hiragana gelernt und einige Grammatische Grundlagen. Als ich dann aber wieder arbeiten musste, hat sich alles auf einmal geändert(Anzumerken ist, dass ich eine Ausbildung mache und zu dieser Zeit Schule hatte). Man kommt von der Arbeit nach Hause und möchte direkt weiter lernen, doch stellt sich dir da eine Sache extrem in den Weg: "Lernen und dann noch mehr lernen?" Ich wollte aber weiter lernen also habe ich mich quasi selber dazu gezwungen und mir weitere Lektionen aungeschaut. Jedoch kam dann der absolute Zerstörer meiner Motivation, denn ich habe einfach herausgefunden wie VIEL ich eigentlich lernen muss. Kanjis (On Kun Lesung), Vokabeln die mehrere Bedeutung haben, viele Artikel, viele Aussnahmen und so weiter. Das kam alles auf einen Schlag und war dann der Auslöser dafür, dass ich aufgehört habe.
Ich habe es Anfangs einfach auf die leichte Schulter genommen ohne mich zu erkundigen, was denn alles auf mich zu kommt und wie viel Zeit man eigentlich wirklich investieren muss, um mal ein paar Sätze zu verstehen.
Vor einiger Zeit habe ich dann wieder angefangen, jedoch aus keinem Grund. Ich wollte es einfach wieder und das war auch gut so. Denn ich wusste was ich lernen muss, wie schwer alles ist und so habe ich diese Demotivation hinter mir gelassen und mich erneut voll aufs lernen konzentriert.
Jetzt habe ich ein strukturierten Ablauf, ich lerne Vokabeln, Kanjis und versuche immer wieder Sätze zu bilden und das klappt jeden Tag super. Ich habe auch extra während ich gearbeitet habe angefangen, damit ich mich gleich daran gewöhne auch nach der Arbeit zu lernen.

Das mag jetzt alles demotivierend klingen, jedoch möchte ich mit dieser kleinen Geschichte aussagen, dass man bevor man Japanisch lernen möchte, sich alle möglichen Dinge reinfressen sollte, die auf einen zukommen, damit ihr euch darauf gefasst machen könnt, was von euch verlangt wird. Denn danach hat man nämlich nur zwei Wege: Entweder man lässt es, oder man zieht es durch.
Hier kommt dann auch nämlich schon eine große Motivation, denn wer sich entscheidet es durchzuziehen, der sollte sich natürlich erstmal die nötigen Lernmaterialien kümmern. Davon gibt es wirklich viele und gute konstenlos im Netz, oder man investiert den ein und anderen € in ein empfohlenes Programm.
Dazu gibt es viele gute Websites die euch einen guten strukturierten Ablauf bieten und euch sagen, was für Lernmittel ihr nutzen sollt.
Damit hat man eine Hürde schon mal gemeistert und zwar "Wie fange ich an?". Viele scheitern schon daran überhaupt zu wissen, wie man anfangen soll.
Somit kanns also los gehen.
Je nach dem WIE ihr anfangen wollt, ist jeder Erfolg eine Motivation.
Sinnvoller ist es natürlich zu erst Hiragana und Katakana zu lernen, denn danach könnt ihr stolz sein und sagen "Ha ich kann etwas Japanisch lesen"
Parallel dazu müsst ihr auf jeden Fall Vokabeln lernen, denn das ist einfach eins der wichtigsten Dinge, die man bei jeder Sprachen machen muss. Habt ihr also viele Vokabeln gelernt, seid ihr schon in der lage Japanisch zu lesen UND etwas herauszufiltern.
Dann ist natürlich auch die Grammatik wichtig, was aber auch einer der Punkte ist wo man schnell aufgeben möchte. Jedoch gibte es auch dazu super Lektionen im Internet und auch auf Youtube gibt es Leute, die es sehr gut erklären (Florian Werner ist einer von den ich es gelernt habe, sehr zu empfehlen). Es ist auf jeden Fall nicht einfach, doch wenn ihr Grundlagen lernt wie z.B. warum man eigentlich immer "Wa" oder "No" oder "wo" benutzt, dann bekommt ihr einen extremen Motvationsschup, das könnt ihr mir glauben. Also sollte man an der Stelle auf jeden Fall nicht aufgeben, denn die Grammatik zu können ist einer der tollsten Sachen. Hat man zum Beispiel einen Freund der auch Anime Fan ist oder gerne Japanisch können möchte, kann man zu ihn sagen "Ey pass mal auf, weißt du warum man im japanischen eigentlich immer "wa" am Ende von einem Wort sagt?" Und wenn euer Kumpel dann begeistert ist und sagt "Woah du weißt das?" oder "Ach sooo ist das also", dann freut man sich in der Hinsicht, weil man jemand das gelernt hat, was man selber lernt. Hinzu kommt noch, dass dein Kumpel beeindruckt ist und du damit ein Glücksgefühl ausstrahls, welches dich noch mehr motiviert weiter zu machen.
Viele meiner Freunde machen etwas was sie umbedingt machen wollen/lernen wollen. Für mich ist es Japanisch lernen, für den anderen Zeichnen und somit möchte man dann auch nicht da stehen und als Einziger nichts machen bzw. möchte auch etwas machen, was man lernen möchte. So kann man sich dann auch unter Freunden immer wieder über Erfolge ausstauchen und sobald man darüber erzählt, hat man gleich wieder Lust weiter zu machen.
Das heißt die Freunde spielen auch eine große Rolle, denn diese können dich unterstützen und dich motivieren. Aber das tollste daran ist wohl, dass du etwas kannst, was deine Freunde bzw. sehr viele nicht können.
Überleg mal, wie viele aus deiner Schule können denn Japanisch? Wer aus deiner Familie kann es? Wie viele in Deutschland können es?
Du kannst später dann einfach Etwas, was dich sehr von anderen abhebt. Es spielt dabei keine Rolle ob du es für dein Leben brauchst oder nich...
Ich wurde mal gefragt warum ich Japanisch lerne. Meine Antwort war einfach: "Weil ich es möchte". Diese Antwort scheint nicht kreativ zu sein, doch verbirgt sie viele Sachen.
Weil ich es möchte, damit ich Animes verstehe
Weil ich es möchte, damit ich japanische Spiele spielen kann
Weil ich es möchte, damit ich etwas kann was andere nicht können
Weil ich es möchte, denn es ist eine tolle Sprache
Man sieht, man kann sehr viel bei dieser Aussage interpretieren und jemanden eine einfache Antwort geben, die jegliche Gründe enthält, warum du es lernen möchtest.
"Weil ich es möchte" sollte auch eine Motivation für dich sein, denn du möchtest es und was man möchte, will man haben und muss dafür arbeiten.
Man sollte sich also deswegen nicht runterziehen lassen, denn du weißt selber genau warum du es willst und wie gesagt ist es Etwas sehr Besonderes.

Aller Anfang ist natürlich sehr schwer, deswegen möchte ich euch mit diesen Beitrag unterstützen und euch sagen, dass es mir oder auch vielen anderen genauso ging.

Es bringt einfach nichts zu sagen "Hey ich lernen Japanisch weil ich Lust habe", solche Leute gibt es wie Sand am Meer und zu diesen Leute könnt ihr im endeffekt herab sehen und stolz sagen, dass ihr es durchgezogen habt. Dabei spielt es keine Rollen wie weit ihr seid, denn euer Erfolg hängt von euren Willen ab. Wie lange ihr baucht ist egal, hauptsache ihr bleibt dran.

Der Erfolg im Japanisch lernen liegt nicht daran wie schlau ihr seid, sondern was euch einfach die Motivation dafür gibt es zu lernen.
Ihr solltet auf jeden Fall darüber nachdenken bevor ihr anfangt Japanisch zu lernen.
Man denkt halt mal wenn man sich Japanisch anschaut, dass es unmöglich für einen ist es zu lernen. Aber so eine Einstellung ist einfach nur ein Hirngespenst, es existiert NICHTS auf der Welt was man NICHT lernen kann.
Egal was es ist, man kann einfach alles lernen, man muss es nur wollen und es durchziehen und muss sich selber motvieren, dann steht einem nichts im Wege.

Ihr hoffe euch hat dieser Beitrag gefallen, denn viele der Dinge sind mir persönlich sehr wichtig gewesen als ich angefangen habe.
Meine Erfolge teile ich immer einem Kumpel mit, der mir auch von seinen erzählt. Das motiviert ein eben weiter zu machen, denn man möchte noch mehr können und noch mehr erzählen.

Man muss nicht sprachbegabt sein und man muss auch kein Studium machen um Japanisch zu lernen
Habt keine Angst davor, lasst euch nicht abschrecken, glaubt an euch selber und bleibt immer am Ball.
Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg beim lernen.
 
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Reaktionen: Nuroa

elkeZ

Ex-Mitarbeiter
Otaku König
8 Okt. 2013
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AW: Motivation für Japanisch Lernende

Das ist wohl einer der längsten Beiträge, die je hier verfasst wurden. Und du hast wirklich mit allem recht, denn mir ging es genauso :). Auch wenn bei dir alles eher so klingt, als ob es ein nötiges Übel für ein "triviales" Ziel wie "Animes verstehen" ist. Mir persönlich macht Japanisch lernen extrem viel Spaß. Natürlich liegt das auch daran, dass ich es mir in sanften Dosierungen gebe. Ich glaube es gibt nichts Neues, für dessen Erlernen man zu Anfang nicht direkt von der schieren Masse an Inhalt überwältigt wird. Und Japanisch ist nicht ohne Grund unter den Top 5 der schwierigsten Sprachen der Welt.

Da du das Meiste schon gesagt hast, ergänze ich noch eben ein paar Dinge aus meiner Perspektive:

1. Ja, Japanisch ist langwierig, zäh und es dauert Wochen, bis man das erste langsam versteht. Aber das ist bei jeder Sprache so. Man sollte als das ganze ruhig, mit Spaß und in kleinen Dosen angehen. Im Japanische Sprache Topic gibt es sehr viele Wegweiser. Die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Versprochen!

2. Ich bin selbst seit nun ungefähr 1,5 Jahren aktiv dran und kann schon einfache bis moderate Texte lesen sowie vieles problemlos verstehen. Wenn auch häufig noch Vokabeln fehlen und spezielle Redewendungen, die nur in Japanisch Sinn machen (die aber auch nur mit fehlendem Vokabular einhergehen).

3. Man sollte versuchen so früh wie möglich Hiragana und Katakana zu lernen und dann so wenig Romaji wie möglich nutzen. Wenn man sich zu lange ohne Kanjis in die Sprache einfindet, gewöhnt man sich zu sehr an das in Japan kaum vorhandene römische Schirftsystem (A,b,c ...) Um dann relativ schnell und nachhaltig Vokabular aufzubauen und Kanjis zu lernen, ist für mich bisher WaniKani, a kanji learning application by Tofugu unschlagbar. Es hat 50 Level und dauert ungefähr 1,5 Jahre, bis man alles geschafft hat. Und das deckt 1500 Kanjis der JPLT und empfohlenen 2000 Joyos ab. Die restlichen sollten danach bei aller Liebe kein Problem mehr sein.

4. Eine Sprache zu lernen ist ein extremes Gehirnjogging. Ich hab von einen Psychologen gehört, dass es fast ein Verbrechen ist, das Hirn nicht jeden Tag mindestens einmal richtig zu drillen. Sprachen lernen ist dabei eines der sinnvollsten Dinge, die man dafür tun kann. Japanisch ist dort gut, weil man gleich eine exotische Grammatik, ein neues Schriftsystem und eine ganz andere Denkweise nähergebracht bekommt. Wobei man aber sagen kann, dass das in vielen Sprachen der Fall ist.

5. Japanisch vereinfacht manchmal vieles, was für in europäischen Sprachen als Qual angesehen wird. Hier ein kleines Beispiel:
Deutsch: bin, bist, ist, sind, seid, sind
Japanisch: wa, wa, wa, wa, wa, wa ^^ は

Japanisch verfügt über kein Plural, keine Dutzend Verbbeugungen und ist allgemein sehe simpel gehalten, was allerdings manchmal Unklarheiten aufwerfen kann. Deswegen gilt zu beachten, dass es eine sehr kontextbasierte Sprache ist.

6. Bonus: Wenn man Japanisch kann, ist der Boden wie für Chinesisch geebnet ;)


Hier noch einige Quellen, falls man sich dafür interessiert und nicht weiß, wo man anfangen soll. Besonders hervorheben möchte ich den extrem gelungene Guide von NanaOne. Ich hab mich selber plattgelacht - aber bekanntlich lernt man ja mit Spaß am besten :)

http://www.animes.so/japanische-sprache-251/ekalz-senpais-ressourcenpaket-10699.htm
 

onlystarz

Otaku Amateur
20 Dez. 2013
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AW: Motivation für Japanisch Lernende

wow, ich lerne momentan japanisch und das ist echt ne gute motivation.

ich selbst bin thailänder und wurde in japan immer aufgrund des asiatischen aussehens immer japanisch angesprochen etc. nächstes mal wenn ich rüberfliege will ich die sprache wenigstens beherrschen auch wenn nur zum teil. und in 10-13 jahren will mein vater sowieso nach thailand ziehen, ich werde dann nach japan ziehen.


viel glück und spaß euch anderen die japanisch lernen !
 

Nuroa

Otaku Amateur
7 Jan. 2015
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Nahe Flensburg
AW: Motivation für Japanisch Lernende

Vielen Dank für den langen, ausführlichen und, wie der Titel schon sagt^^, motivierenden Beitrag!

Ich habe gerade erst angefangen zu lernen und es macht mir sehr viel Spaß.
Meiner Meinung nach dürfen Erfolgserlebnisse beim Lernen auch nicht fehlen, egal in welcher Sprache. Ich weiß nicht mehr genau wo und wann genau ich das gesehen/gelesen hatte, aber durch Erfolgserlebnisse lernt das Gehirn auch sehr viel besser und (zumindest ich) motiviere mich dadurch noch mehr.
Daher stimme ich dir auf jeden Fall zu das es eine sehr gute Idee ist seine Fortschritte Freunden mitzuteilen.
(Wie du bereits sagtest:" Ach sooo ist das also".)^^