AW: Sind Schulnoten repräsentativ? Wenn ja, wofür?
Auch ich habe meine Erfahrungen mit dem deutschen Schulsystem gemacht, und ich muss sagen Ja und Nein. Schulnoten sind repräsentativ, und das sogar sehr stark wenn man einmal dahinter gekommen ist wo das Problem liegt. Denn unser Schulsystem repräsentiert das, was unsere Gesellschaft von ihren Bürgern erwartet: lerne das, was dir vorgebetet wird, und hinterfrag es am besten gar nicht. Wer will schon Bürger in einem Staat haben, die die Politik aktiv verändern wollen, anstatt brav ihre vermeintlichen Repräsentanten zu wählen – wenn überhaupt – und dann maximal am Stammtisch sich zu beklagen wie schlimm doch alles ist. (Nun gut, es tut mir leid für meine Ausschweifung, welche hier sicher nicht zum Thema passt.)
Auswendig lernen. Wir werden nicht mehr großgezogen um Dinge zu hinterfragen, oder Verbindungen zwischen Sachverhalten herzustellen und demzufolge logische Schlussfolgerungen aufgrund anderer Prämissen ziehen zu können. Nein. Wir lernen, dass Eigenständigkeit leider sogar schon bestraft wird. Schüler die sinnbildlich gesprochen "außerhalb der Box denken" werden mittlerweile von überforderten Lehrern sogar bestraft für ihre Neugier / Kreativität. Und um hier einen kurzen Bogen zu schlagen, nein, ich beschuldige hiermit nicht direkt die Lehrer. Ich selbst habe nach meiner Schulzeit mit vielen meiner ehemaligen Lehrern Kontakt gehalten und bis heute ein gutes freundschaftliches Verhältnis, was mir ebenfalls einen Einblick - wenn auch nur klein - in ihr Leben gegeben hat. Lehrer werden mit jedem Jahr mehr in ihren Handlungsweisen eingeschränkt, Restriktionen werden immer mehr. So einfach wie man damals als Schüler dachte, ist das Leben eines Lehrers nun auch nicht. "Die haben ja auch mehr Ferien als alles andere, und nur fünf Stunden Unterricht am Tag muss ja auch ein Traumjob sein." Nun ja, wenn man bedenkt, dass aus diesem 5-Stunden-Tag dann ein 10-Stunden-Tag wird, nachdem sie dann die Auswertung des Tages, die Vorbereitung für den nächsten Tag, die Korrekturen von Arbeiten etc. hinter sich haben, das vergisst man schnell.
Aber nun gut, das artet hier zu weit aus, und darauf wollte ich nun auch nicht hinaus. Mein eigentliches Problem ist – natürlich abgesehen von den Lehrmethoden – auch die Konsequenzen, die sie hinter sich her ziehen. Um hier mal eine Anekdote einzubringen:
Auch wenn ich jetzt schon ein paar Jahre aus der Schule raus bin, so kann ich mich immer noch klar an eine gewisse Mitschülerin erinnern. An sich war sie sicherlich ein nettes Mädchen; hatte immer Bestnoten, denn sie hat ihr halbes (wenn nicht gar mehr) Privatleben geopfert haben um alles auswendig zu lernen. Das merkt man nun mal einfach, denn in fachlichen Diskussionen kam dann meistens nicht viel Eigenes von ihr. Sie schloss mit einem der besten Abschlüsse unseres Jahrgangs ab, und studiert nun Medizin. Und hier sehe ich das dramatische Problem, denn in der Medizin läuft es einfach nicht immer nach Lehrbuch. Ein Patient A kann Symptome von mehreren Krankheiten aufweisen oder, fehlende Symptome einer bestehenden Krankheit.
Damit würde ich meinen Post abschließen, schlussendlich jedoch noch: Das ist meine subjektive private Meinung, ich möchte damit keinen Beleidigen und bin ebenfalls, sollte sich jemand dazu berufen fühlen mich berichtigen zu wollen, offen für den Dialog.
Auch ich habe meine Erfahrungen mit dem deutschen Schulsystem gemacht, und ich muss sagen Ja und Nein. Schulnoten sind repräsentativ, und das sogar sehr stark wenn man einmal dahinter gekommen ist wo das Problem liegt. Denn unser Schulsystem repräsentiert das, was unsere Gesellschaft von ihren Bürgern erwartet: lerne das, was dir vorgebetet wird, und hinterfrag es am besten gar nicht. Wer will schon Bürger in einem Staat haben, die die Politik aktiv verändern wollen, anstatt brav ihre vermeintlichen Repräsentanten zu wählen – wenn überhaupt – und dann maximal am Stammtisch sich zu beklagen wie schlimm doch alles ist. (Nun gut, es tut mir leid für meine Ausschweifung, welche hier sicher nicht zum Thema passt.)
Auswendig lernen. Wir werden nicht mehr großgezogen um Dinge zu hinterfragen, oder Verbindungen zwischen Sachverhalten herzustellen und demzufolge logische Schlussfolgerungen aufgrund anderer Prämissen ziehen zu können. Nein. Wir lernen, dass Eigenständigkeit leider sogar schon bestraft wird. Schüler die sinnbildlich gesprochen "außerhalb der Box denken" werden mittlerweile von überforderten Lehrern sogar bestraft für ihre Neugier / Kreativität. Und um hier einen kurzen Bogen zu schlagen, nein, ich beschuldige hiermit nicht direkt die Lehrer. Ich selbst habe nach meiner Schulzeit mit vielen meiner ehemaligen Lehrern Kontakt gehalten und bis heute ein gutes freundschaftliches Verhältnis, was mir ebenfalls einen Einblick - wenn auch nur klein - in ihr Leben gegeben hat. Lehrer werden mit jedem Jahr mehr in ihren Handlungsweisen eingeschränkt, Restriktionen werden immer mehr. So einfach wie man damals als Schüler dachte, ist das Leben eines Lehrers nun auch nicht. "Die haben ja auch mehr Ferien als alles andere, und nur fünf Stunden Unterricht am Tag muss ja auch ein Traumjob sein." Nun ja, wenn man bedenkt, dass aus diesem 5-Stunden-Tag dann ein 10-Stunden-Tag wird, nachdem sie dann die Auswertung des Tages, die Vorbereitung für den nächsten Tag, die Korrekturen von Arbeiten etc. hinter sich haben, das vergisst man schnell.
Aber nun gut, das artet hier zu weit aus, und darauf wollte ich nun auch nicht hinaus. Mein eigentliches Problem ist – natürlich abgesehen von den Lehrmethoden – auch die Konsequenzen, die sie hinter sich her ziehen. Um hier mal eine Anekdote einzubringen:
Auch wenn ich jetzt schon ein paar Jahre aus der Schule raus bin, so kann ich mich immer noch klar an eine gewisse Mitschülerin erinnern. An sich war sie sicherlich ein nettes Mädchen; hatte immer Bestnoten, denn sie hat ihr halbes (wenn nicht gar mehr) Privatleben geopfert haben um alles auswendig zu lernen. Das merkt man nun mal einfach, denn in fachlichen Diskussionen kam dann meistens nicht viel Eigenes von ihr. Sie schloss mit einem der besten Abschlüsse unseres Jahrgangs ab, und studiert nun Medizin. Und hier sehe ich das dramatische Problem, denn in der Medizin läuft es einfach nicht immer nach Lehrbuch. Ein Patient A kann Symptome von mehreren Krankheiten aufweisen oder, fehlende Symptome einer bestehenden Krankheit.
Damit würde ich meinen Post abschließen, schlussendlich jedoch noch: Das ist meine subjektive private Meinung, ich möchte damit keinen Beleidigen und bin ebenfalls, sollte sich jemand dazu berufen fühlen mich berichtigen zu wollen, offen für den Dialog.