Und was ist mit dir, hat sich bei dir in den Acht Jahren, bei den Vorlieben, was Untertitel angeht etwas getan? Wie waren deine Vorlieben damals? Wie sind deine Vorlieben heute? Hat sich da etwas verändert? An manche Threads, will man sich einfach nur nicht erinnern, allerdings würde ich den hier nicht zu diesen zählen.
Heute würde ich mir wünschen, dass alle Untertitel möglich wären. Original, Englisch, Deutsch - dass man die freie Wahl hat. Technisch ist das ja seit Ewigkeiten möglich, aber die wenigsten - nicht mal Netflix - bieten es an. Quasi ein Remux. So was findet man eigentlich nur auf BluRays. Tatsächlich würde ich meistens Japanisch nehmen. Weil ein Untertitel in anderer Sprache als das Original zerstört mein Hirn auf lange Sicht. Das schlimme ist, wenn man beim Anime 80% versteht, aber halt nicht alles, und dann doch noch als Stützrad den englischen/deutschen Untertitel braucht, muss das Gehirn in Sekundenschnelle zwischen zwei (Fremd-)Sprachen hin- und herschalten. Um genau das nicht tun zu müssen, habe ich ja erst Japanisch gelernt :).
Aber Untertitel der gleichen Sprache sind oft nicht nur eine Stütze. Wenn Charaktere massiv Nuscheln oder Leise abgemischt sind (currently looking at you, Days Gone), hilft es wiederum extrem beim lernen als wenn man nur zu hören verstehen versuchen würde.
Insgesamt wegen dem Untertitelstil ganz klar: lokalisieren geht vor übersetzen. Lieber so übersetzen, wie man es auf Deutsch sagen würde, anstatt es wie Maschinenübersetzung 1 zu 1 übernehmen. Bei Japanisch geht das nämlich fast gar nicht, ohne total merkwürdig zu klingen.
Japanisch ist ziemlich seicht, was Metaphern, Hyperbeln, unterschiedliche Ausdrucksweisen, etc. bringt. "Charakter" kommt da erst mehr durch die Betonung, die allgemein Vokabular-Zone (Höflich, Normal, Kinderlich, Assozial, Altmodisch...) und den Kontext.
Daher ist Zeile für Zeile zu übersetzen auch relativ gefährlich, weil Japaner gerne Kontext im Raum stehen lassen und lesen, ohne alles explizit zu erwähnen. Wie ich gerade bei meinem Projekt "Sakura No Uta" wieder gemerkt habe, braucht man eine Übersetzung gar nicht erst anfangen, wenn man nicht die ganze Story kennt oder wenigstens das ganze Kapitel.
Also Fazit: Lieber akzeptiere ich lost in translation anstatt einem 5 mal längeren Untertitel oder einen maschinell inhaltlich-richtig-bedeutung-falsch-nuance-zerstört Untertitel geben zu müssen.