AW: Weshalb Ecchi (k)einem Medium schadet
Nur ein kleiner Einwurf:
Fanservice =/= Ecchi.
Ecchi als Genre ist btw. nichts was in irgendeiner Weise dem Medium schaden kann, da es eben Teil des Mediums ist.
Torture-Porn-Filme mit übermäßig hohem Gewalt und Goreanteil schaden dem Film als Medium und Industrie auch nicht, da diese Filme eine bestimmte Zielgruppe ansteuern und somit nur für diese Zielgruppe bestimmt sind.
Eine Genre kann keinem Medium schaden in dem Sinne.
Wenn ich To Love RU schaue, mich darüber aufrege, wie viel nackte Haut dort zu sehen ist, sollte man vielleicht keine Anime mit dem Genre "Ecchi;Harem;Romance;Comedy" schauen.
Wenn man kein Gore mag, schaut man nicht solche Filme wie SAW;Hostel etc. pp
Dann IST das GENRE eben NICHTS FÜR DICH.
I hope you get my point.
Ecchi als Genre beliefert eine gezielte Gruppe an Zuschauern oder Lesern und tut das ziemlich gut.
Wie jedes GENRE hat auch das Ecchi Genre seine typischen (ausgetretenen) Charaktermodelle und Tropes und unterscheidet sich in diesem sinne in keinster Weise von anderen Genres.
So und nun kommen wir zur dem, was hier eigentlich kritisiert wird, nämlich der sexualisierte Fanservice und das vermehrte Vorkommen dessen in aktuellen Anime.
Deine aufgezählten Beispiele:
-Pantyshot
-Breastshot
-perverse Stellungen
-schlechte Witze
Sind zwar alle typische vorkommende und wiederkehrende Tropes des Genres "Ecchi", können aber auch unabhängig davon in jedem anderen Anime vorkommen und als Teil des Fanservice dienen.
Die Kritik am Fanservice und der Zunahme dessen in den letzten Jahren ist eine alte und ausgetretene Diskussion.
Viele Leute regen sich darüber auf, dass man heutzutage keine "ernsten; guten und schönen" Animes mehr hat, sondern alles nur noch in Titten; Höschen; Sex und Anspielungen verkommt.
Fakt ist, dass diese Aussage an sich schon mal relativ falsch ist.
Jede neue Season hat seinen fairen Anteil an "non-sexualised" und "sexualised" Shows.
Es gibt genügend Shows dieser aktuellen Season die entweder komplett auf sexualisieren Fanservice verzichten oder ihn in einem Maß einsetzen, der kaum spürbar ist.
Als nächstes muss man schauen, welche Zielgruppe der jeweilige Anime hat.
Die meisten Animes mit High School RomCom Setting sind an 16-20 Jährige gerichtet.
Shows der Shounen-Demographie sind an 12-18;19 Jährige gerichtet.
Shoujo ist an Mächen und Jungs zwischen 14;15 und 20 gerichtet.
Seinen ist an Männer zwischen 18 und 30 gerichtet.
usw.
Aus diesen Zielgruppen ergibt sich ein typisches Bild für Serien.
Gerade Anime für pubertierende und junge Erwachsene (16-18;19) benutzen gerne sexuellen Fanservice, weil es WIRKT.
Alleine schon das "Design" der weiblichen Protagonisten ist Fanservice hetzutage.
Sie sind alle irgendwie HÜBSCH. Egal in welchem Anime, egal ob mit Pantyshots; Brust bouncing oder ohne.
Geh an deine Schule;Uni oder in die Stadt und schau wie viele Frauen da wirklich
hübsch sind.
Die älteste Form des Fanservice, die es seit EWIGKEITEN gibt, nämlich schlichtweg überdimensional hübsche weibliche Protagonisten, wird heutzutage als NORM akzeptiert.
Schau mal in die beiden Threads im Forum "Hübschester weiblicher Anime-Char" und "Hässlichster weiblicher Animechar". Rate mal welcher mehr Posts hat.
Hässlichkeit in Anime ist ein Stilmittel und keine Norm.
Das war früher ebenfalls anders.
Die gesamte Industrie hat sich auf "hübsch" getrimmt.
Selbst kleine Kinder; Mütter und ältere Frauen sind hübsch und immer eine Art "Objekt der Begierde" in Anime.
Es ist ein Medium, dass Unterhalten soll und zwar jeden der es konsumiert.
Für jeden Konsumenten gibt es sein "Genre", sein "pleasure" und Sex sells.
Hübsche Charaktere und Fanservice verkaufen einen Anime.
Fanservice kann eklatant; dumm; gut; schlecht; deplaziert und überflüssig wirken.
Das ist mit allem so. Aber Schaden tut es dem MEDIUM nicht, sondern wenn überhaupt der Show indem (sexuell orientierter) Fanservice falsch eingesetzt oder übersättigt wurde.
Ich liebe Fanservice; ich schaue Ecchi; ich mag hübsche Animemädchen und genieße all die von dir aufgezählten Punkte in vollen Zügen, wenn es korrekt platziert wurde.
Sich über To Love Ru; KissxSis; Koe de Oshigoto! und viele andere Shows aufzuregen, die im Ecchi Genre angesiedelt sind, ist nicht nur sinnlos, sondern auch nicht korrekt.
Sie ordnen sich dem Genre zu, weil sie genau dafür gemacht wurden und sie sind Vertreter dieses Genres, somit ist Fanservice fester Kernbestandteil dieser Serien.
Sich über Pantyshots in SAO aufzuregen mag zwar "gerechtfertigt" sein, weil man einen "Action; MMORPG; Kampf" Anime erwartet und sieht, aber man
übersieht, welche Zielgruppe SAO zugrunde liegt.
Pubertierende 13-18 jährige Jungs.
Und jeder weiß, dass es in diesem Alter ein Hauptaugenmerk gibt: Frauen; Sex und nackte Haut.
Wieviele SAO-Fans lieben ihre "Asuna-chan", ihre "Waifu" und wie viele denken "wow die würd ich auch nehmen".
Eine übermäßig hübsche; tolle weibliche Protagonistin, von allen geliebt (ich weiß nicht jeder liebt sie, aber die Menge der Asuna-Fags ist doch erschreckend. keke) und alle würden sie auf der Stelle als Freundin nehmen.
"Die Tentakel-Rape-Szene und die Panty-Shots sind ja sowas von unpassend! Scheiss Fanservice!", aber vergessen, dass der erste Fanservice, nämlich das Design von Asuna selbst...schon der erste sexualisierte Fanservice war und sie ihn mochten.
Man kann sehen wie man es will, ändern wird sich nichts. Wer Fanservice sexueller Art vermeiden will muss Animes für andere Zielgruppen als hormongeschwängerte, furios mastubierende 17 Jährige schauen.
Es verkauft sich, es wirkt, ist relativ einfach und macht der Masse Spaß.
Anime ist eine Industrie und will Umsatz machen, kein Wunderland oder Schäumchen-Paradies.
Geld ist worauf es ankommt und mit Sex lässt sich Geld machen.
Point.
Stimmungsstörungen, schlechte Standardmodelle von Charakteren
und Schädigungen eines Medium.
Das Moderne Ecchi bring in meinem Augen keinerlei positive Aspekte.
Damals war es ein nettes Extra und ein schönes Element, Heute ist es
penetrante Potenzialverschwendung.
Das die Aussage quatsch ist wird ja hoffentlich jetzt klar.
Ach und was die Standartmodelle von Charakteren angeht: SAO und Code Geass (die zwei Shows die du genannt hast im laufe deines Rants), sind so ziemlich die größten Trope-Nukes der Animeszene.
Allgemein ist die Shounen-Demographie geprägt durch immer und immer wieder dieselben wiederkehrenden Charaktere; Storyverläufe und Handlungen.
Genauso wie in Romance und Shoujo-Anime auch immer wieder dieselben Tropes auftauchen werden: sie sind eng mit dem jeweiligen Genre verbunden und sind Ecksteine.
TL;DR: Ecchi als Genre schadet dem Medium Anime schon mal gar nicht.
Tropes sind mit dem jeweiligen Genre verbunden und treten überall auf.
Sexualisierter Fanservice verkauft sich und richtet sich nach der jeweiligen Zielgruppe.
Potenzialverschwendung findet nicht durch deplatzierten Fanservice statt, sondern dadurch, dass der Anime nicht gut genug ist um die jeweilige Stelle mit storyrelevanten Szenen zu füllen oder allg. durch schlechtes Writing.
Fanservice ist ein Werkzeug; ein Mittel. Wird es falsch benutzt, kommt nichts gutes dabei heraus, so ist es mit jedem Werkzeug.
Animes des Ecchi-Genres sind für eben dieses gemacht und haben sexualisieren Fanservice als Kernbestandteil.
Peace
✌