@SatoshiKon:
Oha, das war mir so nicht bewusst - dachte immer irgendwer hat die Lizenzen aufgekauft und abgelegt.
nipponart hatte seinerseits die Restbestände von OVA-Films, SPVisionen und Panini Video übernommen. Später kamen noch die Sachen von beez Entertainment und zuletzt die Reste von Mediacs und Red Planet (beides hatte bis dahin Al!ve) dazu. nipponart hat zwar einige Titel neu aufgelegt (z.B. X Neuauflage der alten OVA-Films Veröffentlichung), aber die Lizenzen, die man nicht unter eigenen Namen neu Veröffentlicht hat, hat man auslaufen lassen.
Ist der Fehlschlag von ACOG/OVA Films der Grund für den Erfolg bei nipponart?
Das eine (der Fehlschlag) hat mit den anderen (Erfolg) nichts zu tun. nipponart hatte Glück, dass man zu dem Zeitpunkt nur der Vertrieb für Dybex war (die hatten früher über OVA-Films veröffentlicht) und somit das Risiko nicht so groß war, da mit hineingezogen zu werden. Zudem haben sie durch die Übernahme der Restbestände und Restlaufzeit der Lizenzen profitiert. Auch waren sie etliche Jahre der Hauptlieferant für Animax gewesen (Hauptsächlich mit den übernommenen Titel). Auch setzte man als erste auf kostenloses Streaming (bei MyVideo, später auch clipfish). Sie haben zwar aus den Insolvenzen/Rückzug aus den Animemarkt der Konkurrenz profitiert, dass man da ist, wo man jetzt ist, hat ehr mit der richtigen unternehmerischen Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt zu tun.
Wie kommt man an solche Infos.. bin mir nicht sicher ob das mal irgendwo so stand (oder ich habe es einfach nie nachgeschlagen
Das mit OVA-Films hat man damals in ihren Forum mitbekommen, weil schlagartig die Kommunikation aufgehört hatte.
Es gibt einen Potcast "Der Weg einer Anime Lizenz", da hatte der Vertreter von nipponart gesagt, dass er früher mal bei OVA-Films war.
Zusätzliche Sachen müssen zusätzlich lizenziert werden.. völlig verrückt.
Nicht nur zusätzliche Sachen. Selbst banale Dinge wie die japanische und deutsche Tonspur können unterschiedliche Lizenzen sein, wo man für beiden das selbe bezahlen muss. Mit den japanischen Lizenzgeber soll es schwer zu verhandeln sein. Da reicht es schon aus, einmal falsch zu Atmen (überspitzt ausgedrückt) und die Lizenzverhandlungen werden abgebrochen. Bei den US Filmen und Serien hat man immer einen Ansprechpartner. In Japan ist die Sache kompliziertet. So kann es passieren, das Teile eines Filmes bzw. Serie bei verschiedenen Rechteinhabern liegen. Es kann auch passieren, dass in Japan der Rechteinhaber wechselt und der neue Inhaber sofort einen die Rechte entzieht. Ein Beispielt dafür ist der City Hunter. Da war es unter den neuen Rechteinhaber Jahre lang nicht Möglich, den Anime und Manga außerhalb Japans zu lizenzieren. EMA musste den Manga abrechen und die bestehenden Exemplare vernichten. Geld zu Rück für die bezahlte Lizenz gab es auch nicht.
Ein anderes Beispiel ist One Piece. Toei besitzt zwar die Rechte am Anime, aber nicht an der Musik. Einige der Musiker wollen aber nicht, dass ihre Werke außerhalb Japans verwendet. werden, deswegen fehlt bei einigen Filmen die Musik im Abspann bzw. wird bei der Serie das falsche Opening verwendet. Zudem gibt Toei für die TV-Ausstrahlung außerhalb Japans bis Episode 500 (oder war es 510) nur 4:3 Master heraus, obwohl die Serie ab Episode 207 in 16:9 produziert wurde. Die 4:3 Master fertigen sie dann extra an. Zudem hat man für die DVD-Veröffentlichung in Japan extra die Episoden bis 207 in 16:9 nachproduziert. Will ich die Serie auf DVD Veröffentlichen, bekomme ich bei der Lizenzierung bis Episode 500 auch nur das 4:3 Material. Auf DVD kann ich sie auch in 16:9 veröffentlichen, dann muss ich aber das 16:9 Material noch einmal zusätzlich zur eigenentlichen Lizenz erwerben (das hatte mal Funimation oder Kana (Frankreich) erwähnt). Weiter geht es mit den OVAs. Episode 0 wurde zwar von Toei hergestellt, sie besitzen daran aber nicht die Rechte. Der Produzent war ein Unternehmen, der die OVA zu seinen Firmenjubiläum hergestellt hat lassen. Die DVDs wurden damals bei einen Event kostenlos verteilt. Man kann sie noch nicht mal in Japan käuflich erwerben, geschweige den als ausländisches Unternehmen, die Rechte erwerben.
Krasse Sache.. hatte KAZÉ als "freundliches" Unternehmen wahrgenommen, auch über ihre Anime Auswahl kann man nicht meckern. Auch hier die spannende Frage wie man das mitbekommt ;)?!
Kaze ist in der Richtung schon freundlich. Für sie (und andere Anime-Publisher) arbeitet die Firma Comeso. Die weisen einen freundlich darauf hin, dass man Titel x von der Seite zu nehmen hat und erst wenn man darauf nicht reagiert werden sie aktiv. Meistens lässt man die Seite sperren. Die lassen auch die Videos und Downloadmöglichkeiten bei den Hostern löschen. Wer diese Warnschüsse nicht verstehen will, braucht sich dann aber auch nicht zu wundern, wenn es dann teuer wird. Splendid Film (Animaze, Polyband) (oder damals OVA-Films) hingegen mahnt sofort ab.
Hier noch einige Links
inaktiv: OVA FILMS
FUNime 52: Interview mit OVA Films
Der Weg einer Anime-Lizenzierung (Update)
Anime-Lizenzen – Geheime Absprachen und Preisstrukturen