Kimi ni Todoke
Die erste Staffel hatte mich ja überzeugt. Alle Personen werden sehr detailliert charakterisiert und man versteht ihre Motivation auch ohne, dass alles in gekünzeltem Dialog ausgebreitet wird. Im Laufe der zweiten Staffel büßt die Serie allerdings etwas an Glaubwürdigkeit ein, weil das Paar in spe für jeden Schritt vorwärts zwei zurück macht. Gelöst geglaubte Missverständnisse und überwundene Unsicherheiten werden wiederbelebt. Dieser Schlingerkurs wirkt zu absurd um glaubwürdig zu sein und ich wollte einfach nur, dass die Serie in die Gänge kommt. Eine kurze OVA-Reihe hätte hier einen besseren Abschluss bieten können. Insgesamt kann ich Kimi ni Todoke dennoch empfehlen, ist ein Anime mit vielen emotionalen Hoch- und Tiefpunkten.
Sword of the Stranger
Ein absolut überwältigender Film, möglicherweise der Beste, den ich dieses Jahr gesehen habe. Wer nach einem unterhaltsamen Actionstreifen sucht, bekommt hier mehr geboten als erwartet. Zwar ist Sword of the Stranger im Grunde genau das: Ein Actionfilm, und die Story versucht nicht, über dieses Ziel hinaus zu schießen. Aber die Umsetzung ist so makellos und atmosphärisch, insbesondere dank des überragenden Soundtracks, dass es sich einfach nach mehr anfühlt. Von den eindrucksvoll choreographierten und animierten Kämpfen (Yutaka Nakamura!) mal ganz zu schweigen. Also los, nicht weiterlesen! Film gucken!
Guilty Crown
Der zweite Part war tatsächlich merklich schwächer als der erste. Aber der erste Part enthält ja auch die ersten 5 Minuten, und die sind mit einigem Abstand das Beste an Guilty Crown. Alles in Allem war es aber nicht schlecht, kann man sich durchaus anschauen.
Library War
Das Setting könnte gar nicht absurder sein, aber die Serie profitiert davon, dass sie ihr Ding durchzieht anstatt sich ständig über sich selbst lustig zu machen. In der Hinsicht erinnert mich der Anime an die Read or Die TV-Serie, auch wenn die in einer ganz anderen Liga spielt. Aber das Library War da nicht mithalten kann, heißt nicht, dass es nicht unterhaltsam wäre. Ein Blockbuster ist es sicher nicht, übertrifft aber sicher die Erwartungen, die der Covertext weckt.
Brynhildr in the Darkness
Ich habe nichts wirklich gutes über den Anime zu sagen, aber es gibt so viele schlechte Aspekte, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Also lasse ich es einfach.
Kill me Baby
Hier verstecken sich tatsächlich ein paar gute Lacher. Zwar werden viele Gags nach den ersten paar Folgen recht vorhersehbar, aber auch dann gibt es noch genug unerwartete Pointen, um einen bei der Stange zu halten.
The Boy and the Beast
Leider muss ich mich hier der vorherrschenden Meinung anschließen. Nach Summer Wars und insbesondere Wolf Children, der zu einem meiner Lieblingsfilme geworden ist, hatte ich mir von Mamoru Hosoda mehr erhofft. Ist schwer zu sagen, woran es liegt, aber er hat mich einfach nicht so mitgenommen. Vielleicht liegt es ja daran, dass hier nicht so viel auf dem Spiel stand wie bei seinen anderen Filmen. Schließlich ging es zum großen Teil "nur" um den Status des Postens als Dorfoberster, also ein reiner Ego-Trip. Die substantielleren Bedrohungen in den letzten paar Minuten des Films wurden zwar vorher angedeutet, kamen in der Form aber trotzdem total unerwartet und wirken deshalb reingezwängt.