Na ja, als Kind schaut man sich ja erstmal alles mögliche im TV an und wenn man sich von vielen nicht-japanischen Zeichentrickserien einfach "verarscht", also vor allem überhaupt nicht ernst genommen fühlt, während bei Anime fast permanent versucht wird, auch die jüngsten Zuschauer schon als ernsthafte, denkende Zuschauer wahrzunehmen, dann bleibt man eben irgendwann dabei hängen, weil diese Wertschätzung einfach fühlbar ist... die "echte" Welt wird einem nicht vorenthalten, man wird nicht für dumm verkauft, sondern völlig normal behandelt, und es gibt keine merkwürdigen Tabus, das ist schon nett. Ich mochte viele Serien aus vielen Ländern und auch japanisches Kino gefiel mir immer, weshalb in meinem Fall gar nicht gesagt werden kann, dass ich speziell nur Anime schaue, aber dass ich noch immer welche schaue (was für Zeichentrick aus anderen Ländern wirklich kaum noch gilt, vor allem aktuelle Produktionen) und mich z. T. ernsthaft mit ihren Inhalten auseinandersetze, zeigt einfach, welches Niveau sie oft haben. Ich schaue sie also, weil ich finde, dass es sich lohnt. Die Geschichten sind gut und manche Inhalte kann man in diesem Medium am besten umsetzen bzw. sie wären sonst wohl nie umgesetzt worden. Ob man sich als Otaku/Nerd/Weeboo oder so bezeichnen sollte, nur weil man (bestimmte) Geschichten mag... darüber mochte ich schon früher nie ernsthaft nachdenken... man kann alles übertrieben lieben, aber solange man Spaß dabei hat, soll doch jeder machen, was er will... und sooo viele erwachsene Japaner haben Sammelfiguren zu ihren Lieblingsfiguren, aber würden sich trotzdem nicht als Otaku bezeichnen... gleichzeitig kennen die, die selbst Geschichten erfinden, also Mangaka und Leute aus der Anime-Industrie, sich in der Regel besonders gut mit diversen Geschichten aus, aber ob man sie alle daher gleich als Otaku bezeichnen sollte... viele sind einfach Cineasten, finde ich...