Ich habe drei Nachbarhäuser. Bin von Wiesen und Weiden umgeben, einem Wald und einem Bach der in 50m entfernung am Haus vorbeiführt und später zum ausgewachsenen Fluss wird. Es ist ruhig, die Luft ist gut, so mag ich das. Trotz allem habe ich es aber nicht weit. Mit dem Auto bin ich in fünf Minuten im Ort, wo die üblichen Geschäfte (Lidl, Penny, Aldi, Edeka, Optiker, Schreibwaren, einige Bäcker und Imbissläden und zwei Banken) sind, in einer viertelstunde in der nahegelegenen Kreisstadt und in einer halben Stunde in Bremen. Und selbst ohne Auto wären es nur etwa drei Kilometer bis zum Bahnhof.
Ich muss also nur auf wenig verzichten, bzw. nur kurze Wege in Kauf nehmen. Das einzig doofe hier ist, dass die Internetanbindung etwas zu wünschen übrig lässt. Ich habe leider nur 30k, wäre ich einen Kilometer nähr am Verteiler dran, wären es 100. Aber was solls.
Ich kenne allerdings auch das andere Extrem. Ich habe ein Jahr in Leipzig die Fachoberschule besucht und zwei Jahre in Berlin studiert, bevor ich die Hochschule gewechselt und zurück in die Heimat bin. Ich kenne also beide Seiten, doch die dörfliche sagt mir mehr zu, zumal ich es (wie geschrieben) nicht weit in die nächste Großstadt habe und daher nur auf wenig verzichte.
Und zu wenige Menschen bzw. im Dorf zu leben, finde ich gruselig,
Ich bin in einem 800 Seelen-Dorf aufgewachsen und fand es super. Man kennt alle, die meisten sind nett und hilfsbereit und die Dorffeiern, wie Maibäume pflanzen, Erntefest, Osterfeuer.... ui ui ui...
Allein der Dorftratsch nervt manchmal ein wenig. Aber so hat halt alles seine Schattenseiten.