AW: Dorf oder Stadt?
Zurzeit wohne ich in einem 1300-Seelen-Ort in einer relativ ländlichen Gegend. Innerhalb von 15 Minuten lässt sich die nächstgrößere Stadt der Umgebung erreichen. Unabhängig der Uhrzeit ist bis auf den morgendlichen Arbeitsverkehr und wenigen Veranstaltungen die der Ort anbietet, fühlt es sich hier leer an. Der Großteil der Bevölkerung ist entweder in der Pension, oder im Kindesalter. Obwohl ich bereits seit 19 Jahren in diesem Ort wohne, bin ich mir sicher, dass ich nur einen Bruchteil der Einwohner zu Gesicht bekommen habe, da die Einwohner in meinem Alter meist in den nächstgrößeren Städten vorzufinden sind.
Seit mehr als einem Monat pendle ich aufgrund des Studium in eine der größten Städte des Bundeslandes (zugleich die zweitgrößte Stadt Österreichs). In den ersten Tagen wurde ich von der vergleichsweise immensen Menschenmasse überwältigt. Auf der einen Seite stand ich einer "neuen" Situation entgegen, da ich das Leben in der Stadt nicht gewohnt war, und ich mich daher zu Beginn schwer zurechtgefunden habe, auf der anderen Seite stellte es für mich einen neuen Lebensabschnitt dar, den es zu meistern gilt. Der bisherige Eindruck ist sehr gemischt. Positiv sind mit Sicherheit die Möglichkeiten die sich mir plötzlich bieten. Sei es schlicht und einfach die Stadt zu Fuß zu bewandern, ziellos von Geschäft zu Geschäft zu ziehen, oder sich mit Freunden in ein gemütliches Lokal zu sitzen, es ist immer für Unterhaltung gesorgt. Abgesehen davon stört mich bisher die in der Stadt vorzufindende Gesellschaft. In erster Linie die Jugend. Die Sprache, die nur mehr "sehr abstraktes Deutsch" bezeichnet werden kann, und die gesamte Art einer zurzeit sehr kurzsichtige Generation, die mehr eine Horde Affen ähnelt; unsere Zukunft..
Um es kurz zu fassen, würde ich vermutlich einen Kompromiss zwischen Dorf und Stadt, sprich eine Vorstadt, vorziehen.