AW: .flac statt .mp3
Im folgenden beziehe ich mich auf 320kbps MP3's.
Für einen normalen Nutzer, welcher nur Musik hört und sich nicht auf die aller kleinsten Nuancen im Hochtonbereich konzentriert, ist die MP3 einer Flac absolut gleichzustellen. Ein Mensch mit einem normalen Gehör wird da einfach keinen Unterschied hören. Da kann man eine noch so tolle Abspielanlage haben. (Zur Info: Ich hab zwei M-Audio BX8 Studiomonitore und Superlux HD 668B Studiokopfhörer, meiner Meinung nach liefern die eine sehr serh gute Preis/Qualitäts Leistung)
Warum finde ich trotzdem Flac besser? Zunächst für die Leute, die es vielleicht nicht wissen. Das MP3 Format ist ein sogenanntes verlustbehaftetes Komprimierungsverfahren. Es funktioniert im groben so, dass die Frequenzen, die für einen Menschen eh nicht zu hören sind rausgenommen werden, um Platz zu sparen. Details erspare ich mir, die kann jeder bei Interesse nachlesen. Je höher die Bitrate der MP3 dann ist, desto genauer kommt man an der Original ran. Nur wird trotzdem immernoch etwas weggeschnitten. Das bedeutet natürlich, dass das Original verfälscht ist. Sollte man nun diese erstellte MP3 nochmal neu encoden müssen um zum Beispiel ein bestimmtes Format für ein Gerät zu unterstützen trägt sich dieser "Fehler", oder Unterschied weiter fort. Sollte man dies zu häufig machen, so ist die Audiodatei nicht mehr zu gebrauchen.
Mir geht es als Musikliebhaber und Sammler darum, Musik für die Ewigkeit sicher archivieren zu können. CDs im Schrank sind schön und toll anzusehen, aber auch sie halten nicht ewig. Genau so die Schallplatte die mit jedem Abspielen an Qualität verliert (Vorteil CD!). Wo wir gerade bei Schallplatten sind. In der heutigen Zeit werden zum Pressen von Schallplatten digitale Master benutzt, bzw. die ganze Produktions- und Aufnahmetechnik sind bereits digital. Das Master muss für das Pressen einer Schallplatte natürlich dann analog vorliegen. D.h. hier muss aus den digitalen Daten das Analoge Signal erst noch interpoliert werden. Ob dies in der heutigen Zeit die Schallplatte wirklich besser macht, bezweifel ich. Ausnahmen sind natürlich die alten analog aufgenommen Platten von damals. Diese sollten am besten beim ersten Abspielen direkt digital gesichert werden, um die beste Qualität zu bekommen. Aber ich schweife ab, also zurück zur Flac! :)
Das Flac Verfahren ist ein asymmetrisches En- und Dekodierverfahren. Das Encoden benötigt viel Rechenaufwand, wobei das Decoden beim Abspielen sehr effizient und schnell geht. Bei Flac wird das Quellsignal nur komprimiert und nicht verändert. Also bleibt hier wirklich das Original signal bei jedem encodieren mit Flac immer gleich. Dadurch, dass das Original damit noch komplett da ist, wird die .flac Datei natürlich größer sein als eine MP3. Hier muss man jedoch anmerken, dass man den Speicherverbrauch etwas drücken kann, wenn man den flac-encoder auf die höchste Kompressionsstufe stellt. Hierfür wird jedoch mehr Rechenaufwand vom PC gebraucht. Sprich, dass encoden braucht länger.
Daher sollte man Flac der MP3 vorziehen, wenn man ein gewissenhafter Sammler ist. Ich sehe da auch keinerlei Kompatibilitätsprobleme. Da Flac (, im Gegensatz zur MP3(!), ) eine OpenSource Software ist, ist dieser Codec mitlerweile in jeder guten Abspielsoftware enthalten, oder kann leicht nachinstalliert werden. Wenn man trotzdem noch seinen alten MP3 Player, oder so benutzen möchte, kann natürlich schnell aus den Titeln eine MP3 encoden. Ein weiterer Grund sind die Fähigkeiten der Flac an sich. Denn Flac ist zusätzlich ein Container für Cuesheets, RIFF und AIFF Metadaten sowie mit Untersützung für Mehrkanalaufnahmen und Replay-Gain.
Ich favorisiere Flac auch deshalb, weil ich bekennenter OpenSourceSoftware Anhänger bin.
Ein kurzes Wort zum Speicherplatz. Eine von mir encodierte ca 4,5 Minuten lange flac hat eine Größe von ca. 30MB. Früher war das mal sehr sehr viel Speicherplatz. In der heutigen Zeit haben wir Festplatten mit mehreren Terabyte in unseren Rechnern. Zur Erinnerung 1TB = 1024GB = 1048576MB. per Dreisatz sehen wir: Auf einer 1TB Festplatte kann ich einen solchen 4,5 Minuten Titel ca. 34952.5 Mal (!!) speichern. In der heutigen Zeit, wo ein Gigabyte im Centbereich gehandelt wird, ist Speicherplatz kein Grund mehr.
Zu letzt möchte ich nochmal auf die 192kHz 24 Bit Geschichte eingehen. Leute.. lasst euch nicht verarschen. Solche Frequenzbereiche sind soweit von der Hörfähigkeit eines Menschen entfernt, dass es nur als schwachsinnig bezeichnet werden kann, solche Dateien runterzuladen und zu kaufen. Die Qualität einer Audio CD liegt bei 44,1kHz bei 16bit für linken und rechten Audiokanal. Das menschliche Gehör hat einen Hörumfang von ca. 20Hz bis 20kHz. Daher ist 192kHz schonmal totaler Schwachsinn. Tatsächlich sind solch hochfrequenten Töne sogar eher schädlich. Dann noch die 24 Bit. Nun ja, die 16 Bit Aufnahmen können tatsächlich unter bestimmten Annahmen nicht alles Aufnehmen. Jedoch ist die dynamic range einer 16 Bit Aufnahme immer noch besser als die des menschlichen Ohres. Daher wird mit 24 Bit einfach nur mehr Speicherplatz verschwendet. Diesen ganzen Effekte lassen sich mathematisch zeigen und beispielsweise auf
xiph.org - 24/192 Music Downloads ...and why they make no sense nachlesen.
Soviel zu meiner Meinung und ich hoffe ich konnte etwas Klarheit schaffen :)