In japanischen Geschichten wird weit mehr auf das Innenleben der Charaktere eingegangen als in Hollywood-Produktionen im Durchschnitt, was ja auch gerade einer der Appeal-Points für viele ist, die gerne Anime schauen. Dorama-Serien und Manga sind da genauso. In Japan spricht man über viele Dinge nicht deutlich bzw. überhaupt nicht (in der realen Gesellschaft), weshalb man vielleicht eine besondere Sensibilität für das Nichtgesprochene entwickelt hat. Außerdem achtet man sehr auf die Stimmung in gesellschaftlichen Situationen und behält dabei meistens alle Beteiligten im Blick, was vielleicht dazu führt, dass man eine ähnliche Herangehensweise auch in Anime beobachten kann. Wenn man so genauen Einblick in die Seelenzustände der Figuren bekommt, fühlt man sich wesentlich intimer mit ihnen verbunden, was in einer großen Anzahl an Werken den besonderen Reiz im Unterschied zu vielen Produktionen aus anderen Ländern ausmacht. Wer beim Anschauen weint, konnte sich eben besonders gut einfühlen, die Macher der Anime wären geehrt und würden sich freuen, wenn sie davon hörten! :)