Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Am Anfang dachte ich nur: "Man, wie alt ist die Serie denn? Diese Charaktere mit ihren Antennenhaaren sind ja echt grausam gezeichnet..."
Ich habe davor Serien wie Angel Beats! gesehen und war optisch allgemein ein wenig verwöhnt. Im Laufe der Serie wurde mir das völlig egal, weil die Story und die Charaktere mich so sehr begeistert haben. Auch der Humor war echt klasse...
Ich habe die Visual Novel nicht gespielt und war von den Roboterszenen auch sehr irritiert. Ich habe immer den Wunsch verspürt diese zu skippen, weil sie mich nervten. Wenn man die Visual Novel kennt, ist es leichter zu verstehen, aber ich musste am Ende der Serie spoilern, um alle Zusammenhänge besser verstehen zu können. Im Laufe der Serie erfährt man, dass der Roboter eigentlich Tomoya ist und das Mädchen seine Tochter Ushio.
Während die erste Staffel die Charakterbildung vorantreibt und man die Charaktere irgendwie ins Herz schließt und kennenlernt, geht erst die zweite Staffel wirklich in die Vollen. Noch hast du die Chance nicht weiterzulesen und die zweite Staffel selbst wirken zu lassen.
Letzte Warnung.
Was mich u.a. schwer begeistert an der Serie ist, dass diese nicht nur den Alltag an der Schule zeigt, so wie 100 andere Serien, sondern in der zweiten Staffel dazu übergeht den Weg nach der Schule -> Berufsleben -> Heirat -> Kind zu zeigen und dies mit Höhen und Tiefen. Nagisa und Tomoya heiraten in der zweiten Staffel und während Tomoya nach der Schule in das Berufsleben einsteigt, muss Nagisa wegen ihrer Fehlzeiten das letzte Schuljahr zum zweiten Mal wiederholen. Nachdem Nagisa ihre Schule beendet hat, fängt auch sie an zu arbeiten und Ushio wird geboren.
Nagisa, die ja öfters krank ist, stirbt kurz nach der Geburt wegen ihres schwachen physischen Zustandes, was mich nach 40 Folgen mit Nagisa doch sehr mitgenommen hat. Tomoya braucht Jahre, um sich davon zu erholen und wird in der Zeit, genau wie sein Vater, zum Trinker und Spieler. Später erfährt er, dass sein Vater nach dem Tod seiner Mutter genau so zu kämpfen hatte mit dem Verlust und der Erziehung von Tomoya. Erst als Ushio 6 Jahre alt ist und die Zeit zuvor von Nagisas Eltern erzogen wurde, beginnt Tomoya sich ihr wirklich zu nähern und sie immer fester in sein Herz zu schließen. Gerade als man dachte, dass es nicht schlimmer kommen kann, stirbt auch Ushio...
Die Stadt ist keine gewöhnliche Stadt - man kann sagen, dass Menschen die Gutes tun, auch Gutes wiederfährt. Tomoya hat im Laufe der Serie viele "Pluspunkte" gesammelt, was grob umschrieben durch die Lichter dargestellt wird. Den letzten Pluspunkt sammelt er durch die Versöhnung mit seinem Vater, noch bevor Ushio stirbt. Nachdem Ushio stirbt und Tomoya endgültig zusammenbricht, fällt auch die Welt mit dem Roboter und dem Mädchen zusammen, denn beide werden Teil einer veränderten Geschichte. Durch die Pluspunkte, die Tomoya gesammelt hat, wird die Zeit zurückgedreht. Nagisa überlebt die Geburt und auch Ushio stirbt nicht. Wenn ich die Musik höre, welche dann am Ende gespielt wird und wo alle zusammen glücklich sind, insbesondere der Moment wo Ushio durch das Rapsfeld läuft und die Musik ihren ersten Peak macht, muss ich sehr schwer mit den Tränen kämpfen - so ein Trauma hat diese Serie bei mir hinterlassen.
Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter im tiefsten Winter, Februar 2010, geboren wurde und meine Freundin die Geburt nur durch einen Notkaiserschnitt überlebte (zum Glück haben wir uns nicht für eine Hausgeburt entschieden), von daher geht mir die Serie vielleicht etwas näher.
Ich habe bisher viele Serien gesehen, welche mich gut unterhalten haben, lustig sind, Drama beinhalten, tolle Charaktere und eine spannende Story besitzen, aber so sehr wie Clannad hat mich noch keine Serie berührt. Es wird auch sehr schwer sein dies irgendwie noch zu toppen. Auch die beiden alternativen Routen waren super gemacht.
Interessant ist, dass die Bäckerei von Nagisas Eltern auch in Toradora! vertreten ist, meinem zweitliebsten Anime.