AW: Japanische Schuluniformen
Kopftücher sind doch 'ne reine Scheindebatte aufgemacht von irgendwelchen Rassisten. So gut wie jede ältere Dame in meiner Heimat trägt zumindest ab und zu ein Kopftuch - und dann soll mit Kopftüchern die Deutsche Kultur zerstört werden? Unsinn. Über Burkas kann man tatsächlich anders urteilen, weil die zum großen Teil Ausdruck von Unterdrückung der Frau sind, aber Kopftücher? Och Gott...
Und ja, das hat was in der Schule verloren. Die Schule ist nicht nur ein Ort zum lernen von Mathe und Englisch, sondern hat auch eine wichtige soziale Komponente. Individualität und Interessenförderung sind 2 meiner Hauptaspekte als angehender Lehrer. Es ist doch lächerlich sich in der Schule kostümieren zu müssen und so die eigene Identität zu unterdrücken.
Nebenbei wenn dich eine Kutte schon abschreckt, dann hat der gemeine Goth wahrscheinlich sein Ziel schon erreicht, weil du dich damit zum Establishment zugehörig outest, dass andere Meinungen und Sichtweisen schon auf Grund von Kleidung ablehnt, weshalb der Goth dann sowieso nichts mit dir zu tun haben will.
Ich beantworte deine Zeilen einfach in deiner Reihenfolge, mir fehlt grade irgendwie die Freude am Zitate-zusammenbasteln.
Ob und inwiefern die Debatte nun ihre Daseinsberechtigung hat will ich gar nicht beurteilen. Dafür bin ich ehrlich gesagt zu sehr geprägt was unsere Mitbürger mit Zuwanderungshintergrund angeht und im Grunde würde das hart in den Off-topic abtrifften. Ich wollts nur gesagt haben, weil beide Fragen meiner Meinung nach durchaus verwandt sind.
Und diese soziale Komponente soll Lagerbildung beinhalten? Sorry, aber da provoziert man doch Reibungen und Feindbilder. Ich sehe in dieser Welle von "Jeder soll machen was ihm gefällt" Mentalität eine Missinterpretation. Zu Leben wie es einem passt heißt nicht, seine Ansichten und Werte jedem ungefragt aufs Auge drücken zu müssen.
Und nope, mich schreckt sowas gar nicht ab. Tatsächlich sind einige meiner Kieblingskünstler im Goth angesiedelt. Mal davon abgesehen dass es kaum eine oberflächlichere, selbstverliebtere und Xenophobischere Szene gibt als den handelsüblichen Goth, hab ich mein Argument glaube ich nicht ganz deutlich gemacht: Nicht der Kerl, der sich seiner Szene nach kleidet wird ausgeschlossen, sondern er schließt aus. Es wär zum Heulen wenns nicht zum Lachen wär, aber teilweise wird man auf Konzerten blöd angeschaut, eben weil man nicht in Kutte und mit deutlich sichtbaren Tattos rumrennt.
Davon abgesehen ists aus meiner Sicht eh ein Armutszeugnis, sich selbst in die Schublade zu quetschen. Wenn ich innerhalb der ersten drei Sätze einer Vorstellung schon höre, dass man "Goth, Emo, Metaler, Punk oder Otaku sei" ist mein Ersteindruck erstmal der, dass da jemand mit einem unheimlich kleinen Horizont oder Selbstbewusstsein vor mir sitzt. Wie kann man denn allen ernstes Fördern wollen, dass sich Menschen über Musik, Hobby oder Kleidung definieren?
Kleidung ist immer noch das selbe wie vor zig Tausend Jahren, als der erste Affe ein Fell übergezogen hat: Ein Schutz. Und ja, ein Schutzschild kann ein Wappen tragen, das ändert aber nichts an dem Umstand, dass es abwehren, nicht einladen soll.
Gottchen, das kommt alles vielleicht etwas leidenschaftlicher rüber als es sollte. Im Endeffekt ist es sicher toll, wie vielfältig unsere Gesellschaft sein kann. Nur...verliert sich über diese Vielfalt viel zu leicht der allgemeine Zusammenhalt.
Das alles ist natürlich nur meine kleine Gedankenwelt entsprungen, ich erhebe keinen Anspruch auf die universelle Wahrheit... noch nicht. :D