AW: Verdienen Animes einen besseren Ruf (in der Gesellschaft)?
@4myAss...
Was sind das bitte für bescheuerte Argumente?
Schon allein, dass du glaubst, solch ein komplexes Thema wie Religion wäre an dieser Stelle ein geeigneter Start. Welche Religion meinst du denn eigentlich? Man kann sie nicht einfach alle unter einen Hut stecken. Ich nehme mal an, du beziehst dich auf das Christentum. Klar wurde damit hin und wieder etwas Schund betrieben, aber es wurde in erster Linie gegründet, um den Menschen Richtlinien vorzugeben, etwas an dem sie sich orientieren und festhalten können. Es war quasi ein Vorläufer der heutigen Gesetzgebung. Da diese Richtlinien heute nicht mehr von Nöten sind, hat sich logischerweise auch der hauptsächliche Zweck geändert. Es ist, meiner Meinung nach, zu einem Gebilde geworden, in dem die Gläubigen Zuflucht finden und mit Hilfe dessen, sie ihre Hoffnung aufrecht erhalten. Oder etwas anders formuliert, um ihr Bild einer heilen Welt aufrechterhalten und in Schicksalsschlägen einen tieferen Sinn finden zu können. Es hat sich nicht der Inhalt geändert, sonder die Bedeutung. Etwas, dass sich über Jahrhunderte weiterentwickelt hat, kannst du nicht mal eben mit ein paar Jahrzehnten Pop-Kultur vergleichen.
So, gehen wir weiter im Text. An den Zensurproblemen von One Piece sind also alle Eltern schuld, die einen Fernseher zu Hause haben und deren Kind weiß, wie die Fernbedienung funktioniert? Ich kann mich noch erinnern, dass ich mit 10 Nachmittags oft alleine zuhause war, da meine Eltern - so wie die meisten - ganztägig arbeiteten. Und meistens habe ich dann den Fernseher an geschmissen. Meinst du echt, meine Eltern hätten verhindern können, was ich mir um diese Zeit dort ansehe? Schließlich gibt es für den Fernseher keine Kindersicherung, wie beispielsweise für das Internet. Und so werden eben die Sender in der Pflicht gesehen, dies zu übernehmen. Zumindest für die Dauer des Nachmittagsprogramms.
Um den Ruf von Anime in der Gesellschaft zu heben, ist es auch nicht relevant, den Kindern diese näher zu bringen, sondern den Erwachsenen, die bereits feste Vorurteile dagegen innehaben. Daher wäre es sehr viel sinnvoller, Anime zu einer späteren Zeit zu senden, zu der man dann auch die entsprechenden Inhalte freigeben darf. Vielleicht würden sie dann als ein ernsthafteres Unterhaltungsmedium wahrgenommen werden.
Was mich eher am Sendeprogramm stört und was du unten so schön mit "schaltet es einfach nicht mehr ein" für ein gelöstes Problem hältst, sind Sendungen wie "Mitten im Leben", oder "Verdachtsfälle", die immer um die mittags bis nachmittags Zeit laufen. Genau die geben den Kindern ein falsches Bild von der Gesellschaft (scheinbar genau so wie dir), denn sie können noch nicht auseinanderhalten, was real und was nur inszeniert ist.
Und wäre jetzt OP genau so Omnipräsent wie in Japan? Das gesamte Produkt, nicht nur die Animes, hätten darunter zu leiden!
Warum das? Und welches "Produkt", wenn nicht Animes, meinst du überhaupt?
Würde es genau so ausgestrahlt werden, wie in Japan, also angenommen ohne all die Zensur und würde wöchentlich zu einer guten Sendezeit laufen (ich nehme mal an, so ist es in Japan, habe jetzt aber nicht extra recherchiert), wäre das doch genau das, was du willst. Es würde wahrscheinlich mehr Akzeptanz erhalten und auch mehr Zuschauer. An den Inhalten des Anime würde das nichts ändern, da die primäre Zielgruppe immer noch in Japan sitzt. Allerdings ist dafür in Deutschland noch kein Markt geschaffen, was wir wiederum dem mangelnden guten Ruf dieser Branche zu verschulden haben.