The Vision of Escaflowne
Escaflowne hat ein paar äußerst starke, effektive Szenen. Dazwischen ebbt es ein wenig ab, wird aber nie langweilig oder auch nur mittelmäßig. Es ist nur auffällig, wie sich einige Stellen deutlich vom Durchschnitt der Serie absetzen.
Die Story ist hier eher eine Beilage. Sie spannt einen viel zu weiten Rahmen auf, um sinnvoll erzählt zu werden und ist daher ziemlich diffus. Escaflowne sollte man also nicht wegen der Geschichte schauen, sondern wegen der Inszenierung und Regie. Die ist nämlich hervorragend, insbesondere was die oben angesprochenen Momente und den Einsatz von Musik angeht. Ich kann Escaflowne also bedenkenlos ein gutes Zeugnis ausstellen. Ist empfehlenswert, wenn man weiß, was man zu erwarten hat.
Ich freue mich schon auf den Film, der soll ja eine ganz andere Perspektive einbringen. Vielleicht schaue ich den heute Abend oder nächstes Wochenende.
Read or Die (TV-Serie)
Das war ein absoluter Überraschungshit für mich. Nach der OVA habe ich eine amüsante, aber letztendlich nicht weiter bemerkenswerte Actionserie erwartet. Weit gefehlt, hier findet ein starker Tonwechsel im Vergleich zur OVA statt. Die TV-Serie ist ein gestandenes Drama mit ungeniert tragischen Wendungen. Und die funktionieren auch, sie wirken nicht überzogen oder unpassend. Hier spielt die Serie nämlich ihre Charaktere aus, die, für Anime-Verhältnisse, recht reif sind und ein gewissen Maß an Frust wegstecken können und den Rest eher in sich hinein fressen.
Man könnte vermuten, dass die Kräfte mancher Charaktere, Papier ihrem Willen zu beugen, so absurd ist, dass es einer ernsthaften Geschichte im Weg steht. Erstaunlicherweise war das, zumindest für mich, kein großes Problem, die Kräfte werden sehr moderat und natürlich in die Erzählung integriert.
Macross Dynamite 7
Hier hat man sich die Längen von Macross 7 gespart und eine eigenständige Geschichte in 4 OVAs gepackt. Das funktioniert auch gleich viel besser, Dynamite 7 ist nämlich durchaus sehenswert. Drehbuch und Regie haben hier einen großen Sprung nach oben gemacht, man merkt auch deutlich die Einflüsse von Macross Plus. Höhen wie das letztgenannte erreicht Dynamite 7 zwar nicht, aber es ist nichtsdestotrotz eine überdurchschnittliche OVA.
Kore wa Zombie Desu Ka
Nun... dieser Anime folgt einem Rezept, dass in der Form schon tausend Mal gekocht wurde. Nimm einen Schüler von der Stange und gebe ihm übernatürliche Kräfte. Dann lasse Mädchen mit ebenfalls übernatürlichen Kräften bei ihm einziehen. 24 Minuten kochen lassen, gelegentlich umrühren, mit gepellten Orangen servieren. "Rezept" ist eigentlich schon übertrieben, diese Serien sind eher die Instant-Nudeln des Anime. Die Story schreibt sich dann schon von selbst. Und wenn nicht, auch nicht schlimm, die Sexwitze werden es schon regeln.
Das klingt jetzt sehr abwertend, und das soll es auch. Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich ein paar mal grinsen musste. Soll heißen: ich war also nicht durchgängig genervt, wie das bei diesen Serien sonst der Fall ist. Vielleicht doch keine Instant-Nudeln, sondern eher die etwas weniger schreckliche 5-Minuten Terrine von Maggi.