AW: Windows 10
Interessante Annahme...allerdings sind zB. die bootzeiten von Win8+ nun mal bewiesen besser durch die verringerte Anzahl von Prozessen die beim hochfahren gestartet werden.
Das ist Unsinn; obwohl Win8.x/Win10 durchaus mit weniger Prozessen im frisch installierten Zustand daher kommt, hat die nackte Prozessanzahl annähernd keinen (=keinen messbaren) Einfluss auf die Performance. Einzig und allein wie viel Rechenzeit und Arbeitsspeicher ein Prozess beansprucht macht einen Unterschied. Ein einziger Prozess kann den Prozessor vollständig auslasten und etliche GByte RAM beanspruchen, während man auf dem selben System 50.000 andere Prozesse starten könnte, die einfach nur still mitlaufen und jeweils nur 200 KByte für sich beanspruchen. Der einzelne Prozess würde immer noch mehr Performance rauben.
Es kostet den Kernel nicht einmal ausreichend Rechenleistung diese 50.000 Prozesse zu verwalten um diesen Unterschied zu messen.
Auch das dass System nicht mehr zu 100% herunterfährt und vieles einfach direkt aus der hiberfil.sys läd beim starten trägt dazu bei. Da kann Windows 7 einfach nicht mithalten.
Das kann man nicht ganz von der Hand weisen, aber will ich hierzu noch erwähnen, dass ich den seit Win8 enthaltenen Schnellstart stets deaktiviert habe weil er:
- wenn noch andere installierte Betriebssysteme vorhanden sind immer wieder dafür sorgte, dass Windows sich beim Booten aufhängt und
- auf meinem Laptop sogar chronisch für einen Bluescreen sorgte.
Zumal ich vom "echten" Ruhezustand wesentlich mehr profitiere als von dieser Mischung aus Ruhezustand und Pseudo-Kaltstart.
Mir selbst ist die Zeit, die meine PCs zum Hochfahren brauchen aber eh ziemlich egal. An meinem Haupt-PC sind so viele Komponenten angeschlossen,
dass beim Hochfahren 90% der Zeit das System noch in der Hardware-Initialisierung hängt bevor überhaupt in den Windows-Ladebildschirm geschaltet wird.
Da bringt die Schnellstart-Option heutiger Mainboards mir wesentlich mehr Zeitersparnis als jede Windows-Startoptimierung.
Auch hier liegst du wieder nicht so ganz richtig denn Windows 8 geht mit den vorhandenen Ressourcen viel besser um als Windows 7. Unter 4GB RAM kannst du Windows 7 so gut wie vergessen. Win8 läuft auch mit 2GB Top. Ich hab Rechner von 2006 die waren wirklich grottenlahm mit Win7 aber unter Win8 ein Traum ;)
Hier gehts schon ins absurde, denn bei mir war es bisher immer genau umgekehrt.
Ein Beispiel:
Mein Laptop hat einen 2x2,1 GHz Prozessor, 3 GByte RAM, nur eine OnBoard-Grafikeinheit sowie eine 120 GByte SSD. Damit hängt er so ziemlich genau in der Mitte von deinen gerade als Beispiel genutzen RAM-Größen.
Installiert sind darauf Win7, Win8.1, Win10 (...und ein Android).
- Windows 7: Startet im Win7-SSD-üblichen Rahmen schnell. Nach dem Start der Hardware entsprechend flink, Browser startet nach 2-4 Sekunden, YT-Videos bis 720p werden flüssig wiedergegeben.
- Windows 8.1: Startet wesentlich langsamer als Win7 (Erinnerung: Schnellstart wegen chronischer Bluescreens deaktivert). Nach dem Start ist die Prozessorlast ein Weilchen am Limit. Browser braucht 5-10 Sekunden zum Starten. YT-Videos ab 320p ruckelnd.
- Windows 10: Startet von allen drei Systemen am schnellsten. Browser benötigt wie bei Win8.1 5-10 Sekunden zum Starten, YT-Videos mit Mühe in 480p genießbar.
Den RAM lastet keines dieser Systeme aus, die alle können ausreichend gut mit nur 3 GByte arbeiten. In Zeiten von SSDs merkt man das Auslagern von Daten in die Auslagerungsdatei eh kaum noch. Allerdings muss man hier natürlich erwähnen, dass dieses schwächelnde Alt-System natürlich nicht mehr für wichtige Arbeiten genutzt wird und aufwendigere Programme wie Photoshop, Video-Enkoder usw nicht kennt. Bei 3 GByte RAM würde aber jedes OS bei intensiverer Nutzung moderner Programme einbrechen, da hilft auch kein Win8/Win10.
Mal abgesehen davon das dein "ressourcenverschwendender App-Unterbau" ja überhaupt nicht geladen wird wenn du keine Apps startest. So lange du dich nur auf dem Desktop bewegst läuft wirklich keine einzige App im Hintergrund.
Erzähl das mal dem Startmenü! (Spoiler: Ist 'ne App! :P)
Sicher fehlt das was Oo. Natürlich bringt Win7 Support für SSDs mit aber der ist zum einen alles andere als wirklich nativ
Windows 7 unterstützt den TRIM-Befehl genauso nativ wie seine Nachfolger, nicht anders und nicht schlechter.
Das ist ein simples Command, das zwar durchaus wichtig bei älteren SSDs war aber um das heutzutage viel zu viel Aufsehen gemacht wird...
und zum anderen muss der User noch selbst Hand anlegen und zB. TRIM aktivieren und die automatische Defragmentierung ausschalten sonst lebt die SSD nicht lange.
Das ist massiver Unfug. Wird Windows auf einer SSD installiert oder bemerkt zumindest - etwa wenn es auf einer HDD installiert wird - dass im System noch eine SSD angeschlossen ist, dann lädt es automatisch die zuständigen Treiber und hinterlegt im System für den Defragmentierdienst eine Markierung für dieses Laufwerk, dass es von der Defragmentierung ausgeschlossen werden soll.
Diese
Erkennung funktioniert aber nicht immer richtig. Das hat aber wenig mit Win7 zu tun. Der selbe Bug ist genauso in den Nachfolgern enthalten. Dieser Fehler ist aber ziemlich selten und - hier vermute ich nur - trifft überwiegend bei exotischeren SSDs zu. (Also den billigeren Varianten...)
Win7 versäumt also nicht von Haus aus TRIM zu aktivieren und die Defragmentierung für die SSDs zu deaktivieren.
In den allermeisten Fällen funktioniert das akkurat.
Viele Nutzer provozieren diesen Fehler aber auch gerne mal unbewusst selbst, indem sie Windows ursprünglich auf einer herkömmlichen HDD installiert hatten und dann auf billige Weise das System auf eine SSD migrieren. Bei solch einer einfachen Klon-Migration lässt Windows natürlich nicht - aus seiner Sicht ja dann grundlos - nochmal die SSD-Erkennung laufen.
Sicherlich haben alle aktuellen SSDs einen modernen garbage collector, allerdings bekommt der auch nicht immer alles mit weshalb TRIM ein wenig sinnvoller ist.
Dass TRIM sinnvoll ist, darüber lässt sich kaum streiten. Dass es aber sinnvoller als die Garbage Collection der moderner Firmwares ist schon sehr viel eher...