AW: Würdet ihr ein Death Note nutzen?
Ich würde das Buch vermutlich sofort vernichten, es gibt weitaus effektivere Mittel, Veränderung zu erreichen, als einzelne Menschen zu töten.
Sieht man sehr gut daran, dass aktuell der IS (Islamische Staat) sich nicht wirklich stark beeinflussen lässt von den Luftangriffen auf sie. Dabei wird dabei regelmäßig Führungspersonal getötet und trotzdem schaffen sie es, das zu kompensieren. Probleme löst man durch Verständnis, nicht blinde Vernichtung. Das setzt allerdings eine Menge an Zeit und Aufwand vorraus, um das Problem erstmal zu analysieren. Islamischer Terrorismus wird scheinbar nämlich nicht durch religiöse Überzeugung verursacht, sondern ein viel grundlegenderes Problem ist die Wurzel des Bösen: Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen in den Krisengebieten, die sie anfällig für Propaganda macht. Diese Leuten sehen im IS ihre Familie und ihre Freunde und fühlen sich nur dort akzeptiert. Dabei werden sie tatsächlich mehr oder weniger als Marionetten missbraucht.
Will man das Problem lösen, hilft ein Death Note nicht, da braucht man eine Menge Fingerspitzengefühl und muss an einem ganz anderen Punkt ansetzen, nämlich daran, den Menschen Hoffnung zu geben, nicht Angst, davon haben sie bereits genug. Kriminalität und kleinere Übel haben häufig ähnliche Gründe. Soweit ich weiß, ist jemand, der mich in der Schule immer gemobbt hat, inzwischen drogenabhängig und arbeitslos. Er hat mich scheinbar gemobbt, um das Gefühl zu haben, besser als ich zu sein, sei es auch nur für kurze Zeit. Ändert nichts daran, dass ich ihn trotzdem nicht ausstehen kann, aber töten würde ich ihn nicht, das würde mich nur (moralisch) runterziehen auf ein elendig tiefes Niveau.
Das waren mal ein paar Worte von mir zu dem Thema :)